Haus Mehrum

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Haus Mehrum auf einer Farblithografie von 1865

Das Haus Mehrum ist die Ruine eines festen Hauses im Ortsteil Mehrum der Stadt Voerde im nordrhein-westfälischen Kreis Wesel.

Geschichte

Die Anfänge (1598 bis 1688)

Haus Mehrum wurde vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut. Es gehörte im 16. und 17. Jahrhundert einer Familie von Lützelrath oder Lützenrod und wurde im Jahre 1598 zweimal von den Spaniern geplündert und wahrscheinlich zum Teil niedergebrannt.[1] Janna, die Tochter Bertrams von Lützenrod und seiner Frau Ursulas von Marnix, war Erbin des dritten Teils des Hauses Mehrum. Sie heiratete 1625 den Freiherrn Conrad von Strünkede und brachte den Besitz an seine Familie. Von ihm erbte sein Sohn Gottfried von und zu Strünkede, der das Haus an Wilm Salentin von Katzgen zu Geretzhofen verkaufte. Dieser hatte mit seiner Gemahlin Almuth von Vietinghoff genannt Schell zum Schellenberg eine Tochter und Erbin: Almuth Louisa.

Familien von Bodelschwingh und Plettenberg

Almuth Louisa vermählte sich 1688 mit Wessel Wirich von Bodelschwingh auf Bodelschwingh. Zu dieser Zeit scheint das Wohnhaus nach der Verwüstung durch die Spanier zum ersten Male wieder renoviert worden zu sein, da sich auf der Giebelfront über einem „B L“ (wahrscheinlich für Bertram Lützenrod)[1] die Jahreszahl 1695 befand. Wessel Wirichs einzige Enkelin Gisbertina Anna Louisa heiratete Albert von Bodelschwingh-Velmede und hatte zwei Töchter, Luise und Karoline.

Mit letzterer, die unter anderem auch Mehrum erbte, vermählte sich 1795 Friedrich Wilhelm von Plettenberg auf Heeren. Deren zweiter Sohn Karl restaurierte Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude und arrondierte die Ländereien des Gutes. 1831 mit Wilhelmine von Bodelschwingh-Plettenberg aus dem Hause Bodelschwingh vermählt, hinterließ er bei seinem Tod 1857 zwei Söhne, Gustav und Udo. Gustav, der Ältere von beiden, wurde Erbe. Er war Premier-Lieutenant in der Garde-Landwehr-Kavallerie und heiratete 1862 Elisabeth von Rosenberg aus dem Hause Klötzen.

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

In der Nacht vom 23. auf den 24. März 1945 überquerte die 9. US-Armee im Rahmen der Operation Flashpoint bei Mehrum den Rhein. Dabei wurde Haus Mehrum so schwer beschädigt, dass es 1965 abgerissen wurde. Heute stehen nur noch einige Mauerreste.

Literatur

  • Alexander Duncker: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den Königlichen Familien-, Haus-Fideikomiss- und Schatullgütern. Band 8. Duncker, Berlin 1865. (PDF; 212 KB).
  • Franz Petri (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band 3: Nordrhein-Westfalen. 2. Auflage. Kröner, Stuttgart 1970.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b A. Duncker: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie ….

Koordinaten: 51° 34′ 33″ N, 6° 37′ 8″ O