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Geleitzug HX 107

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Der Geleitzug HX 107 war ein alliierter Geleitzug der HX-Geleitzugserie zur Versorgung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 3. Februar 1941 im kanadischen Halifax ab und traf am 28. Februar in Liverpool ein. Die Alliierten verloren durch deutsche U-Boote vier Frachtschiffe mit 28.771 BRT.

Zusammensetzung und Sicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hilfskreuzer Laconia
Frachter Black Osprey

Der Geleitzug HX 107 setzte sich aus 29 Frachtschiffen zusammen. Am 3. Februar 1941 verließen sie Halifax (Lage) in Richtung Liverpool (Lage). Kommodore des Konvois war Rear Admiral H H Rogers, der sich auf der Harmala eingeschifft hatte. Beim Auslaufen sicherten der britische Hilfskreuzer Laconia und die kanadischen Korvetten Mayflower und Snowberry. Die beiden Korvetten verließen das Geleit am Folgetag, so dass die Laconia bis zum 17. Februar den Geleitzug allein schützte. Anschließend wurde sie im Bereich der Western Approaches abgelöst durch die britischen Zerstörer Arrow Sabre und Wanderer sowie die Korvette Hollyshock und die Sloop Nasturtium.[1]

Name Flagge Vermessung in BRT Verbleib[1]
Ann Stathatos Königreich Griechenland Griechenland 5.685
Athelqueen Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 8.780
Bachaquereo Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.890
Baron Dechmont Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 3.675
Barrwhin Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.998
Benjamin Franklin Norwegen Norwegen 7.034 am 19. Februar von U 103 versenkt (Lage)
Black Osprey Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5.589 am 18. Februar von U 96 versenkt (Lage)
Boulderpool Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.805
Conus Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 8.132
Dan-Y-Bryn Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5.117
Edwy R Brown Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 10.445 am 17. Februar von U 103 versenkt (Lage)
Empire Blanda Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5.693 am 18. Februar von U 69 versenkt
Fontenac Norwegen Norwegen 7.350
Harmala Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5.730
Hercules Niederlande Niederlande 2.370
John P Pederson Norwegen Norwegen 6.128
Jolee Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.994
Lord Byron Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.118
Mosella Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 6.034
Mount Rhodope Königreich Griechenland Griechenland 5.182
Ruckinge Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 2.869
San Amado Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7.316
San Emiliano Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 8.071
Solarium Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 6.239
Taria Niederlande Niederlande 10.354
Tottenham Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.762
Tresillian Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.743
Westland Niederlande Niederlande 5.888

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der eisigen Kälte in Verbindung mit orkanartigen Stürmen fielen einige der Schiffe aus dem Konvoi zurück oder mussten umkehren. So kehrten die Barrwhin, die Hercules, die Mount Rhodope und die Westland um. Das deutsche U-Boot U 103 sichtete am 17. Februar den zurückhängenden Tanker Edwy R Brown und versenkte ihn mit vier Torpedos. Der mit Petroleumprodukten beladene Tanker sank unter dem Verlust von allen 50 Besatzungsangehörigen. Am 18. Februar sah U 96 den Frachter Black Osprey hinter dem Konvoi fahrend und brachte sich in Schussposition. Der mit 4500 t Stahl und Zugmaschinen beladene Frachter sank nach einem Torpedotreffer, wobei 25 Besatzungsangehörige von 36 ums Leben kamen. Am 19. Februar versenkte U 103 den allein fahrenden Frachter Benjamin Franklin mit einer Ladung aus 1200 t Zink, 1000 t Holzschliff und 300 t Blei sowie Stückgut. Das von zwei Torpedos getroffene Schiff sank unter Mitnahme von 29 der 36 Crewmitglieder. Zuletzt erreichte U 69 den Konvoi und versenkte mit einem Torpedo die Empire Blanda, die unter anderem auch Sprengstoff geladen hatte. Dabei kam die gesamte 40 köpfige Besatzung ums Leben. Insgesamt wurden vier Schiffe mit 28.771 BRT versenkt.[2][3]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 12. Mai 2021.
  2. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Die Jäger 1939–1942, Wilhelm Heine Verlag, München 1996, ISBN 3-453-12345-X, S. 287.
  3. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Februar 1941, abgerufen am 12. Mai 2021.