Julian Weber (Leichtathlet)

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Julian Weber


Julian Weber (2022)

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 29. August 1994 (29 Jahre)
Geburtsort MainzDeutschland
Größe 190 cm
Gewicht 96 kg
Beruf Sportsoldat
Karriere
Disziplin Speerwurf
Bestleistung 89,54 m (6. Juni 2022 in Hengelo)
Verein USC Mainz
Trainer Burkard Looks, vorm.: Mark Frank, Stephan Kallenberg
Status aktiv
Medaillenspiegel
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europaspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioreneuropameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 3 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der EAA Europameisterschaften
Gold München 2022 87,66 m
Logo der Europäischen Olympischen Komitees Europaspiele
Gold Krakau 2023 86,26 m
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Gold Rieti 2013 79,68 m
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber Ulm 2014 80,72 m
Silber Kassel 2016 83,79 m
Silber Berlin 2019 86,60 m
Gold Braunschweig 2021 80,33 m
Gold Berlin 2022 86,61 m
Gold Kassel 2023 88,72 m
letzte Änderung: 10. Juli 2023

Julian Weber (* 29. August 1994 in Mainz) ist ein deutscher Leichtathlet, der sich auf den Speerwurf spezialisiert hat. Weber ist Sportsoldat. Am 21. August 2022 feierte er mit der Europameisterschaft seinen größten Erfolg.

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der damalige Handballer warf erstmals im April 2011 „zum Spaß“ auf dem Werfertag in Saulheim in Laufschuhen und Freizeitkleidung einen 700-Gramm-Speer. Mit 52,27 m übertraf er die Konkurrenz um rund zehn Meter und qualifizierte sich direkt für die Süddeutschen B-Jugend-Meisterschaften. Vier Wochen später flog sein 800-Gramm-Speer bei den DJMM in Mannheim auf 61,71 m, was gleichzeitig die Qualifikation für die Deutschen A-Jugend-Meisterschaften bedeutete. Stephan Kallenberg (Trainer und Abteilungsleiter beim USC Mainz) nahm ihn fortan „unter seine Fittiche“.[1]

2012 belegte Weber in der U20-Klasse jeweils den 4. Platz bei den Deutschen Winterwurf-Meisterschaften und den Deutschen Jugendmeisterschaften. 2013 wurde er Deutscher Winterwurf-Meister (U20) als auch U20-Europameister in Rieti. 2014 wurde Weber Deutscher U23-Meister und bei den Aktiven Deutscher Vizemeister. 2015 holte Weber Silber bei den Deutschen U23-Meisterschaften.

2016 erzielte er am 20. Juli 2016 in Offenburg mit 88,04 m eine persönliche Bestleistung, womit er Rang vier in der Weltrangliste belegte.[2] Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro kam er auf den 9. Platz. Am 27. August 2016 warf er beim Diamond-League-Meeting in Paris 87,39 m, und beim ISTAF Berlin am 3. September 2016 steigerte er seine Bestweite auf 88,29 m,[3] beides Mal belegte er den zweiten Platz.

2017 siegte Weber beim Winterwurf-Europacup in Las Palmas de Gran Canaria mit Meisterschaftsrekord von 85,85 m. Wegen einer Ellbogenverletzung und einem doppelten Bandscheibenvorfall konnte er dann 16 Monate keinen Wettkampf mehr bestreiten.[4] Anschließend kam er bei den Deutschen Meisterschaften 2018 mit 84,62 m auf den vierten Platz.

2019 wurde Weber mit 86,60 m Deutscher Vizemeister. Seine Saisonbestleistung warf er beim European Team Championship in Bydgoszcz mit 86,86 m und holte damit für das deutsche Team 12 Punkte. Weil Bernhard Seifert wegen Formschwäche auf seinen Start verzichtete[5], konnte Weber bei den Weltmeisterschaften in Doha starten und belegte dort mit 81,26 m den 6. Platz.

2021 wurde Weber in Abwesenheit des Weltjahresbesten Johannes Vetter zum ersten Mal Deutscher Meister. Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio belegte er mit 85,30 m den 4. Platz. Auf eine Medaille fehlten ihm nur 14 Zentimeter.[6]

2022 stellte er bei den FBK-Games (Teil der World Athletics Continental Tour Gold) im niederländischen Hengelo eine neue Bestleistung von 89,54 m auf.[7] Bei den Europameisterschaften 2022 im Rahmen der European Championships in München gewann er mit einer Weite von 87,66 m die Goldmedaille. Im Jahr 2023 siegte er beim Speerwurfwettbewerb der Team-Europameisterschaft im Rahmen der Europaspiele. Im Juli wurde er in Kassel zum dritten Mal Deutscher Meister.

Weber gehört seit November 2018 zum Olympiakader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und war zuvor im Perspektivkader.

Jahresbestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Weite
2013 79,68 m
2014 80,72 m
2015 81,15 m
2016 88,29 m
2017 85,85 m
2018 86,63 m
2019 86,86 m
2021 87,03 m
2022 89,54 m

Vereinszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weber startet für den USC Mainz. Im Oktober 2018 wechselte er zu Frauen-Bundestrainer Mark Frank nach Rostock.[8] Seit 2020 trainiert er in Potsdam in der Gruppe von Burkard Looks gemeinsam mit U23-Europameisterin Annika-Marie Fuchs und 89-Meter-Werfer Bernhard Seifert.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

National

  • Deutscher U20-Winterwurfmeister 2013
  • Deutscher U23-Meister 2014
  • Deutscher Vizemeister 2014
  • Deutscher U23-Vizemeister 2015
  • Deutscher Vizemeister 2016
  • Deutscher Vizemeister 2019
  • Deutscher Meister 2021
  • Deutscher Meister 2022
  • Deutscher Meister 2023

International

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Bruder Patrick Weber spielt Handball.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Julian Weber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Julian Weber nähert sich der internationalen Bühne. 11. Juli 2016, abgerufen am 11. Juli 2016.
  2. 88,04 Meter von Julian Weber – Der Wurf nach Rio? 11. Juli 2016, abgerufen am 11. Juli 2016.
  3. Deutsche Speerwerfer liefern Show der Extraklasse Leichtathletik.de, 3. September 2016.
  4. Speerwerfer Julian Weber vom USC Mainz will nach überstandener Verletzung zurück in die Weltspitze., Allgemeine Zeitung, August 2018. Abgerufen am 6. Oktober 2018.
  5. Bernhard Seifert zieht WM-Start zugunsten von Julian Weber zurück. In: leichtathletik.de, 13. September 2019.
  6. Thomas Bauer (HDsports): Olympia 2021 in Tokio (Japan): Ergebnisse Speerwurf – Herren. 7. August 2021, abgerufen am 7. August 2021.
  7. Nicolas Walter: 89,54 Meter: Julian Weber kratzt erstmals an 90-Meter-Marke. In: leichtathletik.de. 6. Juni 2022, abgerufen am 21. Juni 2022.
  8. Julia Sloboda: Julian Weber zieht’s nach Rostock. Allgemeine Zeitung, 5. Oktober 2018, abgerufen am 6. Oktober 2018.
  9. handball-world.news: Wenn der Bruder nach Rio fährt: TSG-Linksaußen Weber schaut bei Olympia nicht nur auf den Handball, abgerufen am 23. April 2022