Haslach (Dürrwangen)

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Haslach
Koordinaten: 49° 6′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 49° 5′ 48″ N, 10° 24′ 48″ O
Höhe: 448 (441–457) m ü. NHN
Einwohner: 310 (2017)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91602
Vorwahl: 09856

Haslach ([ˈhaslaxAudiodatei abspielen) ist ein Gemeindeteil des Marktes Dürrwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am Hofwiesbach, der etwas weiter nordöstlich als rechter Zufluss ins Hühnerbächlein mündet, das wiederum ein rechter Zufluss der Sulzach ist. Südwestlich des Ortes befinden sich die Hofwiesbachweiher, südlich der Eichwald. Die Kreisstraße AN 41 führt zur Staatsstraße 2220 (1,1 km westlich) bzw. nach Dorfkemmathen (2,7 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Witzmannsmühle zur Staatsstraße 2220 (0,8 km nördlich) und nach Halsbach (1,7 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt zum Dattelhof (0,1 km nördlich).[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fraisch über Haslach war umstritten. Sie wurde sowohl vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen als auch vom oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte sie auf ihren Gütern geltend machen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde von allen Grundherren beansprucht. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Haslach 26 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren

  • das Fürstentum Ansbach (4 Anwesen; Verwalteramt Forndorf: 1 Gut, 1 Gütlein, 1 Sölde; Kastenamt Wassertrüdingen: 1 Gütlein)
  • das Fürstentum Oettingen-Spielberg (8 Anwesen; Oberamt Dürrwangen: 1 Dreiviertelhof, 1 Halbhof, 1 Viertelhof, 3 Sölden, 2 Halbhäuser)
  • die Reichsstadt Dinkelsbühl (13 Anwesen; Karmelitenkloster: 1 Gütlein; Prädikaturpflege: 4 halbe Gütlein; Ratsamtspflege: 3 Güter; Reichalmosenpflege: 1 Gut, 1 Gütlein; Siechenpflege: 1 Hofgut, 2 halbe Hofgüter)
  • der Deutsche Orden (Obervogteiamt Dinkelsbühl: 1 Gütlein).[4][5]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]

1806 kam Haslach an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Haslach 1809 dem Steuerdistrikt Dürrwangen und der Ruralgemeinde Halsbach zugeordnet.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Haslach, zu der Dattelhof, Lohmühle und Witzmannsmühle gehörten.[8][9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist). Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Haslach an den Landkreis Ansbach.[6] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 4,421 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Mai 1978 nach Dürrwangen eingemeindet.[11]

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gassenlohe: Corpus eines Feldkreuzes, Holz, 18. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Haslach

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 169 217 226 215 224 224 229 244 241 238 241 216 220 231 239 236 248 265 265 285 283 277 277 308
Häuser[12] 35 36 44 51 51 50 52 55 60
Quelle [13] [14] [15] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [15] [23] [15] [24] [15] [25] [15] [15] [15] [26] [15] [10] [27]

Ort Haslach

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 001995 002005 002011 002017
Einwohner 136 185 194* 196 194 184 212 237 247 264 280* 293 314 313 310
Häuser[12] 29 30 43 43 46 47 53 69*
Quelle [13] [14] [16] [18] [21] [23] [25] [26] [10] [27] [28] [1]
* 
inklusive Dattelhof

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Peter und Paul (Halsbach) gepfarrt.[4] Die Protestanten sind nach Zur Lieben Frau (Dorfkemmathen) gepfarrt.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ortsteil Haslach. In: duerrwangen.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
  2. Gemeinde Dürrwangen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 425ff.
  5. Johann Bernhard Fischer: Haßlach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 381 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 520.) Hiernach gab es 17 Untertansfamilien, von denen 4 ansbachisch waren.
  6. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 563.
  7. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 532.
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 537.
  9. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 29 (Digitalisat).
  10. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 707.
  12. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 37 (Digitalisat). Für die Gemeinde Haslach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Dattelhof (S. 17), Lohmühle (S. 56) und Witzmannsmühle (S. 104)
  14. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 73 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 215 Einwohner.
  15. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 156 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1166, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 61 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 175 (Digitalisat).
  21. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1098 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 175 (Digitalisat).
  23. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 175 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1200–1201 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1036 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 326 (Digitalisat).