Gallhammer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gallhammer

Allgemeine Informationen
Herkunft Japan
Genre(s) Black Doom, Crustcore
Gründung 2003
Website www.gallhammer.com
Gründungsmitglieder
Vivian Slaughter
Aktuelle Besetzung
Vivian Slaughter
Gesang, Schlagzeug
Risa Reaper (seit 2003)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre, Gesang
Mika Penetrator (2003–2010)

Gallhammer ist eine japanische Extreme-Metal-Band, die Einflüsse aus Black Metal, Doom Metal und Crustcore aufweist.[1][2]

Bandkonstellation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band wurde 2003 in Tokyo gegründet. Alle drei Mitglieder sind weiblich, was in diesem Genre eine Seltenheit darstellt. Miguel Sousa von Ancient Ceremonies mutmaßte, dass die Besetzung der Band möglicherweise mehr Aufmerksamkeit gebracht habe als die Musik selbst.[3] Die Musikerinnen von Gallhammer lehnten hingegen die Reduzierung auf ihr Geschlecht ab.

“I can say that raw feelings make a good sound. Because we are not machine. We could shed blood, could vomit and have feeling of hate. […] I wanted to express the mental instability and mental cruelty which a girl has. Now we are holding up pride, hate and life in the front. We are not wearing that dress.”

„Ich denke, dass rohe Gefühle einen guten Sound erzeugen. Wir sind keine Maschinen; Wir können Blut vergießen, kotzen und hassen. […] Ich wollte das mentale Ungleichgewicht und die mentale Grausamkeit ausdrücken, die ein Mädchen besitzt. Jetzt zeigen wir Stolz, Hass und Leben. Wir werden uns diesen Schuh nicht anziehen.“

Vivian Slaughter[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vivian Slaughter während eines Konzerts in London, 2007

Gallhammer wurde gegründet, weil Vivian Slaughter (wirklicher Name: Eri Isaka[5]) eine Band schaffen wollte, die Musik in der Stimmung der Schweizer Band Hellhammer spielt. Slaughter hatte davor auch schon eine Digital-Hardcore-Band namens Vivian Christ, in der sie Saxophon spielte, den Drumcomputer programmierte und sang.[6] Die anderen Mitglieder, Risa Reaper und Mika Penetrator, traten der Band im Gründungsjahr 2003 bei. Anfangs konnte keine der Frauen ihr Instrument spielen, da sie alle davor Sängerinnen waren oder nur andere Instrumente erlernt hatten.

Ihre erste Aufnahme, ein auf 30 Stück limitiertes Demo-Tape, wurde im März 2003 auf ihrem ersten Gig beim Koiwa Death Fest Vol. 2 in Japan verteilt. Im Juli desselben Jahres wurde das erste selbstbetitelte Demoalbum veröffentlicht. Im April des darauffolgenden Jahres veröffentlichte die Band ein zweites Demoalbum mit dem Titel Endless Nauseous Days. Im November 2004 erschien dann ihr Debütalbum Gloomy Lights bei Hello from the Gutter Records.

Die Band unterschrieb Anfang 2006 einen Vertrag mit Peaceville Records, nachdem sie dem Label von Nocturno Culto von Darkthrone empfohlen worden war.[7][8] The Dawn of... wurde veröffentlicht. Es enthielt eine CD, Demo- und Probenmaterial und eine DVD-Aufnahme von einem Auftritt in Okayama und fünf Konzerten in Tokyo.

Gallhammer veröffentlichte das zweite Album, Ill Innocence, im September 2007 über Peaceville Records, gefolgt von einer Europatour. Im März 2008 veranstalteten sie eine zweite. Sie traten auch auf dem Inferno Metal Festival Norway im Juni auf. 2009 gründete Vivan Slaughter mit ihrem Verlobten Maniac (Ex-Mayhem, Skitliv) und dem Skitliv-Gitarristen Ingvar Magnusson das Projekt Sehnsucht, für das Maniac später auch Andrew Liles (Nurse with Wound, Current 93) gewinnen konnte.[9]

Einflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Interview mit Contraband Candy nannte Vivian Slaughter Hellhammer, Celtic Frost, Amebix und Burzum als Haupteinflüsse der Band.[10] Slaughter ist auch ein leidenschaftlicher Judas-Priest-Fan[6] und schätzt Corrupted.[7] Obwohl die Gruppe Crust- und Anarcho-Punk verarbeitet, identifizieren sie sich nicht mit einer bestimmten politischen Richtung.[11] Slaughter sagt, dass sie auf die Idee kam, Musik zu machen, nachdem sie Napalm Death und Painkiller auf Konzerten gehört hatte.[7] Andere Einflüsse sind unter anderem Joy Division, Antisect, Carcass, Cathedral, Morbid Angel und Scorn.[4] Risa Reaper ist ein Fan von Old-School-Techno, Kraftwerk, Krautrock und Laibach.[6] Die Gruppe ist außerdem von Japanoise inspiriert und hat mit Incapacitants zusammengearbeitet.[6]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Demos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: Untitled
  • 2003: Gallhammer
  • 2004: Endless Nauseous Days

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Gloomy Lights
  • 2007: Ill Innocence
  • 2011: The End

Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007: The Dawn of...
  • 2008: Ruin of a Church

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jeff: Gallhammer - The Dawn Of… review. 6. März 2007, abgerufen am 24. Februar 2008: „What do we have here? A compilation of a young Japanese band who wants to play Black / Crust Metal ?“
  2. Peaceville Records: Gallhammer Biography. Abgerufen am 24. Februar 2008: „Although Gallhammer had been known primarily as a black metal/punk act, the album was impressively diverse, showing their implementation of many influences and moods from both metal and non-metal genres.“
  3. Miguel Sousa: Rezension zu The Dawn of.... In: Ancient Ceremonies, S. 35.
  4. a b Gallhammer (Memento vom 5. Januar 2009 im Internet Archive) (Oktober 2004, abgerufen am 26. Oktober 2008).
  5. Michael Pilz: Japanische Extreme-Metal-Girls vertonen Fukushima. In: Welt Online. Abgerufen am 27. August 2011.
  6. a b c d Hard of Hearing in: Terrorizer #171, Juni 2008, S. 56–57.
  7. a b c Rockers NYC TV interviews Gallhammer (Abgerufen am 24. Oktober 2008).
  8. Lennart „Grim_Rieper“ Riepenhusen: Gallhammer - Ruin Of A Church [LIVE], abgerufen am 10. Februar 2013.
  9. ANDREW LILES JOINS MANIAC’S AMBIENT/NOISE PROJECT, SEHNSUCHT, 30. Juni 2009, abgerufen am 10. Februar 2013.
  10. Gallhammer Interview, abgerufen am 10. Februar 2013.
  11. „I never wanted to write political lyrics or sing about political topics -- I just don't feel I can handle the responsibility, but me and many others in Japan were influenced by bands on Crass Records. But the political and economic systems in Japan and the UK are very different.“ - Vivian Slaughter, "Hard of Hearing", Terrorizer #171, Juni 2008, S. 56–57.