Jörg Schmidt-Reitwein

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Jörg Schmidt-Reitwein (* 21. Februar 1939 in Königs Wusterhausen) ist ein deutscher Kameramann.

Der Sohn des Kunstmalers Karl Schmidt-Reitwein und seiner Ehefrau Barbara, geborene Linde wuchs nach dem Tod des Vaters 1941 in Bad Schwartau auf. Ab 1952 besuchte er die Waldorfschule in Rendsburg. 1957 begann er in Lübeck ein Studium der Physik, das er nach vier Semestern abbrach.

1959 zog er nach Berlin und praktizierte im Synchronstudio der Aer Film/Genschow-Film sowie in dem Kopierwerk Fikopa. 1960 war er für die Tontechnik bei zwei Kurzfilmen verantwortlich, 1961 in derselben Funktion bei Hans-Jürgen Pohlands Spielfilmdebüt Tobby.

1961 geriet er in die Schlagzeilen, als er kurz nach dem Mauerbau bei der Unterstützung eines Fluchtversuches gefasst und von der DDR-Justiz als Menschenhändler und Kopfgeldjäger zu fünf Jahren in der Haftanstalt Bautzen verurteilt wurde. 1964 konnte ihn die Bundesrepublik gegen Butter im Wert von 86.000 DM freikaufen.

Schmidt-Reitwein ließ sich in München nieder und war an den Tonaufnahmen der Filme Wilder Reiter GmbH und Alle Jahre wieder beteiligt. Seit 1965 war er Kameraassistent bei mehreren Dokumentarfilmen. 1968 assistierte er wiederholt dem Kameramann Dietrich Lohmann.

Als Lohmann sich wegen der Gefährlichkeit der Aufnahmen bei dem Wüsten-Dokumentarfilm Fata Morgana zurückzog, sprang Schmidt-Reitwein ein, wodurch ihm der Durchbruch gelang. Er wurde zum bevorzugten Kameramann Werner Herzogs, arbeitete aber auch mit anderen Regisseuren des Neuen Deutschen Films wie Werner Schroeter, Alexander Kluge und besonders Herbert Achternbusch zusammen. Zweimal erhielt er den Bundesfilmpreis.

Er war von 1965 bis 1972 mit Erika Kaul verheiratet und wurde Vater seiner Tochter Iris Maria (* 1966). Aus der zweiten Ehe mit Susanne Rupprecht stammt sein Sohn Tobias Lukas (* 1989).

Filmografie

Auszeichnungen

  • 1976: Filmband in Gold für Herz aus Glas
  • 1984: Filmband in Gold für Wo die grünen Ameisen träumen

Weblinks