Georg Dietrich (Politiker, 1888)

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Georg Dietrich
Wahlplakat der SPD, Wilhelm Bock, Kurt Rosenfeld, August Frölich, Mathilde Wurm, Georg Dietrich, Karl Hermann, August Siemsen, Elsa Niviera, Erich Mäder

Georg Dietrich (* 6. Juni 1888 in Groß-Zimmern; † 15. Juni 1971 in Bern) war ein deutscher Politiker der Weimarer Republik und Reichstagsabgeordneter (SPD) von 1924 bis 1933.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dietrich stammte aus der Familie eines Zimmermanns. Er besuchte die Volksschule in Groß-Zimmern und erlernte das Buchdruckerhandwerk. Er war anschließend als Buchdrucker, Betriebsleiter und Geschäftsführer einer Druckerei tätig. 1912 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Wegen „Antikriegspropaganda“ wurde er 1914 gemeinsam mit Clara Zetkin, Friedrich Westmeyer und Hans Tittel vorübergehend verhaftet. Ungeachtet dessen wurde er zum Heeresdienst eingezogen. 1918 trat er der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) bei, ging jedoch 1921 zur SPD zurück. 1919 wurde er Stadtverordneter in Karlsruhe, im Januar 1922 wurde er Bezirkssekretär der SPD im Bezirk Groß-Thüringen. 1924 wurde er in den Reichstag gewählt, dem er bis 1933 angehören sollte. 1929 war er als Vertreter einer moderaten linkssozialistischen Linie zum Bezirksvorsitzenden gewählt worden.

1933 floh Dietrich in die Schweiz, wo er für einige Jahre in der Flüchtlingshilfe tätig war. Bis 1936 hielt er Kontakte zu antifaschistischen Widerstandsgruppen in Südwestdeutschland. 1939 emigrierte er in die USA und arbeitete dort als Buchdrucker. 1945 wurde er US-Bürger und kehrte nicht wieder nach Deutschland zurück. Vor seinem Tode lebte er in der Schweiz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. Böhlau, Köln u. a. 2011, ISBN 978-3-412-20544-7, S. 544. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe Band 29)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]