Heinz Hofmann (Dirigent)

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Heinz Hofmann (* 1917 in Breslau; † nach 1967) war ein deutscher Dirigent. Nach künstlerischen Stationen in Halle (Saale) und Konstanz war er zuletzt ständiger Dirigent des Symphonieorchesters der Präfektur Tokio.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Hofmann wurde 1917 als Sohn eines Kammermusikers in Breslau geboren und wuchs in Halle (Saale) und Dresden auf.[1] Nach dem Abitur besuchte er die Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle Dresden.[1] Dort war er ein Schüler von Hermann Kutzschbach.[2] 1939 wurde er zur Luftwaffe der Wehrmacht eingezogen.[1] Er geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo er bis 1946 verblieb.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er an den Bühnen in Zwickau und Zeitz.[2] Unter Walter Schartner 1949/50 war er zunächst stellvertretender Chefdirigent[3] und nach dessen Weggang 1950 kommissarischer Chefdirigent des Landes-Volksorchesters Sachsen-Anhalt. Offizieller Nachfolger Schartners wurde Werner Gößling.[3]

Im Jahr 1953 siedelte Hofmann „wegen politischer Gefährdung“, wie er angab, in die BRD über.[1] Nachdem er aus einer Gruppe von Gastdirigenten ausgewählt worden war, trat er 1959 die Nachfolge von Musikdirektor Richard Treiber beim Städtischen Orchester Konstanz (ab 1962 Bodensee-Symphonie-Orchester) an, dessen Stelle bereits seit 1956 ausgeschrieben war.[1] Nach Robert Heinze führte „eine persönliche Fehde“ zwischen einem wohl übergangenen Konzertpianisten und dem Musikdirektor zu einem Skandal.[4] Hofmann wurde das fälschliche Führen des Titels eines Generalmusikdirektors vorgehalten, den er in der DDR nie erhalten hatte.[4] Eine zurückhaltende Stadt und die Realitäten der innerdeutschen Beziehungen trugen nicht zur raschen Klärung des Sachverhalts bei.[4]

Nach seinem Ruf nach Tokio kündigte[4] Hofmann in Konstanz und wirkte von 1965 bis 1967 als einer von zwei ständigen Dirigenten (Permanent Conductor) des neu gegründeten Metropolitan Symphony Orchestra.[5]

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Susanne Baselt: Chronik des Philharmonischen Staatsorchesters Halle. Teil I: 1946 bis 1964. Hrsg. von der Direktion des Philharmonische Staatsorchesters Halle, Halle (Saale) 1999, S. 36.
  • Robert Heinze: Vom Theaterorchester zum internationalen Klangkörper. Zum 75-jährigen Jubiläum der Südwestdeutschen Philharmonie (= Kleine Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz, Band 6). UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-641-0, S. 57 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Robert Heinze: Vom Theaterorchester zum internationalen Klangkörper. Zum 75-jährigen Jubiläum der Südwestdeutschen Philharmonie (= Kleine Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz, Band 6). UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-641-0, S. 57 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Susanne Baselt: Chronik des Philharmonischen Staatsorchesters Halle. Teil I: 1946 bis 1964. Hrsg. von der Direktion des Philharmonische Staatsorchesters Halle, Halle (Saale) 1999, S. 36.
  3. a b Gisela Heine: Tradition und Moderne. 50 Jahre Staatsorchester Halle. In: das Orchester, 1/1997, S. 44.
  4. a b c d Robert Heinze: Vom Theaterorchester zum internationalen Klangkörper. Zum 75-jährigen Jubiläum der Südwestdeutschen Philharmonie (= Kleine Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz, Band 6). UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-641-0, S. 61 f.
  5. Main conductors of TMSO. tmso.or.jp; abgerufen am 17. April 2020.