Flugplatz Neumünster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juni 2016 um 15:33 Uhr durch Uli Elch (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks: plus Commonscat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Flugplatz Neumünster
Kenndaten
ICAO-Code EDHN
IATA-Code EUM
Koordinaten

Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Höhe über MSL 22 m  (72 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 4 km westlich von Neumünster
Straße Baumschulenweg
Basisdaten
Eröffnung um 1953
Betreiber Flugsportclub Neumünster
Terminals 1
Start- und Landebahnen
08/26 600 m × 15 m Asphalt
01/19 485 m × 40 m Gras

i1 i3 i12 i14

Der Flugplatz Neumünster ist ein Verkehrslandeplatz westlich der schleswig-holsteinischen Stadt Neumünster. Er wird vom Flugsportclub Neumünster e.V. betrieben. Am Platz befinden sich eine Segelflughalle, ein Hangar aus dem Zweiten Weltkrieg, eine Tankstelle mit SuperPlus, Diesel und Öl sowie der Tower.

Zulassung

Der Flugplatz ist für alle Hubschrauber, Motorsegler, Segel- und Ultraleichtflugzeuge, Ballone, Luftschiffe, Fallschirmspringer und Flugmodelle bis zu 5700 kg Gewicht zugelassen. Fallschirmspringer müssen allerdings ein NOTAM für den Absprungtag einreichen. Der Modellflugplatz befindet sich auf der südlichen Seite des Platzes.

Geschichte

Im April 1940 begann das Unternehmen Weserübung. Dabei spielten die Flugplätze in Schleswig- Holstein (z.B. Flugplatz Uetersen und Neumünster) eine wichtige Rolle. In Neumünster waren ab dem 2. April Gebirgsjäger und andere Infanterieverbände zusammengezogen worden, um sie dann ab dem 9. April 1940 nach Narvik und Oslo-Fornebu zu fliegen. Zu diesem Zweck wurden die 'Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 102' (mit JU 52) und die 'Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 107' (mit JU 90 und G 38) nach Neumünster verlegt. Bei Beginn des Westfeldzuges lag die I. Gruppe des Lehrgeschwaders 2 hier. Im April 1944 wurde der Flugplatz zum ersten Mal von US-Tieffliegern angegriffen. Britische Truppen besetzten im Verlauf des 4. Mai 1945 den unbeschädigten Flugplatz. An diesem Tag wurden auch die über tausend Zwangsarbeiter aus allen Teilen Europas befreit, die für die 'Land und See GmbH' in Neumünster arbeiteten.[1] Am Abend des 4. Mai 1945 kapitulierte Hans-Georg von Friedeburg bei Lüneburg vor dem britischen Feldmarschall Montgomery; dies war das faktische Ende aller Kampfhandlungen in Norddeutschland, Dänemark, Norwegen und den nördlichen Niederlanden (also dem weitaus größten Teil jenes Territoriums, das zu diesem Zeitpunkt noch von deutschen Truppen gehalten wurde).[2]

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe der Wehrmacht die hier zwischen 1939 und 1945 stationiert waren.

Von Bis Einheit[3]
August 1939 November 1939 III./ZG 26 (III. Gruppe des Zerstörergeschwaders 27)
September 1939 Oktober 1939 Stab, II./JG 77 (Stab und II. Gruppe des Jagdgeschwaders 77)
März 1940 Mai 1940 I.(Jagd)/LG 2 (I. (Jagd-) Gruppe des Lehrgeschwaders 2)
November 1939 Februar 1940 II./ZG 1
Februar 1940 März 1940 II./KG 26
Juli 1941 Juli 1941 2./JG 51
Mai 1943 Juni 1943 III./JG 11
April 1945 Mai 1945 I./KG 66

1950 musste ein Teil des Flugplatzes der neu errichteten Böcklersiedlung weichen.[4]

Sonstiges

Ende der 1930er Jahre begann man in Kleinkummerfeld mit der Errichtung eines Scheinflugplatzes. Sein Zweck war es, das Interesse feindlicher Aufklärungsflugzeuge von Neumünster abzulenken. Neumünster mit seiner umfangreichen Textilindustrie, dem großen Reichsbahn-Ausbesserungswerk und dem Flugplatz galt als ein lohnendes Ziel.[5]

Weblinks

Fußnoten

  1. http://www.luftfahrtspuren.de/nms.htm
  2. Die Kapitulation auf dem Timeloberg (pdf, 16. S.; 455 kB)
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45 Germany (1937 Borders), abgerufen am 29. August 2014
  4. Marianne Dwars, Dr. Klaus Fahrner, Bärbel Nagar (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Wachholtz Verlag, Neumünster 2003, ISBN 3-529-01711-6, S. 40.
  5. www.luftfahrtspuren.de