Ivonne Mädel

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Ivonne Mädel als Rednerin auf einer Neonazi-Kundgebung am 18. Oktober 2003 in Erfurt.

Ivonne Mädel (* 1982 in Meiningen) ist eine Aktivistin der Freien Kameradschafts-Szene und galt einige Jahre als eine der aktivsten weiblichen Neonazi-Reisekader.

Aktivitäten

Ivonne Mädel war seit etwa 1998 in der Neonazi-Szene aktiv und trat seit 2002 öffentlich in Erscheinung. Sie engagierte sich zunächst im „Freien Nationalen Widerstand“ ihrer Heimatstadt Meiningen. Einen ihrer ersten Auftritte als Rednerin absolvierte sie auf dem „Zweiten Thüringentag der nationalen Jugend“ am 31. Mai 2003 in Gotha, einen weiteren bei einer von Christian Worch angemeldeten Demonstration am Tag der Deutschen Einheit in Leipzig. Seitdem gehörte sie zum engeren Umfeld von Worch und von Axel Reitz. Sie wurde von ihnen gezielt protegiert und trat zusammen mit diesen und zusammen mit dem verurteilten Rechtsextremisten Manfred Roeder auf Neonazi-Veranstaltungen auf. So zum Beispiel auf einem Gedenkmarsch zu Ehren von Rudolf Heß unter dem Titel Rudolf-Heß – 17 Jahre tot! Noch immer ungeklärt.[1] Auf zahlreichen Veranstaltungen der NPD in Thüringen trat Mädel ebenfalls auf, etwa auf dem „Dritten Thüringentag der nationalen Jugend“ in Saalfeld am 29. Mai 2004.

Sie unterhielt außerdem Verbindungen zur „Mädelgruppe“ der Berliner Kameradschaft Tor, die seit März 2005 wegen Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus verboten wurden.

Seit Christian Worchs Wechsel zur Deutschen Volksunion (DVU) und der späteren Gründung der Splitterpartei Die Rechte ist es um Mädel still geworden. Das letzte Mal trat sie beim Trauermarsch für Jürgen Rieger 2009 in Wunsiedel in Erscheinung, allerdings nur als einfache Teilnehmerin.[2]

Leben

Ivonne Mädel machte 1998 ihren Realschulabschluss an der Sekundarschule „Am Kiliansberg“ in Meiningen und absolvierte anschließend eine Lehre zur Fleischereifachverkäuferin. Im Jahr 2010 schloss sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin an der Paracelsus-Schule in Nürnberg ab. Seit 2012 lebt Ivonne Mädel in Magdeburg und unterhält dort eine Praxis für Psychotherapie.[3] Liiert ist sie mit dem rechtsextremen Liedermacher Manuel Zieber,[4] der in Brandenburg als Wing-Tsun-Trainer[5] und MET-Therapeut arbeitet.[6]

Literatur

  • Andrea Röpke, Andreas Speit (Hrsg.): Braune Kameradschaften. Die neuen Netzwerke der militanten Neonazis. Ch. Links Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-86153-316-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verfassungsschutzbericht Freistaat Thüringen 2004. Thüringen 2005, S. 34 (zs.thulb.uni-jena.de [PDF]).
  2. Andreas Speit, Andrea Röpke: Mädelssache – Frauen in der Neonazi-Szene. Bundeszentrale für politische Bildung (Lizenzausgabe), Bonn 2011, ISBN 978-3-8389-0146-6, S. 125 (bpb.de PDF).
  3. Ivonne Mädel. Therapeuten.de, 26. Januar 2016, abgerufen am 11. September 2016.
  4. Ellen Esen: Rechte Mädels, Skingirls und Biederfrauen: Über Akteurinnen der Szene und über Möglichkeiten auszusteigen. Hrsg.: Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik e.V. Nr. 7. Berlin 2007, S. 29 (maedchenpolitik.de [PDF]).
  5. Sifu Manuel Zieber – Stand: 3. Techniker Grad (TG). Intelligent Wing Tsun System, abgerufen am 9. September 2016.
  6. MET-Therapeut Manuel Zieber: Zu meiner Person. MET Zentrum Magdeburg, abgerufen am 9. September 2016.