Israel Kolmodin

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Israel Kolmodin (* 24. Dezember 1643 in Enköping; † 19. April 1709 in Visby) war ein schwedischer lutherischer Theologe. Er ist besonders als Kirchenlieddichter bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kolmodin, Sohn eines Pfarrers, studierte an den Universitäten Uppsala und Lund. Nach der Ordination 1674 reiste er einige Jahre ins Ausland. Nach der Rückkehr wurde er 1679 Hilfspfarrer am Dom zu Uppsala und 1680 Adjunkt an der Universität, wo er 1686 zum Extraordinarius aufstieg. Bei den Reichstagen von 1678, 1680 und 1682 wirkte er als Notar des Pfarrerstandes. Gemeinsam mit Erik Benzelius d. Ä. und Jesper Swedberg arbeitete er in der Kommission zur Revision des schwedischen Gesangbuches, 1691–1692 auch in der Kommission zur Revision der Bibelübersetzung. 1692 wurde er Superintendent in Visby und hatte damit bischöfliche Befugnisse für die erst seit 1645 schwedische Insel Gotland, die nominell noch zum Bistum Linköping gehörte (erst 1772 wurde Visby zum gleichrangigen Bistum erhoben). In diesem Amt, das er bis zu seinem Tod innehatte, setzte er sich für die wissenschaftliche und ökonomische Förderung der Pfarrer ein. Daneben war er aber immer wieder in kirchenpolitischen Angelegenheiten in Stockholm oder Uppsala. 1693 wurde er in Uppsala zur Dr. theol. promoviert.

Kolmodin übersetzte Kirchenlieder aus dem Deutschen und dichtete eigene Lieder,[1] von denen vier in die Gesangbücher von 1694 und 1695 aufgenommen wurden. Sein bekanntestes Lied Den blomstertid nu kommer wird bis heute traditionell in den schwedischen Schulen zu Beginn der Sommerferien gesungen. Kolmodins Verfasserschaft ist allerdings in Zweifel gezogen worden.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anders Rhyzelius: Episcoposcopia Sviogothica, Bd. 2. Linköping 1752, S. 136f.
  • Oscar Lövgren: Kolmodin, Israel. In: Svenskt Biografiskt Lexikon 21, 1975–1977, S. 473f (Online-Ressource).
  • Jan Lindahl: Betraktelse i Blomstertid. In: ders.: Nio kliv genom Sveriges historia. Stockholm 1992, S. 98–101.
  • Israel Kolmodin. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 14: Kikarsikte–Kroman. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1911, Sp. 565–566 (schwedisch, runeberg.org).
  • Israel Kolmodin. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon. 2. Auflage. Band 1: A–K. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S. 604 (schwedisch, runeberg.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Författare:Israel Kolmodin – Quellen und Volltexte (schwedisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesammelt in: [Per Hanselli]: Samlade vitterhetsarbeten av svenska författare från Stjernhjelm till Dalin. Bd. 7. Upsala 1867.
  2. Allan Arvastson: En sommarvisa och dess författare. In: ders.: Imitation och förnyelse. Psalmhistoriska studier. Lund 1971, S. [52–73] 63–73; dagegen argumentiert Martin Friedrich: Das deutsche und das schwedische Sommerlied der Orthodoxie. Paul Gerhardts „Geh aus mein Herz“ und Israel Kolmodins „Den blomstertid nu kommer“. In: Udo Sträter (Hrsg.): Orthodoxie und Poesie. Ev. Verlagsanstalt, Berlin 2004, S. [121–135] 122f