Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Stabhochsprung der Männer

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25. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Stabhochsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 25 Athleten aus 15 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 18. August (Qualifikation)
20. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Armand Duplantis (Schweden SWE)
Silbermedaille Bo Kanda Lita Baehre (Deutschland GER)
Bronzemedaille Pål Haugen Lillefosse (Norwegen NOR)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022

Der Stabhochsprung der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde am 18. und 20. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

Europameister wurde mit dem schwedischen Titelverteidiger und Weltrekordinhaber Armand Duplantis der in den letzten Jahren dominierende Stabhochspringer. 2019 war er Vizeweltmeister geworden, hatte im letzten Jahr Olympiagold gewonnen und war einen Monat zuvor auch Weltmeister geworden.
Silber ging an den Deutschen Bo Kanda Lita Baehre.
Bronze gewann der Norweger Pål Haugen Lillefosse.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 6,21 m Schweden Armand Duplantis WM Eugene, USA 24. Juli 2022[1]
Europarekord
Europameisterschaftsrekord 6,05 m EM Berlin, Deutschland 12. August 2018

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der schwedische Europameister Armand Duplantis verbesserte im Finale am 20. August seinen eigenen EM-Rekord um einen Zentimeter auf 6,06 m. Sein erst einen knappen Monat zuvor von ihm selber aufgestellter Welt- und Europarekord war um sechzehn Zentimeter höher.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
DNF Wettkampf nicht beendet (did not finish)
NM keine Höhe (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
verzichtet
o übersprungen
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

18. August 2022, 10:50 Uhr MESZ

25 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 5,80 m. Doch als nach Abschluss der Serien über 5,65 m nur noch dreizehn Springer im Wettbewerb waren, wurde die Qualifikation abgebrochen, denn für die vorgesehene Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern hätte nur noch ein einziger Wettbewerber eliminiert werden müssen. So bestritten alle dreizehn Wettbewerber, die 5,65 m übersprungen hatten (hellgrün unterlegt), das für den übernächsten Tag angesetzte Finale.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Resultat
(m)
Versuchsserie (m)
5,30 5,50 5,65
1 Thibaut Collet Frankreich Frankreich 5,65 o o
Rutger Koppelaar Niederlande Niederlande 5,65 o o
3 Armand Duplantis Schweden Schweden 5,65 xo
Renaud Lavillenie Frankreich Frankreich 5,65 o xo
5 Sondre Guttormsen Norwegen Norwegen 5,65 xo xo
6 Simen Guttormsen Norwegen Norwegen 5,50 o o xxx
7 Ben Broeders Belgien Belgien 5,50 xo xxx
Piotr Lisek Polen Polen 5,50 o xo xxx
9 Ersu Şaşma Turkei Türkei 5,50 o xxo xxx
10 Robert Renner Slowenien Slowenien 5,30 o xxx
11 Juho Alasaari Finnland Finnland 5,30 xxo xxx
NM Harry Coppell Vereinigtes Konigreich Großbritannien ogV xxr
Max Mandusic Italien Italien xxx

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Resultat
(m)
Versuchsserie (m)
5,30 5,50 5,65
1 Bo Kanda Lita Baehre Deutschland Deutschland 5,65 o o
Oleg Zernikel Deutschland Deutschland 5,65 o o
3 Torben Blech Deutschland Deutschland 5,65 o xo o
4 Pål Haugen Lillefosse Norwegen Norwegen 5,65 o xo
5 Menno Vloon Niederlande Niederlande 5,65 xo o xo
6 Dominik Alberto Schweiz Schweiz 5,65 o o xxo
7 Urho Kujanpää Finnland Finnland 5,65 o xo xxo
8 Emmanouil Karalis Griechenland Griechenland 5,50 o o xxx
9 Tommi Holttinen Finnland Finnland 5,50 o xo xxx
Robert Sobera Polen Polen 5,50 o xo xxx
11 Riccardo Klotz Osterreich Österreich 5,30 xxo xxx
NM Valentin Lavillenie Frankreich Frankreich ogV xxx

