Heizkraftwerk Moabit
Kraftwerk Berlin-Moabit | |||
---|---|---|---|
Kanalseite mit dem denkmalgeschützten Teil des Kraftwerkes | |||
Lage | |||
| |||
Koordinaten | 52° 32′ 15″ N, 13° 20′ 45″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Gewässer | Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal | ||
Daten | |||
Typ | Heizkraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | Steinkohle, Heizöl extra leicht[1] | ||
Leistung | 151 MWel,[1] 240 MWth[1] | ||
Eigentümer | Vattenfall | ||
Betreiber | Vattenfall |
Das Kraftwerk Moabit ist ein mit Steinkohle und Heizöl gefeuertes Heizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 151 MW und einer thermischen Leistung von 240 MW am Friedrich-Krause-Ufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals im Berliner Ortsteil Moabit, das der Versorgung der umliegenden Stadtgebiete mit Wärme und elektrischer Energie dient.[1] Der Netzanschluss erfolgt auf der 110-kV-Hochspannungsebene in das Netz von Vattenfall Europe Distribution Berlin.[2]
Geschichte
Die Berliner Elektricitäts-Werke erwarben das Grundstück eines Petroleumlagers direkt am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Dieser Standort ließ sich so vom Wasser aus mit Kohle beliefern und das Kraftwerk mit Kühlwasser versorgen. Das Kraftwerk wurde von 1899 bis 1901 nach Plänen von Franz Schwechten als Drehstrom-Kraftwerk erbaut. Bereits im Oktober 1900 konnte die Hochspannungs-Centrale Moabit das erste Mal ans Netz gehen. Es wurde der Norden Berlins, vornehmlich Reinickendorf, Pankow und Spandau, beliefert.
Die alten Kolbendampfmaschinen wurden 1905 durch Dampfturbinen ersetzt. In einer weiteren Baumaßnahme wurde 1907/1908 – ebenfalls nach Schwechtens Plänen – ein zweites Maschinen- und Kesselhaus mit mechanischer Befeuerung errichtet. Die Beschickung der Kessel mit Kohle fand nicht mehr durch die Arbeiter statt. 1924 wurde erstmals die Befeuerung durch Kohlenstaub an einem umgebauten Rostkessel erprobt. 1925 entstand dann eine Kohlenmahl- und Aufbereitungsanlage nach Plänen von Hans Heinrich Müller und von der Bauabteilung der BEWAG wurde ein 6-kV- und 30-kV-Schalthaus errichtet. Die Kohlenstaubbefeuerung machte eine Entstaubung der Rauchgase nötig, die 1926 mit Elektrofiltern getestet wurde.
In den Jahren 1929/1930 kam es zu einer Erweiterung und Modernisierung unter der Leitung von Walter Klingenberg und Werner Issel, die auch schon das Kraftwerk Klingenberg geplant hatten. 1987 wurde wegen weiterer Modernisierungsarbeiten (unter anderem Rauchgasentschwefelung und -entstickung) ein großer Teil des alten Kraftwerks abgerissen. Dabei wurden einige der alten Gebäude erhalten. Diese stehen unter Denkmalschutz und sind zu besichtigen.
-
Blick von Osten
-
Kohleverladebrücke
-
Silos
-
Kohlenhalde
-
Kohlezug
Literatur
- Bewag (Hrsg.): Kraftwerk Moabit. Architektur und Kunst 1900−1990. 1990.
- Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.): Berlin leuchtet. Höhepunkte der Berliner Kraftwerksarchitektur. Braun, Berlin 2003, ISBN 3-935455-30-5, S. 38–53.
Weblinks
- Eintrag 09050441 in der Berliner Landesdenkmalliste
- Offizielle Webseite bei Vattenfall
- Dicke Luft am Kraftwerk Moabit – Kohle schwelt im Vorratsbunker. In: Der Tagesspiegel vom 6. Januar 2007
Einzelnachweise
- ↑ a b c d vattenfall.de ( vom 20. Juni 2012 im Internet Archive)
- ↑ Kraftwerksliste Bundesnetzagentur (bundesweit; alle Netz- und Umspannebenen) Stand: 2. Juli 2012. (Microsoft-Excel-Datei, 1,6 MiB) Archiviert vom am 22. Juli 2012; abgerufen am 21. Juli 2012.