Gerhard Beier (Historiker)

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Gerhard Beier (* 10. April 1937 in Flensburg; † 13. Dezember 2000 in Kronberg im Taunus) war ein deutscher Historiker, Schriftsteller und Gewerkschafter.

Leben und Wirken

Gerhard Beier studierte Geschichte, Deutsch und Psychologie in Kiel, wo er 1966 auch promovierte und 1978 seine Habilitation erlangte.[1]

Von 1966 bis 1967 war er Schulungsleiter für die IG Druck und Papier und von 1967 bis 1971 Bundestutor des Deutschen Volkshochschul-Verbandes.[1] Daneben war er von 1968 bis 1997 Stadtverordneter für die SPD in Kronberg im Taunus, wo er „einen großen Teil seines Lebens“ verbracht hatte.[2]

Beier war von 1984 bis 1988 Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) Hessen[2] sowie einige Zeit im Bundesvorstand des VS tätig. Zudem war er Gründungsmitglied des Hessischen Literaturbüros (heute Hessisches Literaturforum) und der 1996 gegründeten Literaturgesellschaft Hessen e.V., Frankfurt am Main (LIT) als Nachfolgerin des Fördervereins Deutscher Schriftsteller (1976–1996).[2] Sein schriftstellerischer Nachlass wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn archiviert.[1]

Er war Redaktionsmitglied der Internationalen Wissenschaftlichen Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (IWK) und Mitglied der Historischen Kommission der SPD.[1] Als Historiker erforschte und dokumentierte Gerhard Beier die Geschichte der Deutschen Gewerkschaften im 19. Jahrhundert, bis 1945 und nach dem Zweiten Weltkrieg. Schwerpunkte waren Sozialdemokratie, Gewerkschaften, Arbeiterbewegung, Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Europa. Neben seinen veröffentlichten Werken mit historischen und sozialpolitischen Bezügen, finden sich in seinem Nachlass auch Gedichte, Erzählungen und Essays.[3]

Veröffentlichungen (in Auswahl)

  • Schwarze Kunst und Klassenkampf, Frankfurt/M. 1968 (zgl. Diss. phil. Universität Kiel 1966)
  • Willi Richter: Ein Leben für die soziale Neuordnung, Köln 1978 (zgl. Habilitationsschrift Universität Kiel 1977)
  • Die illegale Reichsleitung der Gewerkschaften: 1933-1945, Köln 1981
  • Schulter an Schulter: Lebensläufe deutscher Gewerkschafter, Köln 1983
  • Arbeiterbewegung in Hessen (1834-1984), Frankfurt/M. 1984
  • SPD Hessen: Chronik 1945 bis 1988, Bonn 1989
  • Wir wollen freie Menschen sein: Der 17. Juni 1953. Bauarbeiter gingen voran, Frankfurt/M. 1993
  • Aufbruch zum europäischen Sozialstaat. Zur Sozialgeschichte der europäischen Revolution, Frankfurt/M. 1998

Postume Ehrungen

Seit 2006 wird von der Literaturgesellschaft Hessen der Gerhard-Beier-Preis vergeben, der als Literaturpreis mit 1.500 Euro dotiert ist.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Zu Gerhard Beier das Archiv der sozialen Demokratie, Bonn, online unter fes.de.
  2. a b c Einige Hinweise zur Vita von Gerhard Beier in: kb: Verleihung des Gerhard Beier-Preises in der Stadtbücherei im Kronberger Boten vom 23. September 2010, online unter taunus-nachrichten.de als PDF-Datei (14,3 MB) Seite 4 von 28
  3. lit-hessen.de Kurzvita von Gerhard Beier auf Website der „Literaturgesellschaft Hessen e. V.“ (LIT)
  4. lit-hessen.de Im Wechsel Hinweise zur Ausschreibung oder Benennung der Preisträger bzw. Preisträgerinnen des Gerhard-Beier-Preises