Julius Diez

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Julius Diez (1907)

Julius Diez (* 18. September 1870 in Nürnberg; † 15. Mai 1957 in München) war ein deutscher Maler, Grafiker, Zeichner und Radierer.

Er war ein vielseitiger Künstler und arbeitete mit leuchtenden und auf dekorative Wirkung ausgerichteten Farben. Zu seinem Werk zählen auch Kunstgewerbe, Medaillen, Plaketten und Exlibris.

Leben

Diez war der Sohn eines Kaufmanns und der Neffe des Malers Wilhelm von Diez. Er studierte an der Kunstgewerbeschule München und an der Kunstakademie München bei Gabriel von Hackl und Rudolf von Seitz. An beiden Instituten lehrte er später selbst als Professor.

Schon in jungen Jahren war Diez Mitarbeiter und einer der Hauptillustratoren der Zeitschrift Die Jugend, arbeitete aber auch für die Zeitschrift Simplicissimus. Für den Verlag Schafstein & Co. (später Schaffstein) illustrierte er das Bilderbuch Miaulina (1902) und fertigte Bilder zu Knecht Ruprecht, Hänschen an den Weihnachtsmann und Der getreue Eckart. 1904 nahm Julius Diez an der ersten Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes im Königlichen Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz in München mit „Im Irrgarten“ (Pastell), „Der Kuppler“ (Aquarell), „Der ungebetene Gast“ (Farbstiftzeichnung) und der farbigen Zeichnung „Nasse Liebe“ teil.[1] Im Jahr darauf gewann er einen von zwei 2. Preisen im Preisausschreiben um Reklameentwürfe für Gemeinschaftswerbung der Schokoladenfabrik Gebr. Stollwerck AG und der Sektkellerei Henkell & Co..[2]

Diez lehrte ab 1908 an der Kunstgewerbeschule München[3] und ab 1925 an der Münchner Kunstakademie, deren zweiter Präsident er war. Julius Diez war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[4] Außerdem war er Präsident der Münchner Sezession. Zeitweise arbeitete er mit Richard Dehmel zusammen.

Im Mosaiksaal, dem ehemaligen Grünen oder Handwerkersaal im Neuen Rathaus von Hannover findet sich in der schwarzen Marmorvertäfelung ein dreiteiliges Mosaikbild (Tritychon) eines Handwerker-Triumphzuges im Jugendstil, in der Mitte untertitelt mit „Handwerk hat goldenen Boden“, rechts mit der WerkstattsignaturMOSAIK RAUECKER MÜNCHENRaueckers, laut dem Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon jedoch aus der Urheberschaft von Julius Diez, der die zeichnerische Vorlage dazu lieferte.[5][6]

Julius Diez entwarf 1929 auch das Erinnerungszeichen an den 60. Geburtstag von Kronprinz Rupprecht von Bayern.

Schüler

Ehrungen

Literatur

  • Vorlage:ThB
  • Ingrid Gattermair-Farthofer: Plakate von Julius Diez (1870–1957). unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Salzburg, Salzburg 2001.

Weblinks

Commons: Julius Diez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Katalog X. Ausstellung der Münchner Sezession: Der Deutsche Künstlerbund (in Verbindung mit einer erlesenen Ausstellung der Erzeugnisse der Kunst im Handwerk), Verlagsanstalt F. Bruckmann, München 1904. (S. 20)
  2. Kunstgewerbeblatt, Neue Folge, 16. Jahrgang 1905, S. 19. (Notiz zum Wettbewerbsergebnis)
  3. Kunstgewerbeblatt, Neue Folge, 19. Jahrgang 1908, S. 180. (Notiz zur Berufung an die Kunstgewerbeschule)
  4. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Diez, Julius (abgerufen am 14. Januar 2016)
  5. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Trammplatz 2. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 206 ff.
  6. siehe auch Diez, Julius in: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Fünfter Band (V bis Z), Nachträge A bis G, E. A. Seemann, Leipzig 1999 (Studienausgabe). ISBN 3-363-00730-2 (S. 428)