Hermann Henrich Meier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. August 2015 um 18:40 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: Leerzeichen nach Komma). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hermann Henrich Meier um 1890
Porträt H. H. Meier im Eingang der Bremer Bank, Domshof 8

Hermann Henrich Meier, kurz H. H. Meier, auch Hermann Heinrich Meier (* 16. Oktober 1809 in Bremen; † 17. November 1898 in Bremen) war ein Geschäftsmann und Politiker.

Biografie

Nach seiner Kindheit in Bremen besuchte Meier in Stuttgart ein Gymnasium und ein Internat, bevor er im Alter von 17 Jahren nach Bremen zurückkehrte.

Dort begann er eine fünfjährige kaufmännische Ausbildung in dem Geschäft H. H. Meier & Co, das von seinem gleichnamigen Vater gegründet worden war und nach dessen Tod von Helfrich Adami geführt wurde. Dieser Ausbildung schlossen sich Reisen nach England und in die USA an, wo er das Geschäft seines Onkels in New York besuchte und schließlich als Agent der H. H. Meier & Co nach Boston ging. Bis 1838 erweiterte er die dortige Zweigstelle und wurde erstmals politisch tätig, indem er sich für die Fortsetzung eines Handelsvertrages zwischen den USA und Bremen einsetzte.

Nach seiner erneuten Rückkehr nach Bremen heiratete Meier im Jahr 1843. Ab 1844 verfügte er als Mitglied des Bürgerkonvents und seit 1849 der Bremischen Bürgerschaft auch über politischen Einfluss und wurde wenig später Mitglied der Deputation für Bremerhaven und der Deputation zur Förderung der Dampfschifffahrts-Unternehmungen zwischen Bremen und New York. Zudem wurde er 1847 zum schwedisch-norwegischen Konsul ernannt. In den folgenden Jahren war er an zahlreichen bedeutenden Aktivitäten in Bremen maßgeblich beteiligt, so an der Gründung der Bremer Bank 1856 und der Bremer Börse 1864, und er engagierte sich für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, zu deren erstem Vorsitzenden er 1865 gewählt wurde. In Erinnerung seiner Verdienste in dieser Funktion ist der Seenotkreuzer H. H. Meier nach ihm benannt worden. Durch sein Verhandlungsgeschick bei den Fusionsverhandlungen mit der Dresdner Bank trugen die Filialen bis zum Zusammenschluss der Dresdner Bank mit der Commerzbank noch den alten Namen.

Ein eigenes Kapitel in Meiers Biographie stellt die Gründung des Norddeutschen Lloyd im Jahr 1857 dar. Nachdem er schon länger Pläne für eine transatlantische Dampferlinie gehegt hatte, traf er mit Eduard Crüsemann zusammen. Die Pläne der beiden Geschäftsleute überschnitten sich, woraufhin sie gemeinsam dieses Schifffahrtsunternehmen gründeten.

Auch auf überregionaler Ebene war Meier politisch tätig. Nachdem er bereits vom 4. April bis 20. Mai 1849 als Nachfolger Johann Albert Dröges den Wahlkreis Bremervörde in der Frankfurter Nationalversammlung in Frankfurt am Main vertreten hatte, wurde er 1867 auch für die Nationalliberale Partei in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt und war 1881 bis 1887 Mitglied des Reichstags des Deutschen Reiches.[1] Er setzte sich hier für die Einrichtung eines Reichspostdampferdienstes nach Ostasien und Australien ein.

Sein Sohn war der gleichnamige Jurist, Kaufmann und Kunstmäzen Hermann Henrich Meier junior (1845–1905).

Meier wurde auf dem Riensberger Friedhof (Grablage: Planquadrat O) in Bremen beigesetzt.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 293f

Literatur

Weblinks