Jimmy Buffett

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Jimmy Buffett bei einem Auftritt im Januar 2008

James William „Jimmy“ Buffett (* 25. Dezember 1946 in Pascagoula, Mississippi) ist ein US-amerikanischer Country- und Pop-Sänger und Songwriter sowie Buchautor. Sein bekanntester Hit ist „Margaritaville“ aus dem Jahr 1977.

Anfänge

Buffett wurde 1946 als Sohn von James Delaney Buffett Jr. und Mary Loraine Buffett in der Nähe von Pascagoula, Mississippi geboren und wuchs in Alabama auf.

Er absolvierte das College an der Auburn University und der University of Southern Mississippi in Hattiesburg, Mississippi, wo er 1969 seinen Abschluss in Journalistik machte. Im gleichen Jahr heiratete er Margie Washichek.

Karriere als Musiker

Buffett entschied sich, Countrymusiker zu werden und zog nach Nashville, wo er zunächst Artikel für das Musikmagazin Billboard schrieb. Durch die dort geknüpften Kontakte konnte 1970 sein erstes Album Down to Earth und 1972 Highland Cumberland Jubilee veröffentlichen, mit mäßigen Erfolg bei den Kritikern.

Er ließ sich scheiden und zog nach Key West, Florida. 1973 erschien das Album A White Sport Coat and a Pink Crustacean, ein Achtungserfolg, der vom Leben auf den Florida Keys erzählt. Der Durchbruch gelang Buffett 1974 mit der Single Come Monday, die sich in den US-Charts auf Platz 30 platzieren konnte. Buffetts Musikmischung aus Country, karibischen Klängen und eingängigen Pop-Melodien kam beim Publikum gut an; es folgten weitere erfolgreiche Veröffentlichungen. 1977 koppelte er aus dem Album Changes in Latitudes, Changes in Attitudes seinen größten Hit Margaritaville aus, 1978 folgte die Single Cheeseburger in Paradise aus dem Album Son of a Son of a Sailor.

1979 wendete sich Buffett mit dem Album Volcano mehr dem Mainstream-Rock zu, dem er in den folgenden Jahren einige weitere Alben in dieser Richtung folgen ließ; er konnte damit nicht an die Erfolge der vorherigen Platten anknüpfen. 1985 eröffnete Buffett auf Key West das erste Restaurant seiner Kette Margaritaville. 1988 machte Jimmy Buffett wieder von sich reden, als er sich für sein Album Hot Water Gastmusiker wie Rita Coolidge, die Neville Brothers, James Taylor und Steve Winwood ins Studio holte. Anfang der 1990er Jahre gründete er seine Produktionsfirma Margaritaville, 1999 folgte das Label Mailboat Records.

2003 gelang Buffett mit dem Duett It's Five O'Clock Somewhere zusammen mit Alan Jackson die erste Nummer-eins-Platzierung in den Country-Charts, der Song wurde mit einem Country Music Award und einem Grammy ausgezeichnet. Jimmy Buffetts 39. Album License to Chill stieg im Juli 2004 sofort auf den 1. Platz der US-Popcharts.

2006 erschien neben einer Live-DVD namens Live at Wrigley Field auch Buffetts Album Take the Weather With You, das im Oktober des Jahres von 0 auf 1 in die amerikanischen Country-Charts einstieg und sich auch kurzzeitig auf Platz 4 der Pop-Charts behaupten konnte.

Am 8. Dezember 2009 erschien das Album Buffet Hotel. In den Pop-Charts stieg es auf Platz 17 ein, bei den Rockalben auf Platz zwei und bei den „Independent Albums“ auf Platz eins[1].

2010 veröffentlichte Buffett eine weitere Doppel-Live-CD: Auf Encores sind 22 Stücke zu hören, die bei den Konzerten der Tourneen 2008 und 2009 als jeweils letzte Zugabe - größtenteils von Buffett solo oder in kleiner Besetzung - gespielt wurden. Die CD erschien am 20. April und ist ausschließlich über seine eigene Internetseite sowie in den USA bei Walmart erhältlich[2]. In den Billboard-Charts debütierte Encores am 28. April auf Platz 7 [3].

Buffetts 27. Studioalbum Songs from St. Somewhere erschien am 20. August 2013. Als erste Single wurde "Too Drunk To Karaoke" ausgekoppelt, ein Duett mit Toby Keith. Ebenfalls als Gastmusiker vertreten sind Mark Knopfler und Emilio Estefan, der Ehemann von Gloria Estefan, sowie die kolumbianische Sängerin Fanny Lú[4].

