Gianmaria Testa

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Gianmaria Testa beim TFF Rudolstadt 2013

Gianmaria Testa (* 17. Oktober 1958 in Cavallermaggiore, Provinz Cuneo; † 30. März 2016 in Alba, Piemont) war ein italienischer Cantautore.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Testa war der Sohn einer Bauernfamilie, in der alle Familienmitglieder sangen. Er beschäftigte sich autodidaktisch mit Musik, und nachdem er Gitarre spielen gelernt hatte, begann er zu komponieren. Selbst nach Beginn seiner musikalischen Karriere arbeitete er bis 2007 als Eisenbahner, zuletzt als Stationsvorsteher des Bahnhofs Cuneo.[1]

Gianmaria Testas sanfter und melancholischer Stil bewegt sich zwischen dem eines klassischen Cantautore, Jazz und Folk. Seine poetische Sprache ist knapp und präzise und laut eigener Aussage von der Expressivität der Gedichte Giuseppe Ungarettis und der Skulpturen Alberto Giacomettis geprägt. Die Themen seiner Lieder ranken sich oft um Einsamkeit, Ferne, verlorene und wiedergefundene Liebe.

Auftritte hatte Testa nicht nur in seiner Heimat Italien, sondern besonders in Frankreich, aber auch in den USA und in Japan.[2] In Deutschland wurde er vor allem durch sein Album Il valzer di un giorno bekannt.[3]

Im Mai 2015 gab er bekannt, dass er an einem inoperablen Tumor leide.[4] Im Jahr darauf starb er 57-jährig an den Folgen seiner Krankheit. Er hinterließ seine Frau Paola Farinetti, eine ehemalige Kulturstadträtin in Alba und Musikproduzentin, sowie einen Sohn.

Die Reportage Der Penny-Markt auf der Reeperbahn aus dem Jahr 2007 verwendete Gianmaria Testas Lied Gli Amanti Di Roma.[5]

In den Verfilmungen der Marthaler-Kriminalromane von Jan Seghers hört der italienische Forensiker Carlo Sabato (gespielt von Claudio Caiolo) sowohl bei der Obduktion von Leichen als auch in seinem italienischen Restaurant, das er noch nebenbei betreibt, fast immer Lieder von Gianmaria Testa.

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1995 – Montgolfières (Harmonia Mundi-Le Chant du Monde)
  • 1996 – Extra-Muros (Warner)
  • 1999 – Lampo (Warner)
  • 2000 – Il valzer di un giorno, mit fünf von Testa vorgetragenen Gedichten von Pier Mario Giovannone (Harmonia Mundi/IRD)
  • 2003 – Altre latitudini (Harmonia Mundi/IRD)
  • 2006 – Da questa parte del mare (Harmonia Mundi/IRD)
  • 2009 – Solo dal vivo (Live-Album, Produzioni Fuorivia/EGEA/Harmonia Mundi)
  • 2011 – Vitamia (Harmonia Mundi-Le Chant du Monde)
  • 2013 – Men at Work (Live-Album, Produzioni Fuorivia/EGEA/Harmonia Mundi)
  • 2019 – Prezioso[6]

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bella Italia. Lieder und Landschaften. Gianmaria Testa und das Piemont. Dokumentarfilm, Deutschland, 2005, 28:20 Min., Buch und Regie: Petra Reinfelder, Produktion: Bayerischer Rundfunk, Reihe: Bella Italia: Lieder und Landschaften – L’Italia dei cantautori.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gianmaria Testa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Festival internazionale Time in Jazz XX edizione: “…e venti!” Berchidda (prov. Olbia-Tempio), 10>16 agosto 2007. (Memento des Originals vom 20. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.timeinjazz.it Website der Associazione culturale Time in Jazz, abgerufen am 31. März 2016.
  2. Erfolg ist das lachende Publikum. Nachruf von Thorsten Bednarz. In: Deutschlandfunk Kultur, 30. März 2016.
  3. Jan Wiele: Tageswalzer. Italienischer Liedermacher Gianmaria Testa gestorben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. März 2016, S. 11.
  4. Artikel vom 11. Mai 2015 in der Gazzetta d’Alba
  5. Spiegel TV: Was macht Harald Krull? - Penny-Markt-Macher Markus Grün im Interview. In: YouTube. Google LLC, 8. Mai 2020, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  6. Andreas Kunz / STEREO 4/2019 S. 140: Rezension
  7. Bella Italia: Lieder und Landschaften – L’Italia dei cantautori: Gianmaria Testa und das Piemont – Gianmaria Testa e il Piemonte. Inhaltsangabe beim Portal „SODIS – Datenbank der deutschen Länder und Österreichs für Medien in der Bildung“ beim Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, abgerufen am 31. März 2016.