Friedrich von Stülpnagel (Politiker)

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Friedrich von Stülpnagel (* 8. Juli 1847 auf Gut Grünberg, Uckermark, Brandenburg; † 25. August 1914 auf Gut Lindhorst, Kreis Prenzlau) war Domherr und ein deutscher Gutsbesitzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stülpnagels Eltern waren Heinrich von Stülpnagel (1799–1857), Gutsherr auf Grünberg, und Natalie geb. von Kriegsheim (1812–1888). Er heiratete am 21. März 1873 in Berlin Malwine von Natzmer (* 13. August 1854 auf Gut Radem, Landkreis Regenwalde; † 8. April 1931 auf Gut Lindhorst), die Tochter des Gutsbesitzers Karl von Natzmer, Gutsherr auf Radem, und der Bertha von Boehn. Das Ehepaar hatte zwei Töchter und drei Söhne.

Stülpnagel ging als Schüler[1] auf die Ritterakademie in Brandenburg und studierte an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft, war von Michaelis 1867 bis Michaelis 1869 mit Hermann von Hatzfeldt im Corps Saxonia Göttingen aktiv.[2] Bei Beginn des Deutsch-Französischen Krieges trat er als Freiwilliger in die Preußische Armee. Nachdem er 1872 als Leutnant seinen Abschied genommen hatte, kaufte er das Gut Battin bei Prenzlau. Battin umfasste jener Zeit 235 ha, galt als Domaine und führte den Status eines nicht kreistagsfägigen Grundbesitzes.[3] 1881 erwarb er auch das Gut Lindhorst mit 476 ha.[4] Er war Kurator der Ritterakademie Brandenburg an der Havel und Domherr von St. Peter und Paul (Brandenburg an der Havel). Als Kurator erhält Stülpnagel 1905 auf die Amtsdauer die Präbende I. Klasse und ab 1906 den Nutznieß der Curie II, also eine pekuniäre Vergünstigung für das ausgeübte Ehrenamt.[5] Er wurde 1902 Rechtsritter des Johanniterordens, Eintritt in diese Kongregation bereits 1891,[6] und war Mitglied des Preußischen Herrenhauses.[4] Der zweitälteste Sohn Siegfried (1883–1925) übernahm mit seiner Familie[7] den Besitz Lindhorst,[8] welches zum Zeitpunkt der Übernahme nun 522 ha Größe hatte.[9] Nachfolger als Kurator der Ritterakademie wurde der Hauptritterschaftsdirektor Adolf von Kriegsheim-Barsikow.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 - 1913. Hrsg.: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Band I, Friedrich von Stülpnagel-Zögling-RA-No.: 1203. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 263 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 18. Juni 2022]).
  2. Kösener Corpslisten 1930. Eine Zusammenfassung der Mitglieder der bestehenden und der nach dem Jahre 1867 suspendierten Corps mit Angabe von Jahrgang, Chargen und Personalien. Für den Hohen Kösener SC-Verband im Auftrage des Deutschen Corpszeitungs-Ausschusses erstmals kritisch bearbeitet. Hrsg. Otto Gerlach, Verlag der Deutschen Corpszeitung, Frankfurt am Main 1930. 47/263.
  3. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lieferung 1: Die Provinz Brandenburg. 1. Auflage. Reprint der Humboldt-Universität zu Berlin. R. Stricker Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1879, S. 146–147, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 25. Juli 2021]).
  4. a b Wolfgang von der Groeben: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen 1844 bis 2006. Düsseldorf 2006
  5. Johann-Matthias Graf von der Schulenburg: Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a.H. mit herausragenden Leistungen im Beruf. ZIPS-Werbeagentur, Berlin 2009, S. 19 (d-nb.info [abgerufen am 25. Juli 2021]).
  6. Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 48–199 (kit.edu [abgerufen am 25. Juli 2021]).
  7. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1953. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der Dt. Adelsverbände/ Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe, erschienen von 1951 bis 2015. Band I, Nr. 5. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1953, S. 388–389 (d-nb.info [abgerufen am 25. Juli 2021]).
  8. K. H. von Stülpnagel: Geschichte des Geschlechts von Stülpnagel. Band 2. Im Auftrag des v. Stülpnagel'schen Familienverbandes auf Grund von Familiennachrichten bearbeitet von Karl Heinrich von Stülpnagel und weiteren Familienmitgliedern. Mit einem Beitrag von Jürgen Espenhorst. In: v. Stülpnagel`scher Familienverband (Hrsg.): 3. Familienchronik. Eigenverlag, Markkleeberg 2009, ISBN 978-3-00-025430-7, S. 377–378 (d-nb.info [abgerufen am 25. Juli 2021]).
  9. Ernst Seyfert: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher, Band VII, Brandenburg, 1914. Verzeichnis der Rittergüter, Güter und Höfe über 20 ha, nach amtlichen Angaben. Hrsg.: Niekammer. 2. Auflage. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 110–111 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 25. Juli 2021]).