Hermann Maurer (Informatiker)

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Hermann A. Maurer (* 26. April 1941 in Wien) ist Professor für Informatik an der Technischen Universität Graz. Zusätzlich verfasst er auch Science-Fiction-Literatur.

Technische und wirtschaftliche Beiträge

Hermann Maurer wurde 1965 bei Edmund Hlawka zum Thema Rationale Approximationen irrationaler Zahlen promoviert. Nach fünfjähriger Tätigkeit als Professor in Calgary und sechsjähriger in Karlsruhe (1971–1977) ist er seit 1978 ordentlicher Professor an der Technischen Universität Graz und war dort Gründungsdekan der Fakultät für Informatik.

Maurer hat nach elf Jahren theoretischer Arbeit als Informatiker entscheidende Beiträge zur Entwicklung des Bildschirmtexts geleistet und ist einer breiten Öffentlichkeit als (Mit-)Erfinder des österreichischen Bildschirmtextterminals MUPID bekannt. Zahlreiche von Maurers ehemaligen Studenten und Anhängern in der österreichischen Bildschirmtextbewegung nahmen in späteren Jahrzehnten namhafte Stellungen in der österreichischen Informatik- und Telekommunikationswirtschaft sowie in der öffentlichen Verwaltung ein.

Maurer ist Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften, externes Mitglied des Beratungsausschusses der Universität Kuching in Malaysia, Visiting Professor der Donau-Universität Krems und wurde im April 2009 zum Vorsitzenden der Informatik-Sektion der Academia Europaea (The Academy of Europe) bestellt, für die er seitdem ein Informationssystem aufbaut. (www.ae-info.org).

Maurers Forschungen auf dem Gebiet des Wissensmanagements haben unter anderem zur Gründung der Firma Hyperwave geführt, mit der er das erste Web Based Informationssystem der zweiten Generation einführte. Dort war er bis zum Konkurs im Jahre 2005 Vorsitzender des Aufsichtsrates. Ihm zu Ehren wurde von Anton Reiter als Vertreter des damaligen Bildungsministeriums die Herstellung einer Telefonwertkarte unter dem Motto "Vom MUPID zum Hyperwave" in Auftrag gegeben und ihm im Rahmen der Informationstagung Mikroelektronik 1999[1] feierlich überreicht. Von 2006 bis 2009 war er stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der NewHyperG AG. Ebenso entwickelte er unter anderem die eLearning Suite, eine moderne, netzbasierte Unterrichtsplattform.

Insgesamt sind unter seiner Mitwirkung rund 30 Firmen und Organisationen gegründet worden, darunter das Austria-Forum, ein Forschungsprojekt, das auf dem Österreich-Lexikon AEIOU aufbaut und von Universitätsprofessor Maurer als leitendem Herausgeber gemeinsam mit den Mitherausgebern Trautl Brandstaller, Helga Maria Wolf und Peter Diem betreut wird. Es sind aber auch qualifizierte User eingeladen, Beiträge zur Verfügung zu stellen und Mitglieder des „Editorial-Boards“ zu werden.

Hermann Maurer gründete 1999 das Kompetenzzentrum für Knowledge-Management in Graz. Zusammen mit dem dann bestellten Leiter Klaus Tochtermann initiierte er im Jahre 2001 auch die Tagungsreihe I-KNOW.

Aussagen zur Zukunft

In seinen neueren Publikationen und Interviews beschäftigt er sich unter anderem mit der Zukunft des Computers [2] und begründet, dass künftige Computeranwendungen mit heutigem Verständnis kaum ausreichend beschrieben werden können. Zur Erklärung zukünftiger Anwendungen verwendet er daher neu interpretierte Fachausdrücke wie Telepathie oder Teleportation.

In seinen Vorträgen weist er auch auf die Risiken der Informationstechnologie hin, beispielsweise auf die Anfälligkeit der Datennetze für terroristische Angriffe. Auch die Verbindung von Stromversorgungsnetzen und Computernetzen bezeichnet er in diesem Zusammenhang als sehr problematisch. Als Lösung sieht er die Abkehr vom Von-Neumann-Prinzip der Gleichbehandlung von Programmen und Daten und die Verlagerung des Betriebssystems in die Hardware – etwa auf Nur-Lese-Chipspeicher – um sie gegen den Angriff von Viren zu schützen.

Maurer sieht auch die gesellschaftlichen Risiken der Globalisierung für den Arbeitsmarkt, die Landwirtschaft und durch den Terrorismus, den er im Wesentlichen aus der sozialen Ungleichheit gespeist sieht. Er schlägt maßvolle Steuern zum Schutz der regionalen Landwirtschaften vor und plädiert energisch dafür, mehr für das soziale und ökologische Aufholen der weniger entwickelten Länder zu tun.

Auszeichnungen

Maurer ist Ehrendoktor der Universitäten St. Petersburg, Calgary und Karlsruhe sowie seit 2001 Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse und des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark. 1996 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.me-tagung.at/99/~zeita.htm
  2. https://www.youtube.com/watch?v=cKxQb6sQDvo
  3. Foreign Members. Finnish Academy of Science and Letters, abgerufen am 6. Mai 2016 (englisch).