Géraud de Salles

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Géraud de Salles oder Gerald von Salles (* um 1055 in Salles bei Bergerac; † 20. April 1120 im Kloster Les Châtelliers) war ein Regularkanoniker und Eremit, der sich jedoch in seinen letzten Lebensjahren im Westen und Südwesten Frankreichs als Wanderprediger und Klostergründer betätigte.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Géraud de Salles stammte aus einer religiösen Familie: Sein Bruder Grimoald brachte es bis zum Abt der von Géraud gegründeten Abtei Notre Dame von Alleuds und zum Bischof von Poitiers; ein anderer Bruder Foulques lebte als Einsiedler beim Kloster Boschaud (Boscavium) und wurde noch zu Lebzeiten als heilig verehrt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Géraud war Schüler von Vitalis von Savigny; bereits in jungen Jahren führte er ein Leben als Einsiedler im Wald von Dalon im Limousin. Mit der Unterstützung durch Robert von Arbrissel, seinem Lehrer und Vorbild, gründete er mit den Geldern aus seinem beträchtlichen Erbe sowie aus einer Stiftung das Kloster Dalon in Aquitanien. Danach folgten weitere Klostergründungen im Südwesten und Westen Frankreichs. Noch im 17. Jahrhundert heißt es von ihm, dass er seine Mitbrüder wundersam beherrschte, nämlich nur durch seine Worte und Taten. Es gab keine geschriebene Regel, aber Gérauds heiliges und bewundernswertes Beispiel war ihr lebendiges und geistiges Vorbild…[1]

Klostergründungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abtei Cadouin
Kloster Les Châtelliers (Foto 1889, abgerissen 1906)

(einige der nachfolgend genannten Klostergründungen durch Géraud de Salles sind unbelegt)[2]

Männerklöster
Frauenklöster
  • Abtei Tutione
  • Abtei Bibione

Verehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits zu Lebzeiten wurde Géraud de Salles als heilig verehrt; eine offizielle Heiligsprechung durch den Heiligen Stuhl erfolgte jedoch nicht. Sein Gedenktag ist der 20. April.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Géraud de Salles sollte nicht verwechselt werden mit seinem Namensvorgänger Gerald von Aurillac (um 855–909).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sœur Marie-Odile Lenglet: La biographie du Bx Géraud de Sales. In Cîteaux Commentarii cistercienses, Band 29, 1978, S. 7–40.
  • Sœur Marie-Odile Lenglet: Un pauvre du Christ, Géraud de Sales dit Saint Giraud, In: Les Amis des monastères, Nr. 74, 2e Trimester 1988, S. 15–19.
  • Marcel Berthier: Géraud de Salles, ses fondations monastiques, leur évolution vers l'Ordre cistercien à la fin du XIIe siècle. In: Bulletin de la Société historique et archéologique du Périgord (Périgueux), Band 114, 1987, S. 33–48.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bonaventure de Saint-Amable: Annales du Limousin. Limoges 1687. (Übersetzung des Verfassers)
  2. Klostergründungen durch Géraud de Salles