Karl Friedrich (Schleswig-Holstein-Gottorf)

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Herzog Carl Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf

Karl Friedrich, damals immer Carl Friedrich geschrieben, (* 19. Aprilschwed. / 29. April 1700greg. in Stockholm; † 18. Juni 1739 auf dem Gut Rohlfshagen bei Oldesloe) war von 1702 bis 1739 Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf (dänisch: Slesvig-Holsten-Gottorp).

Leben

Er war der Sohn von Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf und Prinzessin Hedwig Sophia von Schweden, einer Tochter von Karl XI. von Schweden und dessen Ehefrau Ulrike Eleonore von Dänemark.

Weil Karl Friedrich beim Tod seines Vaters auf schwedischer Seite in der Schlacht bei Klissow am 20. Juli 1702 noch minderjährig war, übernahmen seine Mutter und sein Onkel Christian August, der spätere Fürstbischof von Lübeck, die Regentschaft. Die tatsächliche Macht übten jedoch die Geheimen Räte Magnus von Wedderkop und Georg Heinrich von Görtz (eigentlich Georg Heinrich von Schlitz genannt von Görtz) aus.

Nach dem in Karl Friedrichs Geburtsjahr geschlossenen Frieden von Traventhal befand sich das Herzogtum auf dem Höhepunkt seiner Macht. Bei der Verwaltung von Holstein und Schleswig war der dem dänischen König gleichgestellt, gegenüber Feinden Dänemarks zur Neutralität verpflichtet. Trotzdem gewährte Görtz als Leitender Minister für den noch minderjährigen Karl Friedrich 1713 einem schwedischen Heer unter Magnus Stenbock in der Festung Tönning Zuflucht vor dänischen Truppen. Daraufhin besetzten dänische Truppen den Gottorpschen Anteil am Herzogtum Schleswig und belagerten erfolgreich Tönning. 1720 beendete der Frieden von Frederiksborg den Großen Nordischen Krieg zwischen Dänemark und Schweden. Dänemark erhielt die herzoglichen Gebiete in Schleswig. Karl Friedrich war danach nur noch Herzog des kaiserlichen Lehens Holstein-Gottorf und verlegte seine Residenz in das Kieler Schloss.

Herzog Karl Friedrich von Holstein-Gottorf und Anna Petrowna, Tochter Peters I. heirateten am 1. Juni 1725 in Sankt Petersburg. 1735 stiftete er zu ihrer Erinnerung den einzigen schleswig-holsteinischen Ritterorden, den St.-Annen-Orden. Der Ehe entstammt Karl Peter Ulrich. Er begründete als Peter III. Zar von Russland die Linie Romanow-Holstein-Gottorf, aus der bis zur Oktoberrevolution von 1917 die Zaren hervorgingen. Über seine Mutter Hedwig Sophia hatte Karl Friedrich einen Anspruch auf die schwedische Thronfolge. Hätte er länger gelebt, wäre er beim Tod des schwedischen Königs Friedrich I. im Jahr 1751 auf den schwedischen Thron gelangt. Der Anspruch ging dann an seinen Sohn Peter weiter. Als dieser aber zum russischen Thronfolger ernannt wurde, musste er auf seine schwedischen Ansprüche verzichten.

Karl Friedrich hatte zudem eine uneheliche Tochter anerkannt. Diese Tochter Friedericke (1731–1804) erhielt den Namen von Carols und heiratete 1757 den deutsch-baltischen Offizier David von Sievers.

Das Grab Karl Friedrichs befindet sich in der Klosterkirche Bordesholm.

Literatur

  • Eckardt Opitz: Schleswig-Holstein – Das Land und seine Geschichte in Bildern, Texten und Dokumenten. 3. überarbeitete Auflage. Ellert & Richter, Hamburg 2002, ISBN 3-8319-0084-1. S. 121 ff.
  • Elena Palmer: Peter III. Der Prinz von Holstein. Sutton, Erfurt 2005 (ISBN 3-89702-788-7).

Weblinks

Commons: Karl Friedrich (Schleswig-Holstein-Gottorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich IV.Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorp
1702–1739
Karl Peter Ulrich