Karl Göckel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Göckel (* 1957 in Malschenberg) ist ein deutscher Orgelbaumeister in Mühlhausen-Rettigheim im Kraichgau in Baden-Württemberg.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Göckel erlernte den Orgelbau bei Orgelbau Vleugels in Hardheim und vertiefte seine Kenntnisse anschließend in Frankreich und in der Schweiz. Im Jahr 1983 legte er seine Meisterprüfung ab und machte sich in Malsch (bei Heidelberg) mit einer eigenen Werkstatt selbstständig.[1] 1996 wurde ein neues Firmengebäude in Rettigheim eingeweiht. Nach der Einstellung des Betriebs G. F. Steinmeyer & Co. erwarb Karl Göckel im Jahr 2001 das Werkstattgebäude inklusive Einrichtung und den Namen „Steinmeyer Orgelbau Inh. Karl Göckel“. Alle Mitarbeiter wurden übernommen.[2]

Göckel baut vor allem Orgeln im symphonischen Stil. Neben anderen Neuerungen hat er die Barkermaschine weiterentwickelt und mit einer 1990 patentierten Rückstellhilfe ausgerüstet.[3][4] Neben Neubauten werden auch Restaurierungen durchgeführt.

Werkliste (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal.

Jahr Opus Ort Kirche Bild Manuale Register Anmerkungen
1985 4 Hohensachsen St. Jakobus II/P 17 Neubau
1986 6 Rotenberg (Rauenberg) St. Nikolaus II/P 12 Neubau
1987 12 Nußloch St. Laurentius II/P 26 Neubau hinter dem historischen Gehäuse von Heinrich Voit
1990 16 Mannheim Heilig-Geist-Kirche III/P 42 Neubau
1991 18 St. Georgen St. Peter und Paul II/P 26 Neubau → Orgel
1992 21 Oberweier (Gaggenau) Ev. Kirche I/P 10 Restaurierung der Orgel von Georg Marcus Stein (1784)
1992 20 Bad Langenbrücken St. Vitus II/P 30 Restaurierung der Orgel von Johann Ignaz Seuffert (1755)
1993 23 Mannheim St.-Jakobus-Kirche
II/P 34 Neubau
1996 29 Pforzheim St. Franziskus IV/P 67 Neubau
1997 33 Markdorf St. Nikolaus
III/P 46 Neubau
1999 41 Waghäusel-Wiesental St. Jodokus
II/P 36 Neubau → Orgel
1999 42 Saulheim Bartholomäuskirche II/P 20 Neubau
2001 47 Düsseldorf St. Peter
III/P 57 Neubau in französisch-symphonischem Stil nach dem Vorbild der Orgel von Ste-Clotilde
2001 50 Wirges St. Bonifatius IV/P 45 Neubau
2001 48 Mannheim St. Elisabeth II/P 28 Neubau
2003 54 Heidelberg-Ziegelhausen St. Teresa II/P 21 Neubau
2003 55 Oberhausen-Rheinhausen kath. Kirche II/P 20 Restaurierung der Orgel von Ignaz Dörr (1881)
2004 56 Hechingen Stiftskirche, Emporenorgel
II/P 28 Neubau mit Generalspieltisch für Emporen- und Chororgel
2004 56 Hechingen Stiftskirche, Chororgel
II/P 12 Neubau
2005 59 Goesdorf Église de l'Exaltation-de-la-Sainte-Croix
II/P 20 Neubau
2005 60 Rauenberg Kirche
III/P 33 Neubau
2006 64 Altenheim Friedenskirche II/P 30 Neubau → Orgel
2006 Walldorf St. Peter
III/P 32 Neubau
2007–2008 Frankfurt am Main Liebfrauenkirche
III/P 57 Neubau mit Auxiliar- und ferngesteuertem Satellitwerk, zweiter Spieltisch am Altar
2008 66 Oberalm Pfarrkirche Oberalm
II/P 22 Orgel
2010 Rettigheim St. Nikolaus Neubau

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0, S. 195.
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2, S. 117 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. 1991, S. 195.
  2. Website von Steinmeyer-Orgelbau, abgerufen am 2. August 2014.
  3. Info auf der Firmen-Website, abgerufen am 2. August 2014.
  4. Patent DE4014204C1: Bausatz einer mechanischen Rückstellhilfe für die Tastatur von mechanischen Tasteninstrumenten, insbesondere Orgeln mit einer Anordnung zum Ein- und Ausschalten dieser Rückstellhilfe. Angemeldet am 3. Mai 1990, veröffentlicht am 22. August 1991, Erfinder: Karl Göckel.