Langenstraße-Heddinghausen

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Langenstraße-Heddinghausen
Stadt Rüthen
Wappen von Langenstraße-Heddinghausen
Koordinaten: 51° 34′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 51° 33′ 37″ N, 8° 27′ 48″ O
Höhe: 230–340 m ü. NN
Fläche: 7,43 km²
Einwohner: 460 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59602
Vorwahl: 02954

Langenstraße-Heddinghausen ist ein Stadtteil von Rüthen im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen. Am 31. Dezember 2021 hatte die Ortschaft 460 Einwohner.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langenstraße-Heddinghausen liegt östlich von Oestereiden. Der Ort hat eine Fläche von 7,43 km².

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mittelalter gehörten Langenstraße und Heddinghausen zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen. 1802 kamen die Orte an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, 1815 zum Königreich Preußen und darin 1816 zum Landkreis Lippstadt, wo sie zur Bürgermeisterei Rüthen gehörten. Aus der Bürgermeisterei Rüthen wurde 1843 das Amt Altenrüthen gebildet.

Etwa um 1890 wurden die Gemeinden Heddinghausen und Langenstraße zur Gemeinde Langenstraße-Heddinghausen zusammengeschlossen.[2] Am 1. Januar 1975 wurde aufgrund § 50 Münster/Hamm-Gesetz die Gemeinde Langenstraße-Heddinghausen aufgelöst und in die Stadt Rüthen eingegliedert.[3]

Ein ortsbildprägendes Gebäude ist die St. Johannes Baptist Kirche.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1871: Heddinghausen 169 Einwohner, Langenstraße 188 Einwohner[4]
  • 1885: Heddinghausen 190 Einwohner, Langenstraße 182 Einwohner[5]
  • 1910: 351 Einwohner[6]
  • 1939: 379 Einwohner
  • 1950: 538 Einwohner
  • 1961: 411 Einwohner
  • 1970: 393 Einwohner
  • 1974: 410 Einwohner
  • 1975: 407 Einwohner
  • 2011: 460 Einwohner
  • 2013: 441 Einwohner
  • 2014: 446 Einwohner
  • 2021: 460 Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist Antonius Wilmesmeier (CDU).

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brieftaubenverein „Haarbote“
  • Heimatverein Langenstraße-Heddinghausen
  • Kameradschaft ehemaliger Soldaten Langenstraße-Heddinghausen
  • Landwirtschaftlicher Ortsverein
  • Spielmannszug Langenstraße-Heddinghausen
  • Theatergruppe Langenstraße-Heddinghausen
  • Schützenverein Langenstraße-Heddinghausen-Eickhoff
  • Förderverein Langenstraße-Heddinghausen
  • KFD Frauengemeinschaft Langenstraße-Heddinghausen
  • Tennisverein Langenstraße-Heddinghausen

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langenstraße besaß einen städtischen Kindergarten.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Buslinie der Westfalenbus GmbH, die Linie 673 von Rüthen über Meiste nach Oestereiden, verläuft durch Langenstraße-Heddinghausen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ursula Happen, vermutlich vor 1652 als Hexe hingerichtet. Ihr Name findet sich in den Prozessakten der Witwe Engela Borris des Gogerichts Rüthen 1652. Eventuell besteht verwandtschaftliche Beziehung zu dem Mann Freunnd Happen aus Meiste bei Rüthen, der 1660 wegen des Verdachtes der Zauberei angeklagt wurde. An das Schicksal von Ursula Happen erinnert die Skulpturengruppe Frauen an Schandpfählen (1996) von dem Sendenhorster Bildhauer Bernhard Kleinhans, einem Nachfahren.
  • Henrich Rike genannt Twerg, von Oestereiden gebürtig, am 20. September 1652 wegen des „abscheulichen Zauberlasters“ als Hexer hingerichtet.
  • Wilhelm Gössmann (* 20. Oktober 1926 in Rüthen-Langenstraße; † 2. Januar 2019) war ein deutscher Literaturwissenschaftler.

Am 31. März 2011 beschloss die Stadtvertretung Rüthen eine sozialethische Rehabilitation der im Bereich der heutigen Stadt Rüthen während des 16. und 17. Jahrhunderts im Rahmen der Hexenverfolgungen unschuldig verurteilten und hingerichteten Personen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geschichte der Stadt Rüthen. Im Auftrag der Stadt Rüthen herausgegeben von Wolfgang Bockhorst und Wolfgang Maron. Paderborn 2000.
  • Harald Gollan: Hexenprozess im Gogericht Rüthen aus dem Jahr 1652, in Heimatblätter des Patriot, 13. Juni 2000, S. 97ff

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Stadt Rüthen: Bevölkerungsstatistik zum 31. Dezember 2021, abgerufen am 20. Februar 2022.
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 256.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 335.
  4. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band IX, 1874, ZDB-ID 1467495-6, S. 66 (Digitalisat).
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band X, 1887, ZDB-ID 1046036-6, S. 66 (Digitalisat).
  6. Volkszählung 1910