Weiterhin erfolgreich und ständig ausverkauft sind seine Liveauftritte. Buffett hat eine treue Fanbasis, die er als „Parrotheads“ (Papageienköpfe) oder „Landsharks“ (Landhaie) bezeichnet. Nach einer Auswertung des US-Magazins Billboard der „Top Touring Artists of the Decade“ erzielte Jimmy Buffett in den Jahren 2000 bis 2009 einen Bruttoumsatz von mehr als 215 Millionen US-Dollar und steht damit auf dem 22. Platz[5]. Eine Berechnung der Ticketagentur Pollstar sieht ihn in ganz Nordamerika mit einem Umsatz von 285,8 Millionen Dollar sogar auf Platz 10[6]. Er gab in dieser Zeit fast 200 Shows mit mehr als 4,5 Millionen Zuschauern. Die allermeisten seiner Konzerte gibt Buffett dabei in den USA[7]. In Europa trat er bislang nur in London (1997/2009)[8] sowie in Paris (2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2013, 2014) auf. Für 2015 sind im Rahmen der Workin' n' Playin' Tour erneut zwei Paris-Konzerte im La Cigale[9] angekündigt.

Karriere als Buchautor

Buffett ist im englischsprachigen Raum ein erfolgreicher Buchautor. In Deutschland sind bislang nur zwei seiner Werke bei Ullstein erschienen: Cuba Libre (1993, Original: Where is Joe Merchant?) und Margaritaville (1996, Original: Tales From Margaritaville). Beide standen monatelang auf vorderen Plätzen der US-Bestsellerlisten.

Er schrieb zudem unter anderem A Salty Piece of Land (2004) und Swine Not? (2008), gemeinsam mit seiner Tochter Savannah Jane Buffett die Kinderbücher The Jolly Mon (1988) und Trouble Dolls (1991) sowie 1999 seine Autobiographie mit dem Titel A Pirate Looks at Fifty. Diese erreichte auf der Sachbuch-Liste der New York Times Platz 1; damit war Buffett der sechste Autor, der sowohl bei den Sachbüchern als auch den Romanen (mit Where is Joe Merchant? und Tales From Margaritaville) den Spitzenplatz errang. Vor ihm gelang das unter anderem Ernest Hemingway, John Steinbeck und Irving Wallace[10].

Trivia

Am 16. Januar 1996 wurde Jimmy Buffett mit seinem Wasserflugzeug The Hemisphere Dancer (eine Grumman HU-16 Albatross) kurz nach der Landung im Meer bei Negril auf Jamaika von der Jamaica Constabulary Force beschossen.[11][12] Die Behörden hielten den Flug fälschlicherweise für einen Drogentransport. Mit an Bord waren der U2-Sänger Bono mit Frau Ali und ihren Kindern sowie Chris Blackwell, der Gründer von Island Records. Alle Insassen blieben unverletzt, das Flugzeug wies einige Einschusslöcher auf; es ist heute im Margaritaville Café in Orlando zu sehen.[13] Jimmy Buffett schrieb einen Song über den Vorfall: Jamaica Mistaica, veröffentlicht noch im selben Jahr auf dem Album Banana Wind.

Am 26. Januar 2011 stürzte Jimmy Buffett nach dem dritten Auftritt in Sydney (darunter zwei im Sydney Opera House) kopfüber von der Bühne des Hordern Pavilion[14]. Als er sich nach der letzten Zugabe von seinen Fans verabschieden wollte, wurde er vom plötzlich aufflammenden Licht sämtlicher Scheinwerfer geblendet und übersah den Bühnenrand[15]. Nach dem Sturz musste er mit Kopf- und Armverletzungen, die sich als minderschwer herausstellten, ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein drei Tage später in Neuseeland anberaumtes Konzert musste abgesagt werden.

Am 6. April 2011 verabschiedete das Repräsentantenhaus Floridas die Resolution 9063.[16] Diese erklärt für Florida den 16. April jeden Jahres zum offiziellen "Jimmy Buffett Day".[17] Am 16. April wurde schließlich der erste Jimmy Buffett Day mit dem Start zur "Welcome to Fin Land" Tour 2011 in Tampa, Florida, gefeiert.

In der TV-Serie Hawaii Five-0 hat Jimmy Buffett in Staffel 2, Episode 10 (Titel: Falsche Fährte, im Original: Ki’ilua) einen Gastauftritt als Hubschrauber-Pilot Frank Bama[18], der dem Hawaii-Five-O-Team in Nordkorea hilft. Eine Figur mit Namen Frank Bama erfand Buffett für sein Buch Cuba Libre, dort allerdings ist Bama Pilot eines Flugzeugs. Die Hawaii-Five-O-Episode wurde in USA am 21. November 2011 bei CBS erstmals ausgestrahlt; in Deutschland war sie am 1. April 2012 auf Sat.1 zu sehen. Einen weiteren Auftritt in dieser Rolle hatte Buffett in der Folge Olelo Pa'a, die am 15. April 2013 in den USA (CBS) ausgestrahlt wurde.[19] In Deutschland war sie unter dem Namen Das Versprechen erstmals am 22. Dezember 2013, wieder bei Sat.1, zu sehen.[20]

Im Film Jurassic World hatte Jimmy Buffett einen Cameoauftritt.[21]

