Garbenheim
Garbenheim Stadt Wetzlar
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Koordinaten: | 50° 34′ N, 8° 32′ O |
Höhe: | 165 m ü. NN |
Fläche: | 7,83 km² |
Einwohner: | 2054 (31. Dez. 2013)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 262 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Eingemeindet nach: | Lahn |
Postleitzahl: | 35583 |
Vorwahl: | 06441 |
Lage von Garbenheim in Wetzlar
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Garbenheim ist ein Stadtteil der hessischen Kreisstadt Wetzlar mit ca. 2100 Einwohnern.[2] Der Stadtteil liegt nahe der Wetzlarer Kernstadt südlich der Lahn.
Südwestlich der Ortschaft befindet sich der Wetzlarer Bismarckturm, der bis zu seinem Umbau Garbenheimer Warte genannt wurde.
Geschichte
Erstmals wurde der Ort im Jahr 776 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch erwähnt.
Die Ritter von Garbenheim, ein niederadliges Geschlecht, stellten die Burgmannen der Reichsburg Burg Kalsmunt. Das Dorf bildete zusammen mit Atzbach und Dorlar einen Gerichtsbezirk, der zu den Besitztümern der Grafen von Nassau-Weilburg gehörte.[3]
Als Wetzlar im 18. Jahrhundert Sitz des Reichskammergerichts war, fand die ländliche Idylle Garbenheims bei Goethe Anerkennung, der hier gerne ausgedehnte Spaziergänge machte. Er verewigte das Dorf unter dem literarischen Namen Wahlheim in seinem Werk Die Leiden des jungen Werthers.
Infolge des Wiener Kongresses wurde die Bürgermeisterei Atzbach, zu der Garbenheim zählte, im Jahr 1816 preußisch.[3] 1866 zerstörte ein Großbrand weite Teile des Dorfes. Die Kirche, das Pfarrhaus, 40 Wohnhäuser, mehrere Scheunen und Ställe brannten völlig aus. Doch war schon 1883 in Garbenheim wieder eine neue Kirche fertiggestellt.
Am 1. Januar 1977 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde im Zuge der hessischen Gebietsreform ein Teil des Stadtbezirks Wetzlar der neugegründeten Stadt Lahn. Seit ihrer Auflösung am 1. August 1979 gehört Garbenheim zur Stadt Wetzlar.[4]
Politik
Ortsbeirat
Bei der Wahl zum Ortsbeirat am 27. März 2011 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 50,3 | 4 | 40,4 | 3 |
FW | Freie Wähler | 37,5 | 2 | 39,4 | 3 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 12,2 | 1 | 14,9 | 1 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | – | 0 | 5,3 | 0 |
Gesamt | 100,0 | 7 | 100,0 | 7 | |
Wahlbeteiligung in % | 49,5 |
Ortsvorsteher
Ortsvorsteher ist Waldemar Dross (SPD). Seine Stellvertreterin ist Ingeborg Koster (SPD).
Wappen
Blasonierung: „In Rot eine goldene Garbe, in der Mitte belegt mit drei schmalen schwarzen Balken.“[6]
Das am 19. Juni 1953 amtlich verliehene Wappen nimmt „redend“ auf den Ortsnamen Bezug, zugleich aber auf den alten eingesessenen Ortsadel, die längst ausgestorbenen Herren von Garbenheim, die im 14. Jahrhundert einen von drei Balken geteilten Schild mit Garben geführt haben. Der Ort, der bis 1585 in gemeinschaftlich hessisch-nassauischem Besitz und dann ganz nassauisch war, hat keine Bildsiegel geführt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Garbenheim hat eine Anschlussstelle an die vierstreifige Bundesstraße 49.
Der Stadtteil wird durch die Stadtbuslinie 17 der Wetzlarer Verkehrsbetriebe angefahren. Der ehemalige Bahnhof befindet sich im Westen des Ortes. Er wurde mit der Stilllegung der Bahnstrecke Lollar–Wetzlar für den Personenverkehr geschlossen; Railion stellt dort seit Februar 2007 Güterzüge für Mittelhessen zusammen.
Nördlich des Stadtteils befindet sich der Segelflugplatz Garbenheimer Wiesen des Wetzlarer Verein für Luftfahrt.
Öffentliche Einrichtungen
In Garbenheim befinden sich eine Freiwillige Feuerwehr, eine Grundschule und ein Kindergarten. Außerdem ist ein Stadtteilbüro eingerichtet.
Die evangelische Dorfkirche ist am Goetheplatz im historischen Ortskern gelegen.
Industrie und Handel
Im Ort existieren mehrere kleine und mittlere Gewerbebetriebe. Es gibt auch eine Postagentur im Lebensmittelmarkt Süt Market.
Früher war der Eisenerzbergbau in der Grube Philippswonne prägend für Garbenheim. Das Bergwerk bestand von 1833 bis 1925.
Literatur
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Weblinks
- Stadt Wetzlar: Stadtteil: Garbenheim
- „Garbenheim, Lahn-Dill-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Garbenheim In: Hessische Bibliographie[7]
- Suche nach Garbenheim. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen im Internetauftritt der Stadt Wetzlar, abgerufen im August 2015
- ↑ Stadt Wetzlar: Stadtteilprofil
- ↑ a b Stadt Wetzlar: Geschichte
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 346.
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Garbenheim, Stadt Wetzlar. Abgerufen am 3. Mai 2011.
- ↑ Karl Ernst Demandt und Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 190.
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf