Leichtathletik-Europameisterschaften 2016/100 m der Frauen

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23. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 100-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 31 Athletinnen aus 21 Ländern
Austragungsort Niederlande Amsterdam
Wettkampfort Olympiastadion Amsterdam
Wettkampfphase 7. Juli (Vorläufe)
7. Juli (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Dafne Schippers (Niederlande NED)
Silbermedaille Iwet Lalowa (Bulgarien BUL)
Bronzemedaille Mujinga Kambundji (Schweiz SUI)
Das Olympiastadion in Amsterdam im Jahr 2005

Der 100-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2016 wurde am 6. und 7. Juli 2016 im Olympiastadion der niederländischen Hauptstadt Amsterdam ausgetragen.

Europameisterin wurde die niederländische Vizeweltmeisterin von 2015, amtierende Weltmeisterin über 200 Meter und WM-Dritte im Siebenkampf von 2013 Dafne Schippers, die ihren Titel von 2014 sehr souverän verteidigte.
Rang zwei belegte wie am Tag zuvor über 200 Meter die bulgarische Europameisterin von 2012 Iwet Lalowa.
Bronze ging an die Schweizerin Mujinga Kambundji.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 10,49 s Vereinigte Staaten Florence Griffith-Joyner Indianapolis, USA 16. Juli 1988[1]
Europarekord 10,73 s Frankreich Christine Arron EM Budapest, Ungarn 18. August 1998[2]
Meisterschaftsrekord

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die niederländische Europameisterin Dafne Schippers mit 10,90 s bei einem Gegenwind von 0,2 m/s, womit sie 23 Hundertstelsekunden über dem Rekord, gleichzeitig Europarekord, blieb. Zum Weltrekord fehlten ihr 41 Hundertstelsekunden.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall.

Ein Dopingtest der Ukrainerin Olessja Powch, die hier im Halbfinale ausgeschieden war, vom 15. Juni 2016 ergab eine deutlich zu hohe Testosteron-Konzentration. Sie erhielt eine vierjährige Sperre vom 15. Juni 2016 bis 14. Juni 2020, alle ihre seit der positiven Dopingprobe erzielten Resultate wurden annulliert.[3][4]

Leidtragende war in erster Linie die Spanierin Estela García, die im Halbfinale zuschauen musste, obwohl sie sich über ihre Zeit eigentlich für diese Runde qualifiziert hatte.

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für diese Disziplin kam zum ersten Mal ein neuer Austragungsmodus zur Anwendung. Die neun stärksten Athletinnen der europäischen Jahresbestenliste mussten in der Vorrunde noch nicht antreten, sondern stiegen erst im Halbfinale ein.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DSQ disqualifiziert
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
IWR Internationale Wettkampfregeln
TR Technische Regeln
eine der neun schnellsten Sprinterinnen der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus drei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

7. Juli 2016, 12:15 Uhr

Wind: −0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Rebekka Haase Deutschland Deutschland 11,23
2 Ramona Papaioannou Zypern Republik Zypern 11,36
3 Naomi Sedney Niederlande Niederlande 11,36
4 Inna Eftimowa Bulgarien Bulgarien 11,39
5 Salomé Kora Schweiz Schweiz 11,45
6 Irene Siragusa Italien Italien 11,55
7 Maria Belimbasaki Griechenland Griechenland 11,55
8 Charlotte Wingfield Malta Malta 11,90

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Fünfte ihres Vorlaufs erreichte Andreea Ogrăzeanu nicht das Halbfinale

7. Juli 2016, 12:21 Uhr

Wind: −0,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Maja Mihalinec Slowenien Slowenien 11,41
2 Amy Foster Irland Irland 11,57
3 Jennifer Galais Frankreich Frankreich 11,64
4 Alexandra Bezeková Slowakei Slowakei 11,71
5 Andreea Ogrăzeanu Rumänien Rumänien 11,73
6 Marisa Lavanchy Schweiz Schweiz 11,89
DOP Olessja Powch Ukraine Ukraine 11,37 für das Halbfinale zugelassen

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anasztázia Nguyen wurde Sechste in ihrem Vorlauf und schied damit aus

7. Juli 2016, 12:27 Uhr

Wind: −1,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Gloria Hooper Italien Italien 11,40
2 Lorène Bazolo Portugal Portugal 11,44
3 Ezinne Okparaebo Norwegen Norwegen 11,45
4 Marika Popowicz-Drapała Polen Polen 11,61
5 Estela García Spanien Spanien 11,64 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
6 Anasztázia Nguyen Ungarn Ungarn 11,66
7 Lina Grinčikaitė Samuolė Litauen Litauen 11,77

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athletinnen – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. Juli 2016, 19:15 Uhr

Wind: −1,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Dafne Schippers Niederlande Niederlande 0010,96
2 Asha Philip Vereinigtes Konigreich Großbritannien 0011,37
3 Rebekka Haase Deutschland Deutschland 0011,46
4 Ramona Papaioannou Zypern Republik Zypern 0011,55
5 Maja Mihalinec Slowenien Slowenien 0011,55
6 Maria Belimbasaki Griechenland Griechenland 0011,62
7 Inna Eftimowa Bulgarien Bulgarien 0011,85
DSQ Stella Akakpo Frankreich Frankreich IWR 162, TR16.7 – Fehlstart[5]

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. Juli 2016, 19:24 Uhr

Wind: −0,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Iwet Lalowa Bulgarien Bulgarien 11,26
2 Tatjana Pinto Deutschland Deutschland 11,27
3 Natalija Pohrebnjak Ukraine Ukraine 11,27
4 Gloria Hooper Italien Italien 11,48
5 Lorène Bazolo Portugal Portugal 11,57
6 Jennifer Galais Frankreich Frankreich 11,62
7 Salomé Kora Schweiz Schweiz 11,65
8 Marika Popowicz-Drapała Polen Polen 11,68

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. Juli 2016, 19:33 Uhr

Wind: +0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Desirèe Henry Vereinigtes Konigreich Großbritannien 11,09
2 Mujinga Kambundji Schweiz Schweiz 11,23
3 Floriane Gnafoua Frankreich Frankreich 11,32
4 Ezinne Okparaebo Norwegen Norwegen 11,44
Naomi Sedney Niederlande Niederlande 11,44
6 Amy Foster Irland Irland 11,62
7 Irene Siragusa Italien Italien 11,78
DOP Olessja Powch Ukraine Ukraine 11,35

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Medaillengewinnerinnen auf dem Podium

8. Juli 2016, 21:45 Uhr

Wind: −0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Dafne Schippers Niederlande Niederlande 10,90
2 Iwet Lalowa Bulgarien Bulgarien 11,20
3 Mujinga Kambundji Schweiz Schweiz 11,25
4 Asha Philip Vereinigtes Konigreich Großbritannien 11,27
5 Natalija Pohrebnjak Ukraine Ukraine 11,28
6 Tatjana Pinto Deutschland Deutschland 11,33
7 Floriane Gnafoua Frankreich Frankreich 11,36
DNF Desirèe Henry Vereinigtes Konigreich Großbritannien

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records. 100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 20. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 20. März 2023
  3. Olesya Povh (W), dopingsanctions.com (englisch), abgerufen 18. März 2023
  4. Ukrainian sprinters fail in bid to get drugs bans overturned at CAS, insidethegames.biz 29. März 2019 (englisch), abgerufen 18. März 2023
  5. Internationale Wettkampfregeln -IWR- Ausgabe 2022-2023 (PDF; 7,1 MB), S. 89f, leichtathletik.de, abgerufen am 20. März 2023