Gnadental (Neuss)

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Wappen von Gnadental
Wappen von Gnadental
Wappen von Neuss
Wappen von Neuss
Gnadental
Bezirk 8 von Neuss
Lage von Gnadental in Neuss
Lage von Gnadental in Neuss
Koordinaten 51° 10′ 53″ N, 6° 43′ 7″ OKoordinaten: 51° 10′ 53″ N, 6° 43′ 7″ O
Fläche 2,20 km²
Einwohner 5140 (30. Juni 2014)
Bevölkerungsdichte 2336 Einwohner/km²
Postleitzahl 41468
Vorwahl 02131
Stadtbezirk Gnadental (8)
Verkehrsanbindung
Autobahn A46 A57
Bundesstraße B1
Bus-Linien 841 849 851 852 854 874 875
Quelle: Fahrplanauskunft Stadtwerke Neuss
Rheinwiesen in Gnadental

Gnadental ist ein Stadtteil der Kreisstadt Neuss. Mit 2,20 km² Fläche und 5.112 Einwohnern (Stand 30. Juni 2011) gehört Gnadental zu den mittelgroßen Stadtteilen. Obwohl in weiten Teilen erst nach dem Zweiten Weltkrieg bebaut, blickt der Stadtteil auf eine lange Geschichte zurück.

Geschichte

Um 16 v. Chr. errichteten die Römer an der Heerstraße zwischen Köln und Xanten das ausgedehnte Legionslager Novaesium der VI. Legion, welches bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts besetzt war.[1] Außerdem existierte eine Kybele-Kultstätte, die 1956 ausgegraben wurde. Die erste nachrömische Siedlung und ein zugehöriges Gräberfeld liegen etwa 750 Meter südwestlich des Römerlagers.[2]

Um 1250 wurde im Vallis Gratiae (Tal der Gnaden) ein Zisterzienserinnenkloster errichtet. Die über 550-jährige Geschichte endete 1802 mit der napoleonischen Säkularisation. In der Folgezeit wurde das Kloster als Gutshof betrieben. 1945 wurde das Anwesen durch amerikanische Luftangriffe zu 70 % zerstört. Die Gebäudereste wurden restauriert und dienen heute als Tagungsstätte. Aus dem Ackerland wurde nach und nach Bauland. Die landwirtschaftliche Nutzung wurde 1996 vollständig eingestellt.

Von 1925 bis 1971 fuhr im Osten von Gnadental die Linie 1 der Neusser Strassenbahn.

Religion

In Gnadental befindet sich die Pfarrkirche St. Konrad. Die Konsekration erfolgte am 20. April 1958. Das Gotteshaus der evangelischen Gemeinde ist die Kreuzkirche.

Wirtschaft und Kultur

Das heutige Gnadental ist wirtschaftlich eher unbedeutend, aber ein beliebter Wohnstandort, sowohl wegen der guten Verkehrsanbindung als auch wegen des hohen Freizeitwertes. Der Sporthafen Grimlinghausen gehört trotz seines Namens nicht zum Stadtteil Grimlinghausen sondern zu Gnadental. Das Gebiet um den Sporthafen zählt zu zusammen mit dem Stadionviertel den teuersten Wohnlagen in Neuss.

Vereine

Der Stadtteil wird durch ein reiches Vereinsleben geprägt, welches das gesellschaftliche Leben des „grünen Stadtteils Neuss'“ bestimmt. Zu den Vereinen gehören unter anderem der Fußballverein DJK Gnadental sowie der Bürger- und Heimatvereins Neuss-Gnadental e. V.

ÖPNV

Gnadental wird von sieben Buslinien an das Stadtbusnetz von Neuss angeschlossen.

Linie Linienverlauf
841 Handweiser - Neusser Furth -Neuss Hauptbahnhof - Stadthalle - Gnadental - Norf - Rosellen - Rosellerheide
849 Lukaskrankenhaus - Stadionviertel - Neuss Hauptbahnhof - Stadthalle - Gnadental - Erfttal
851 Kaarst - Neusserfurth - Neuss Hauptbahnhof - Stadthalle - Gnadental - Grimlinghausen - Üdesheim
852 Kaarst - Neusserfurth - Neuss Hauptbahnhof - Stadthalle - Gnadental - Grimlinghausen - Norf
854 Vogelsang - Weissenberg - Neuss Hauptbahnhof - Stadthalle - Gnadental - Selikum - Reuschenberg - Weckhoven
874 Rheinparkcenter - Hafen - Stadthalle - Gnadental - Norf - Rosellen - Gohr - Broich - Vanikum
875 Landestheater - Gnadental - Grimlinghausen - Stüttgen - Stürzelberg - Zons - Dormagen Bf

Weblinks

Einzelnachweise

  1. G. Müller, in: Stadt Neuss (Hrsg.), Das römische Neuss. Stuttgart 1984
  2. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1989, 300 f.