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armand Duplantis dominierte den
Stabhochsprungwettbewerb nach Belieben

20. August 2022, 20:05 Uhr MESZ

Platz Athlet Land Resultat
(m)
Versuchsserie (m)
5,50 5,65 5,75 5,85 5,90 5,95 6,06
1 Armand Duplantis Schweden Schweden 6,06 CR o o o o o
2 Bo Kanda Lita Baehre Deutschland Deutschland 5,85000 o xo xo xo x– xx
3 Pål Haugen Lillefosse Norwegen Norwegen 5,75000 o o o xxx
4 Rutger Koppelaar Niederlande Niederlande 5,75000 o o xo xxx
5 Thibaut Collet Frankreich Frankreich 5,75000 o xo xo xxx
6 Sondre Guttormsen Norwegen Norwegen 5,75000 xo xo xo xxx
7 Renaud Lavillenie Frankreich Frankreich 5,65000 o xxx
8 Torben Blech Deutschland Deutschland 5,50000 o xxx
9 Urho Kujanpää Finnland Finnland 5,50000 xo xxx
Oleg Zernikel Deutschland Deutschland 5,50000 xo xxx
NM Menno Vloon Niederlande Niederlande ogV000 xxx
Dominik Alberto Schweiz Schweiz xxx

Im Stabhochsprung bot sich das in den letzten Jahren gewohnte Bild. Mit dem Schweden Armand Duplantis gab es einen überlegenen Athleten als Titelgewinner, alle anderen Wettbewerber kämpften um die Medaillen und Platzierungen hinter ihm.

Die äußeren Bedingungen mit kühler und feuchter Witterung waren nicht ideal, das Leistungsniveau litt ein wenig darunter. Aber immerhin fünf Teilnehmer übersprangen 5,75 m, zwei weitere hatten die Höhe ausgelassen und waren noch im Wettbewerb, als die neue Höhe von 5,85 m aufgelegt wurde. Als einziger war Duplantis, der 5,75 m ausgelassen hatte, hier im ersten Anlauf erfolgreich. Der Deutsche Bo Kanda Lita Baehre zog mit seinem zweiten Sprung nach, während sich alle anderen Teilnehmer dreimal vergeblich an dieser Höhe versuchten. Der Norweger Pål Haugen Lillefosse war als einziger der nun ausgeschiedenen Springer zuvor ohne Fehlversuch geblieben und gewann damit die Bronzemedaille. Die Ränge vier, fünf und sechs belegten in dieser Reihenfolge der Niederländer Rutger Koppelaar, der Franzose Thibaut Collet und der Norweger Sondre Guttormsen. Sie alle hatten 5,75 m mit ihrem jeweils zweiten Sprung überquert und unterschieden sich durch die vorher produzierten Fehlversuche. Siebter wurde der Franzose Renaud Lavillenie, der wie Duplantis 5,75 m ausgelassen hatte. Lavillenie erreichte diese Platzierung mit einem einzigen gültigen Sprung über 5,65 m, auch die Anfangshöhe von 5,50 m hatte er ausgelassen.

Der anschließende Kampf um Gold und Silber war schnell entschieden. Duplantis meisterte 5,90 m und 5,95 m jeweils problemlos im ersten Durchgang. Bo Kanda Lita Baehre scheiterte bei 5,90 m einmal und versuchte sich anschließend zweimal vergeblich an 5,95 m. Damit hatte er sich die Silbermedaille gesichert. Der als Europameister feststehende Armand Duplantis ließ noch 6,06 m auflegen. Auch diese Höhe übersprang er gleich im ersten Anlauf und verbesserte damit seinen eigenen Meisterschaftsrekord um einen Zentimeter. Anschließend brach er den Wettbewerb ab.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Track and Field Statistics, Records Progression - World Records, Pole Vault, trackfield.brinkster.net (englisch), abgerufen am 6. April 2023