Franz Siepe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Franz Siepe (2010)

Franz Siepe (* 18. Januar 1955 in Nuttlar; † 1. Juli 2013 in Marburg)[1][2] war ein deutscher Publizist.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium der Benediktiner Meschede in Meschede begann er 1973 in Marburg ein Studium der Germanistik, Politik, Philosophie und entwickelte 1986 ein Tätigkeitsprofil als freiberuflicher Sprachberater.

Seit 1998 entstanden eigene Veröffentlichungen mit kultur- und literaturgeschichtlicher Schwerpunktsetzung. Essay- und Featureproduktionen beim Hessischen Rundfunk (HR), beim Westdeutschen Rundfunk (WDR), beim Deutschlandfunk (DLF) und beim Bayerischen Rundfunk (BR) ergänzten diese publizistische Arbeit. 2002 folgte die Buchveröffentlichung Fragen der Marienverehrung. 2007 erschien sein Buch Die Farben des Eros, in dem er seine Forschungen zum Dualismus von himmlischer und irdischer Liebe in populärer Form herausbrachte. Einen wissenschaftlicheren Anspruch erhebt hingegen sein 2004 erschienenes Grundlagenwerk Farben des Eros.

Als freier und unabhängiger Geistes- und Kulturwissenschaftler betätigte sich Siepe auch als Rezensent und veröffentlichte unter anderem in online-Medien wie Glanz & Elend – Magazin für Literatur und Zeitkritik, bei literaturkritik.de und im Portal Kunstgeschichte. Seit 2012 war er freier Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) im Bereich „Geisteswissenschaften“. Im Zentrum seines Denkens stand die ideen- und kulturgeschichtliche Rekonstruktion bipolarer Spannungsverhältnisse[3][4][5] wie „hell versus dunkel“, „oben versus unten“, „himmlisch versus irdisch“ oder „abgründig versus erhaben“. Dem Thema der Marienverehrung als einer Religionsausübung „von unten“ hat er sich in mehreren Zeitschriftenaufsätzen gewidmet.

Siepe lebte in Marburg.

Literatur / Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fragen der Marienverehrung. Anfänge, Frühmittelalter, Schwarze Madonnen. Mantis-Verlag, Gräfelfing 2002, ISBN 3-928852-22-1 (240 Seiten).
  • Farben des Eros. Marginalien zur Kulturgeschichte der Liebes- und Schönheitswahrnehmung in Antike und christlichem Abendland. Kline-Verlag, Marburg 2004, Kline-Verlag, ISBN 3-00-014777-2 (250 Seiten).
  • Die Farben des Eros. Das Schönheitsideal im Wandel der Zeit. wjs-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-937989-35-8 (175 Seiten).
Aufsätze (Auswahl)
  • Wieland und der prodikeische Herkules. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft, 45 / 2001, S. 73–96.
  • Die Kniende in Raffaels Transfiguration – Eine Venusgestalt? In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 68 / 2005, S. 547–553.
  • „Mutter der Läuterung“. Marianische Sedimente in Hugo Balls Byzantinischem Christentum. In: Hugo-Ball-Almanach, Neue Folge 5 / 2014, S. 160–180.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oberhessische Presse vom 6. Juli 2013 (z. B. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. Januar 2015, auf lebenswege.faz.net)
  2. Gerd H. Hövelmann: „Der Späterkannte – Franz Siepe (1955-2013)“, Zeitschrift für Anomalistik Band 13 (2013), S. 177–181 (PDF)
  3. vgl. Walter Hueck: Die Polarität der Wahrheit. Remagen 1961.
  4. Romano Guardini: Der Gegensatz. Mainz 1955.
  5. Peter Sloterdijk: Du mußt dein Leben ändern. Frankfurt 2009.