Hüttenthal (Mossautal)

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Hüttenthal
Gemeinde Mossautal
Koordinaten: 49° 37′ N, 8° 56′ OKoordinaten: 49° 37′ 14″ N, 8° 56′ 27″ O
Höhe: 283 (281–309) m ü. NHN
Fläche: 9,27 km²
Einwohner: 444 (Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 64756

Hüttenthal ist ein Ortsteil der Gemeinde Mossautal im südhessischen Odenwaldkreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mossaubach

Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Odenwald im hessischen Buntsandsteingebiet im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Durch den Ort verlaufen die Bundesstraße 460, die sogenannte Nibelungenstraße, und die Landesstraße 3260. Südöstlich des Ortes liegt der Marbach-Stausee. In Hüttenthal treffen sich drei Täler, nämlich das Tal des Marbaches, des Mossaubaches und des Güttersbaches.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschchite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hüttenthal erfolgte unter dem Namen Huttedal im Jahr 1366.[2] In den historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Huttedal (1366), Huttendal (1398), Huttendal (1437), Huttendal (1443), Huttendail (1452) und Huttental (1487).

Im 15. Jahrhundert gab es im Ort zwei Mühlen und im folgenden Jahrhundert drei Mühlen. Lange Zeit die war die Eisenverhüttung ein wichtiger Wirtschaftszweig. Im Jahr 1787 ist ein Eisenhammer nachgewiesen.[2]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hüttenthal im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Mossautal eingegliedert.[3][4] Für Hüttenthal, wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Mossautal eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Hüttenthal angehört(e):[2][6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hüttenthal 444 Einwohner. Darunter waren 15 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 180 zwischen 18 und 49, 99 zwischen 50 und 64 und 84 Einwohner waren älter.[1] Die Einwohner lebten in 186 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 60 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 126 Haushaltungen lebten keine Senioren.[1]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hüttenthal: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
310
1840
  
353
1846
  
363
1852
  
361
1858
  
333
1864
  
313
1871
  
358
1875
  
345
1885
  
356
1895
  
345
1905
  
333
1910
  
319
1925
  
307
1939
  
294
1946
  
368
1950
  
353
1956
  
328
1961
  
330
1967
  
362
1970
  
366
1980
  
?
1990
  
?
2002
  
502
2011
  
444
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2][8]; Zensus 2011[1]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1961 lebten in Hüttenthal 285 evangelische (= 88,36 %) und 40 katholische (= 12,12 %) Einwohner.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hüttenthal steht die Grundschule der Gemeinde Mossautal. Außerdem gibt es eine private Molkerei sowie die Mossautalhalle, zwei Kinderspielplätze und einen Bolzplatz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
  4. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Michelstadt) und Verwaltung.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Mossautal.

Einzelnachweise

  1. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  2. a b c d e f g Hüttenthal, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359.
  5. Hauptsatzung § 6. (PDF; 128 kB) Gemeinde Mossautal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  8. Flächennutzungsplan Mossautal. (PDF; 1,9 MB) S. 26, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.