Georg von Sachsen-Meiningen (1892–1946)

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Prinzessin Adelheid mit ihren Kindern, 1. von links Georg
Die 1978 herausgegebene Medaille mit dem Bild von Georg (III.)
Die Rückseite der Medaille

Georg Prinz von Sachsen-Meiningen (* 11. Oktober 1892 in Kassel; † 6. Januar 1946 in Tscherepowez, UdSSR) war als Georg III. Oberhaupt des Hauses Sachsen-Meiningen.

Leben

Georg war ein Sohn des Prinzen Friedrich von Sachsen-Meiningen und dessen Frau Adelheid Prinzessin zu Lippe-Biesterfeld. Nach dem Tod seines Vaters war er von 1914 bis zum Ende der Monarchie 1918 Erbprinz von Sachsen-Meiningen.

Später arbeitete er als Richter in Hildburghausen, von 1926 bis 1945 war er Besitzer der Veste Heldburg.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er zum 1. Mai 1933 in die NSDAP ein und erhielt die Mitgliedsnummer 2.594.794.[1] Während des Zweiten Weltkriegs war er Major in der Wehrmacht.[1]

Er und seine Familie wurden 1945 entschädigungslos enteignet, er selbst starb 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Nordwestrussland. Seine Frau flüchtete mit den Kindern nach Westdeutschland.

2007 erhielt seine Tochter Regina 47 Gemälde von der Stiftung Schloss Friedenstein zurück, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Teil seiner Privatsammlung auf der Veste Heldburg in der sowjetischen Besatzungszone enteignet worden waren.

Nachkommen

Er heiratete am 22. Februar 1919 Klara Maria Gräfin von Korff, genannt Schmising-Kerssenbrock (1895–1992) in Freiburg im Breisgau. Sie war die Tochter des Forstmeisters von Hatzfeld (Eder), Graf Alfred von Korff, genannt Schmising-Kerssenbrock, und seiner Frau Helene, geb. Freiin von Hilgers. Diese war eine Schwester von Helene Elisabeth von Isenburg.

Mit ihr hatte er folgende Kinder:

  • Anton Ulrich (1919–1940, gefallen)
  • Friedrich Alfred (1921–1997), lebte als Mönch und erlaubte die Erbfolge unter Ausschluss seiner selbst zu Gunsten seines Onkels Bernhard
  • Marie Elisabeth (1922–1923)
  • Regina (1925–2010), verheiratet mit Otto von Habsburg

1940 fiel Anton Ulrich im Zweiten Weltkrieg. Seine Eltern richteten daraufhin auf der Veste Heldburg eine Gruft ein,[2] in der Anton Ulrich auch beigesetzt wurde. Nachdem sowjetische Truppen die Burg bezogen hatten, wurde der Sarkophag 1951 entfernt und auf dem Friedhof in Heldburg (Landkreis Hildburghausen) begraben. Im gleichen Grab wurde 1992 auch seine Mutter begraben. Dem Wunsch der Familie entsprechend, wurde die Gruft auf der Veste Heldburg bis 2006 wiederhergestellt.[3] Die Umbettung der beiden Verstorbenen vom Friedhof auf die Burg fand am 22. Februar 2006 statt, die Überführung des 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Nordwestrussland verstorbenen Georg III. ist geplant. Am 10. Februar 2010 wurde Regina von Habsburg ebenfalls in dieser Gruft beigesetzt,[4] nach dem Tod ihres Mannes aber nach Wien überführt und am 16. Juli 2011 zusammen mit ihm in der Kaisergruft bestattet.[5]

Weblinks

Commons: Georg von Sachsen-Meiningen (1892–1946) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 506.
  2. http://www.blog.de/community/profile_photo_sizes.php?item_ID=6473569 abgerufen am 4. November 2012
  3. http://www.blog.de/community/profile_photo_sizes.php?item_ID=6473566 abgerufen am 4. November 2012
  4. Regina von Habsburg gestorben. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Februar 2010
  5. Artikel der Salzburger Nachrichten vom 5. Juli 2011, abgerufen am 5. Juli 2011