Ilsequelle

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Ilsequelle

Quellfassung der Ilsequelle (Sommer 2013)
Lage
Land oder Region Kompass, Rothaargebirge, Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
Koordinaten 50° 53′ 8″ N, 8° 16′ 48″ O
Höhe 608 m ü. NHN
Ilsequelle (Nordrhein-Westfalen)
Ilsequelle (Nordrhein-Westfalen)
Ilsequelle
Lage der Quelle
Geologie
Gebirge Rothaargebirge
Quelltyp Fließquelle
Austrittsart Störungsquelle
Hydrologie
Flusssystem Rhein
Vorfluter IlseLahnRheinNordsee

Koordinaten: 50° 53′ 8,5″ N, 8° 16′ 48″ O

Abfluss der Ilsequelle (Sommer 2013)

Ilsequelle steht für die im Rothaargebirge bei Heiligenborn im nordrhein-westfälischen Kreis Siegen-Wittgenstein im Rothaargebirge liegenden Quellen des Lahn-Nebenflusses Ilse. Es gibt die oberste Ilsequelle, auf die sich die Bachkilometrierung der 8,7 km langen Ilse bezieht, und die etwas bachabwärts gelegene Heilige Ilsequelle.

Geographische Lage

Die beiden Ilsequellen liegen jeweils im Süden von Rothaargebirge, Naturpark Sauerland-Rothaargebirge und Westfalen nahe der mittelhessischen Grenze.

Oberste Ilsequelle

Die oberste Quelle liegt an der Grenze von Wittgensteiner Land und Siegerland nahe dem Weiler Heiligenborn, einem südwestlichen Stadtteil von Bad Laasphe. Sie entfließt der Ostnordostflanke des Jagdbergs (675,9 m ü. NHN) auf etwa 636 m[1] () Höhe; dessen Gipfel ist 570 m von der Quelle entfernt.

Heilige Ilsequelle

Von der obersten Quelle aus betrachtet rund 0,5 Ilsekilometer bachabwärts liegt die gefasste Heilige Ilsequelle (). Sie befindet sich etwa 2,1 km südwestlich von Bernshausen, 3,2 km östlich von der zu Nenkersdorf gehörenden Exklave Lahnhof und 1 km (jeweils Luftlinie) südlich von Heiligenborn. Diese Quelle befindet sich in einem kleinen, von Wald umsäumten Wiesental und entfließt aus 608,2 m[1] Höhe dem Nordwesthang des Berges Kompass, der mit 694,1 m Höhe die höchste Erhebung im Bad Laaspher Stadtgebiet ist; dessen Gipfel ist 250 m von der Quelle entfernt.

Wenige Meter unterhalb der Heiligen Ilsequelle liegt ein kleiner Teich. Es gibt noch sieben weitere kleine Quellbäche, die ihren Ursprung nahe der obersten Bachquelle in einem Sumpfgebiet haben. Die Ilsequelle ist eine Störungsquelle.

Geschichte

Bereits im Mittelalter war die untere Quelle der Ilse als Heilige Ilsequelle bekannt und gehörte zu den bekanntesten Heilquellen Mitteleuropas. Kranke pilgerten dorthin, um durch das Trinken von Quellwasser aus einem Trinkbrunnen und beim Baden im künstlich angelegten Badeweiher Linderung zu finden. Nach heutiger Währung betrugen die Einnahmen von Almosen 1622 innerhalb von nur 10 Tagen rund 22.000 Euro. Die anschließende Pestwelle von 1625 und der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) beendete die Pilgerei zur Ilsequelle vorerst und sie geriet in Vergessenheit. Nachdem aber im Jahr 1862 eine seit Jahren gichtkranke Frau, die kaum noch gehen konnte, durch eine sechswöchige Trinkkur geheilt worden war, pilgerten eine Zeit lang nochmals viele Menschen zur Quelle.

Von den damals errichteten Badeeinrichtungen sind noch die aus dem 17. Jahrhundert stammende Quelleinfassung, die im 19. Jahrhundert nach Laaspherhütte verschleppt worden war, und der Badeweiher erhalten. Zwischenzeitlich war dieser zum Fischteich umfunktioniert worden, weswegen er wieder renaturiert werden musste. Ebenfalls musste die Verrohrung der Ilse abgerissen werden, durch die sie zeitweise geleitet wurde. Sie wurde durch eine neu angelegte Furt ersetzt, durch welche nicht nur der Fernwanderweg Rothaarsteig, sondern auch der Familienwanderweg Kleiner Rothaar verläuft. Der komplette Verlauf der Ilse ist somit wieder biologisch intakt. Seit einigen Jahren befinden sich an der Quelle Bänke, Liegestühle und Tische,[2] sowie eine Infotafel über die Geschichte der Ilsequelle.

Verkehr und Wandern

Durch das Tal der Ilse führt die Rothaarsteigspur Ilsetalpfad. Zudem verläuft vorbei an der Quelle der Märchenwanderweg Kleiner Rothaar.

Einzelnachweise

  1. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. Ilsequelle im Rothaargebirge − Wellness in alten Zeiten…, auf wandergeschichten.de