Diskografie

Jahr Album/CD Plattenlabel Beschreibung Charts[22] Auszeichnung[23]
1970 Down to Earth Barnaby
1971 High Cumberland Jubilee Barnaby akustisch
1973 A White Sport Coat & a Pink Crustacean Dunhill
1974 Living and Dying in 3/4 Time Dunhill 176
1974 A1A Dunhill 25
1975 Rancho Deluxe United Artists Filmmusik
1976 Havana Daydreamin’ ABC 65
1977 Changes in Latitudes, Changes in Attitudes ABC 12 Platin
1978 Son of a Son of a Sailor ABC 10 Platin
1978 You Had to Be There MCA Liveaufnahme 72 Gold
1979 Volcano MCA 14 Gold
1981 Coconut Telegraph MCA 30
1981 Somewhere over China MCA 31
1983 One Particular Harbour MCA 59
1984 Riddles in the Sand MCA 87
1985 Last Mango in Paris MCA 53
1985 Songs You Know by Heart MCA Greatest Hit(s) 24 7-fach-Platin
1986 Floridays MCA 66
1988 Hot Water MCA 46
1989 Off to See the Lizard MCA 57
1990 Feeding Frenzy MCA Liveaufnahme 68 Gold
1992 Boats, Beaches, Bars & Ballads Margaritaville/MCA Box Set 68 4-fach-Platin
1993 Before the Beach Margaritaville/MCA Kompilation Down to Earth & High Cumberland Jubilee 169
1993 Margaritaville Cafe Late Night Menu Kompilation verschiedener Künstler inkl. Jimmy Buffett
1994 Fruitcakes Margaritaville/MCA 5 Platin
1995 Margaritaville Cafe Late Night Gumbo Kompilation verschiedener Künstler inkl. Jimmy Buffett
1995 Barometer Soup Margaritaville/MCA 6 Gold
1996 Banana Wind Margaritaville/MCA 4 Platin
1996 Christmas Island Margaritaville/MCA Weihnachtslieder 27 Platin
1998 Biloxi Greatest Hit(s)
1998 Don't Stop the Carnival Margaritaville/Island 15 Gold
1998 American Storyteller Laserlight
1999 Beach House on the Moon Margaritaville/Island 8 Gold
1999 There's Nothing Soft About Hard Times Madacy
1999 Buffett Live - Tuesdays, Thursdays, Saturdays Mailboat Liveaufnahme 37 Gold
2002 Far Side of the World Mailboat 5
2003 Meet Me in Margaritaville: The Ultimate Collection UTV/MCA/Mailboat Greatest Hit(s) 9 2-fach-Platin
2003 Live in Auburn, WA Mailboat Liveaufnahme
2003 Live in Las Vegas, NV Mailboat Liveaufnahme
2003 Live in Mansfield, MA Mailboat Liveaufnahme
2003 Live in Cincinnati, OH Mailboat Liveaufnahme
2004 License to Chill Mailboat 1 Platin
2005 Live in Hawaii Mailboat Liveaufnahme 66
2005 Live at Fenway Park Mailboat Liveaufnahme (Doppel-CD + DVD) 41
2005 Now Yer Squawkin Mailboat Kompilation Down to Earth & High Cumberland Jubilee
2006 “Hoot” Official Motion Picture Soundtrack Mailboat
2006 Take the Weather with You Mailboat 4 Gold
2007 Live at Texas Stadium MCA mit George Strait und Alan Jackson
2007 Live in Anguilla Mailboat Liveaufnahme (Doppel-CD + DVD) 172
2009 Buffet Hotel Mailboat 17
2010 Encores Mailboat Liveaufnahme 7
2013 Songs from St. Somewhere Mailboat 4

Weblinks

Commons: Jimmy Buffett – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. [1] Chart-Historie auf billboard.com
  2. [2] Bericht zur CD-Veröffentlichung auf buffettnews.com
  3. [3] Artikel auf billboard.com
  4. [4] Interview auf USA Today
  5. [5] Artikel Top Touring Artists of the Decade auf billboard.com
  6. [6] (PDF-Datei; 29 kB) Pollstar-Liste Top Tours of the Decade für Nordamerika
  7. [7] Konzert-Datenbank auf BuffettNews.com
  8. [8] England-Auftritte auf der Konzert-Datenbank von BuffettNews.com
  9. [9] Tourdaten auf Jimmy Buffetts Internetseite
  10. [10] Artikel Houston Chronicle
  11. [11] "Jamaica Mistaica Incident" auf BuffettWorld
  12. Jimmy Buffett Erwähnung in der englischsprachigen Wikipedia
  13. [12] Fotos von der Hemisphere Dancer im Margaritaville Café Orlando
  14. [13] Artikel im Daily Telegraph
  15. [14] Artikel auf TMZ
  16. [15] PDF des Originaltextes auf flsenate.gov
  17. [16] Übersicht über den Verlauf des Gesetzesentwurfs auf myfloridahouse.gov
  18. [17] Kurzbeschreibung auf Buffettnews.com
  19. [18] Hinweis auf Jimmy Buffetts Internetseite
  20. [19] Sat.1-Programm
  21. The real hero of Jurassic World is this dad rescuing his margaritas from pterodactyls, independent.co.uk vom 13. Juli 2015. Abgerufen am 19. Juli 2015.
  22. Jimmy Buffett in den US-Charts (Billboard)
  23. Jimmy Buffett in der Gold-/Platindatenbank der RIAA (USA)