Hans Ludwig von Arnim

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Hans-Ludwig Hermann Konstantin von Arnim (* 12. Oktober 1889 in Willmime; † 9. Juni 1971 in Berlin) war ein deutscher Kirchenpolitiker und Autor.

Leben und familiäres Umfeld

Hans-Ludwig von Arnim entstammte dem Zweig Kraatz der Linie Zehdenick seines in Brandenburg weitverbreiteten Geschlechts.[1] Seine Eltern waren der Kgl. preuß. Geheime Regierungsrat und Landrat Ludwig Gustav Otto Gotthelf von Arnim (1860–1936), Gutsherr auf Willmine, Arnimswalde und Klein-Fredenwalde, Kreis Templin, und Helene von Gehring (1858–1933).[2] Seit 1921 war er verheiratet mit Elisabeth Charlotte von Sack (1892–1992).

Berufliche Laufbahn

Hans-Ludwig von Arnim studierte Jura an den Universitäten Göttingen, Kiel, Grenoble und Straßburg. 1909 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Göttingen.[3] Er legte beide juristischen Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. juris. Während des Ersten Weltkrieges war er von 1915 bis 1918 in der Zivilverwaltung im besetzten Belgien tätig, vor allem in Brüssel in der „flamenpolitischen Abteilung“. Nach dem Krieg war er Regierungsrat im Staatsdienst, bis er 1927 in den Dienst der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union trat, in deren Verwaltung er rasch aufstieg. Ab 1933 war er Mitglied, von 1945 bis 1960 Präsident des Konsistoriums zu Berlin der altpreußischen Kirchenprovinz Brandenburg[4] bzw. ab 1948 der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.[5]

Politische und verbandspolitische Tätigkeiten

Hans-Ludwig von Arnim wurde 1945 auch politisch aktiv. So trat er der CDU bei und wurde Mitglied des Gründungsausschusses dieser Partei. Gleichzeitig engagierte er sich in Gremien der evangelischen Kirche. Er war vorher schon stellvertretender Vorsitzender der evangelischen Judenmission gewesen; jetzt war er auch Mitglied des evangelischen Ausschusses Für Israel.[5] Er bemühte sich, den Zusammenhalt der Westberliner Kirchenorganisation mit den brandenburgischen Gemeinden seines Sprengels zu stärken und wurde deshalb auch Mitglied im Domkapitelkollegium für den im Ostteil der geteilten Stadt liegenden Berliner Dom. Daneben leitete er als Vorsitzender die Disziplinarkammer der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.[5]

Schriftstellerische Tätigkeit

Neben juristischen Schriften zum Kirchenrecht war Hans-Ludwig von Arnim auch als Biograf bedeutender Personen aus dem preußisch-protestantischen Bereich tätig, wobei er die christlichen Bezüge und die altpreußische Haltung der von ihm beschriebenen Personen hervorhob.

Ehrungen

Hans-Ludwig von Arnim wurde mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Er war außerdem Rechtsritter des Johanniter-Ordens.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Freiherr vom Stein, ein christlicher Staatsmann.
  • Disziplinargesetzbuch der Evangelischen Kirche in Deutschland. Kommentar.
  • Theodor Wenzel, ein Leben in christlicher Liebe in der Wende der Zeit. 1960.
  • Christliche Gestalten neuerer Dichtung. 1961.
  • Bettina von Arnim. 1963.
  • Louis Ferdinand, Prinz von Preußen. 1966.
  • Königin Luise. 1969.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Band A XXV, C.A. Starke-Verlag, Limburg 1998, S. 26.
  2. Genealogisches Handbuch des Adels. Band A VIII, C.A. Starke-Verlag, 1966, S. 47.
  3. Kösener Corpslisten 1960, 45, 617.
  4. Personenlexikon zum deutschen Protestantismus: 1919–1949, zsgest. und bearb. von Hannelore Braun und Gertraud Grünzinger, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, (=Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte / AKIZ; Bd. 12), S. 21. ISBN 3-525-55761-2.
  5. a b c Wer ist Wer? Band 1970.