Herbert Dreilich
Herbert Dreilich (* 5. Dezember 1942 in Mauterndorf; † 12. Dezember 2004 in Berlin) war ein deutscher Rockmusiker.
Leben
Herbert Dreilich wuchs in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland auf. 1959 kam er in die DDR, wo er bis 1961 eine Ausbildung als Gebrauchswerber in Halle (Saale) absolvierte und auch zeitweise als solcher arbeitete. Seit 1960 spielte er Gitarre in Amateurbands, unter anderem bei den Jazz Youngsters in Halle, 1962–64 bei Reinhard Lakomy und 1967–68 bei den Music-Stromers. 1967 bis 1971 besuchte er die Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin. 1968 bis 1969 spielte er beim Henry-Kotowski-Quintett und den Puhdys, 1969 bis 1971 bei den Alexanders, 1971 bis 1974 bei Panta Rhei – unter anderem mit Veronika Fischer – und seit 1975 bei Karat.
Ab 1977 war er alleiniger Leadsänger von Karat. Er nahm 1978 mit Karat am Grand Prix des Internationalen Schlagerfestivals in Dresden teil und trat erstmals in West-Berlin auf. Die LPs Der blaue Planet (1982) und Albatros (1984) brachten ihm mit Karat jeweils eine Goldene Schallplatte in der Bundesrepublik Deutschland. 1986 war er außerdem an der DDR-Gruppe Gitarreros beteiligt, in der er neben Tamara Danz (Silly), Toni Krahl (City) und Mike Kilian (Rockhaus) als Sänger mitwirkte.
1983 wurde er mit den anderen Mitgliedern von Karat mit dem Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur ausgezeichnet.
Im Oktober 1997 erlitt Dreilich einen Schlaganfall. Im August 2003 erkrankte er an Leberkrebs.[1] In der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 2004 erlag Herbert Dreilich im Alter von 62 Jahren seinem Krebsleiden. Die Beerdigung fand am 15. Dezember 2004 auf dem Friedhof in Berlin-Biesdorf unter Anteilnahme von Künstlern wie Peter Maffay, Heinz Kahlau, Norbert Kaiser und den Puhdys statt [2] .
Dreilich war dreimal verheiratet und hinterließ einen Sohn und eine Tochter.
Nachwirkungen
Seine Nachfolge bei Karat trat 2005 sein Sohn Claudius Dreilich an. Da Herbert Dreilich sich 1998 die Rechte am Namen „Karat“ gesichert hatte und Dreilichs Witwe die Rechte geerbt hatte, musste sich die Gruppe ab Januar 2006 umbenennen und hieß seitdem „K...!“. Ein Berliner Gericht entschied am 19. Juni 2007, dass die Rechte am Namen „Karat“ den Mitgliedern der Band zustehen. Die Band nennt sich seither wieder „Karat“.
Diskografie
- Panta Rhei, LP, 1973
- Karat, LP, 1978
- Über sieben Brücken, LP, 1979
- Albatros, LP, 1979
- Schwanenkönig, LP, 1980
- Der blaue Planet, LP, 1982
- Die sieben Wunder der Welt, LP, 1983
- Live – Auf dem Weg zu Euch (Live), LP, 1985
- Die Gitarreros Live in Concert, LP, 1987
- Fünfte Jahreszeit, LP, 1987
- … im nächsten Frieden, LP, 1990
- Karat 91, LP, 1991
- Vierzehn Karat, CD, 1992
- Die geschenkte Stunde, CD, 1995
- Balance, CD, 1997
- Sechzehn Karat, CD, 1998
- Ich liebe jede Stunde, CD, 2000
- 25 Jahre – Das Konzert, CD, VHS, DVD, 2001
- Licht und Schatten, CD, 2003
- Die offizielle Herbert-Dreilich-Gedenk-CD, veröffentlicht von SUPERillu 2005
- 30 Jahre Karat, CD, 2005
- und zahlreiche Stücke auf Samplern und Singles
Literatur
- H. P. Hofmann: Beat Lexikon. Interpreten, Autoren, Sachbegriffe. VEB Lied der Zeit Musikverlag, Berlin (Ost) 1977.
- Kurzbiografie zu: Dreilich, Herbert. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Offizielle Website von Karat
- Sylvia Leese: Dreilichs langer Weg zu "sieben Brücken". In: Berliner Kurier. 14. August 2000, abgerufen am 14. August 2015.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1079945335323&openMenu=987490165154&calledPageId=1013175941799&listid=1018881578428
- ↑ http://www.welt.de/print-welt/article358931/Peter-Maffay-am-Grab-von-Karat-Saenger-Herbert-Dreilich.html (abgerufen am 22. Juli 2013)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dreilich, Herbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rockmusiker |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1942 |
GEBURTSORT | Mauterndorf |
STERBEDATUM | 12. Dezember 2004 |
STERBEORT | Berlin |