Frankenberg (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stammwappen derer von Frankenberg

Frankenberg ist der Name eines schlesischen Uradelsgeschlechts, das sich nach der Burg Frankenberg bei Frankenstein im Fürstentum Münsterberg nennt.[1] Nachkommen der Stämme Frankenberg und Ludwigsdorf sowie Frankenberg und Proschlitz gibt es bis heute.

Die im Mannesstamm zum Geschlecht derer von Lüttwitz gehörenden Linie Frankenberg-Lüttwitz wird unter Lüttwitz beschrieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie wird am 31. März 1206 in Dresden mit Henricus de Frankenberg erstmals urkundlich als Zeugen des Markgrafen Dietrich von Meißen erwähnt.[2] Die Stammreihe beginnt mit Dietrich von Frankenberg, urkundlich 1283–1323.[1]

Standeserhebungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Linien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frankenberg und Ludwigsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stamm Ludwigsdorf benannte sich nach dem Ort „Ludwigsdorf“ (seit 1945 polnisch: Bystre in der Landgemeinde Oleśnica).

Gräfliche Linie von Frankenberg und Ludwigsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Tillowitz in Tillowitz um 1860

Diese 1937 im Mannesstamm erloschene Linie stammte direkt von dem im Jahr 1700 gegraften Hans Wolfgang Wenzel von Frankenberg, Freiherr von Schellendorf, ab. Zu ihr gehörte Graf Fred von Frankenberg und Ludwigsdorf, Freiherr von Schellendorf (1835–1897), auf Tillowitz usw., königlich preußischer Wirklicher Geheimer Rat und Major a. D., Mitglied des preußischen Staatsrats und Mitglied des preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit, Ehrenritter des souveränen Malteser-Ritterordens, der 1872 in Slawentzitz Prinzessin Luise zu Hohenlohe-Öhringen (1851–1920) heiratete. Sie war eine Tochter des königlich preußischen Generals der Infanterie à la suite der Armee, des Fürsten Hugo zu Hohenlohe-Öhringen, Herzog von Ujest, und der Prinzessin Pauline zu Fürstenberg. Deren Kinder waren Graf Konrad und Gräfin Luise. Graf Konrad von Frankenberg und Ludwigsdorf (1877–1937) war der letzte männliche Vertreter dieser gräflichen Linie.[1]

Graf Konrad Graf von Frankenberg und Ludwigsdorf (1877–1937) war Ehrenritter des souveränen Malteser-Ritterordens und heiratete 1907 in London die in Berlin geborene Alice Friedmann (1879–1927), Tochter eines Fabrikbesitzers. Aus der Ehe gab es keine Kinder, aber Gräfin Alice war in erster Ehe mit dem von ihr geschiedenen Kaufmann George Solman verheiratet, von dem sie zwei Töchter hatte, Yvonne Solman (* 1902 in Berlin; † 1946 in Kairo) und Liselotte Solman (* 1903 in Berlin). Diese wurden von Graf Konrad, als ihrem zweiten Ehemann, 1926 adoptiert. Deshalb führten sie den Namen Gräfin von Frankenberg und Ludwigsdorf als Geburtsnamen. Yvonne von Frankenberg war dreimal, erst mit dem Berliner Berti Treek, dann dem Musikverleger Otto Fürstner (1886–1958), von denen sie jeweils geschieden wurde, und zuletzt mit dem Handelsattaché der Ägyptischen Botschaft, de Nasr, verheiratet. Ihre Schwester Liselotte war seit 1923 mit Dr. jur. Clemens Graf von Westphalen zu Fürstenberg (* 1896), Leiter der Rechtsabteilung der GEMA, verheiratet. Von ihm wurde sie 1931 geschieden. 1935 heiratete sie in London Ben Meigs und lebte später in New York. Die Schwester des letzten Grafen von Frankenberg und Ludwigsdorf, Gräfin Luise (1879–1941), heiratete 1901 in Tillowitz den auf Schloss Laer geborenen Lubbert Graf von Westphalen zu Fürstenberg (1872–1932), der königlich preußischer Vize-Oberstallmeister und Major a. D., vormals à la suite der Armee, war.[1] Die letzte Ruhestätte des Ehepaares befindet sich als Mausoleum auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Frankenberg und Proschlitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stamm Proschlitz stellte vor allem Offiziere. Im 17. und 18. Jahrhundert waren Angehörige zu Omichau (ab 1679 Dietrich von Frankenberg) und (bis 1724) zu Boroschau ansässig, im 18. Jahrhundert auch auf Lessa, Buchwald und Klein Deutschen.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bei dem gräflichen Wappen Frankenberg und Ludwigsdorf im Diplom von 1714 anlässlich der Namen- und Wappenvereinigung mit den im Mannesstamm erloschenen Freiherren von Schellendorf ist der Hauptschild geviert und belegt mit geviertem Mittelschild, der wiederum mit dem Stammwappen als Herzschild belegt ist; Mittelschild: in Feld 1 und 4 in Rot drei in schroffe Spitzen aufsteigende grüne Berge (Grafen von Hochberg), 2 in Schwarz ein golden gekrönter rechtsgekehrter goldener Löwe (auch Grafen von Hochberg), 3 in Schwarz ein linksgekehrter silberner Fuchs (Variante der Stammwappenhelmzier); Hauptschild (Freiherren von Schellendorf): 1 und 4 in Silber ein roter Balken, begleitet oben und unten von vier blauen Wecken, 2 und 3 in Schwarz ein einwärts gekehrter, golden gekrönter goldener Löwe. Drei Helme; auf dem rechten und linken ein wachsender gekrönter goldener Löwe (Freiherren von Schellendorf), auf dem mittleren mit rot-goldenen Decken ein rechtshin sitzender naturfarbener Fuchs mit drei roten Hahnenfedern im Fang (Stammwappenhelm).[1]

Bedeutende Vertreter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kardinal Johann Heinrich von Frankenberg (1726–1804), Erzbischof von Mecheln

Frankenberg und Ludwigsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frankenberg und Proschlitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Frankenberg family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Genealogisches Handbuch des Adels. Gräfliche Häuser A. Band IV, Band 28 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag Limburg (Lahn) 1962, S. 191–193.
  2. Regesten des Breslauer Staatsarchivs.