Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Diskuswurf der Männer

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25. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 25 Athleten aus 18 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 17. August (Qualifikation)
19. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Mykolas Alekna (Litauen LTU)
Silbermedaille Kristjan Čeh (Slowenien SLO)
Bronzemedaille Lawrence Okoye (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022
Mykolas Alekna

Der Diskuswurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde am 17. und 19. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

Europameister wurde der Litauer Mykolas Alekna, der im Monat zuvor Vizeweltmeister geworden war. Er gewann vor dem amtierenden Weltmeister Kristjan Čeh aus Slowenien. Bronze ging an den Briten Lawrence Okoye.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 74,08 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Jürgen Schult Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland) 6. Juni 1986[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 68,87 m Polen Piotr Małachowski EM Barcelona, Spanien 1. August 2010

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bestehende EM-Rekord wurde zweimal verbessert:

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
DNS nicht am Start (did not start)
verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Drei von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 66,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den neun nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werfer aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 61,80 m.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Róbert Szikszai – ausgeschieden mit 61,32 m

17. August 2022, 12:20 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Kristjan Čeh Slowenien Slowenien 69,06 CR 69,06
2 Mykolas Alekna Litauen Litauen 65,48000 63,91 61,82 65,48
3 Simon Pettersson Schweden Schweden 62,39000 x 62,39 x
4 Róbert Szikszai Ungarn Ungarn 61,32000 61,29 61,32 x
5 Nicholas Percy Vereinigtes Konigreich Großbritannien 61,26000 60,97 60,26 61,26
6 Philip Milanov Belgien Belgien 61,04000 x 60,43 61,04
7 Ola Stunes Isene Norwegen Norwegen 60,55000 x x 60,55
8 Robert Urbanek Polen Polen 60,47000 x 60,17 60,47
9 Martin Marković Kroatien Kroatien 60,30000 60,30 57,46 59,04
10 Danijel Furtula Montenegro Montenegro 59,10000 x x 59,10
11 Mykyta Nesterenko Ukraine Ukraine 57,59000 57,59 x x
12 Torben Brandt Deutschland Deutschland 56,33000 56,33 x x
DNS Martin Wierig Deutschland Deutschland

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Diskuswerfer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

17. August 2022, 13:35 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Andrius Gudžius Litauen Litauen 66,70 66,70
2 Daniel Ståhl Schweden Schweden 66,39 66,39
3 Lukas Weißhaidinger Osterreich Österreich 65,48 62,27 65,48
4 Alin Firfirică Rumänien Rumänien 64,17 64,17 x 60,35
5 Henrik Janssen Deutschland Deutschland 62,60 58,56 62,60 x
6 Lawrence Okoye Vereinigtes Konigreich Großbritannien 62,56 60,22 62,56 x
7 Oskar Stachnik Polen Polen 62,52 62,52 60,62 x
8 Apostolos Parellis Zypern Republik Zypern 61,95 60,34 61,95 60,56
9 Guðni Valur Guðnason Island Island 61,80 61,10 61,80 61,12
10 Ruben Rolvink Niederlande Niederlande 60,12 56,33 x 60,12
11 János Huszák Ungarn Ungarn 59,99 59,18 59,99 x
12 Marek Bárta Tschechien Tschechien 58,37 53,77 58,37 58,10
NM Sven Martin Skagestad Norwegen Norwegen ogV x x x

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mykolas Alekna gewann seinen ersten großen internationalen Titel

19. August 2022, 20:20 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Mykolas Alekna Litauen Litauen 69,78 CR 66,67 67,26 66,82 x 69,78 66,18
2 Kristjan Čeh Slowenien Slowenien 68,28000 x 67,62 67,81 67,64 68,28 x
3 Lawrence Okoye Vereinigtes Konigreich Großbritannien 67,14000 67,14 65,84 64,11 x 60,51 64,71
4 Simon Pettersson Schweden Schweden 67,12000 67,12 x x x 63,82 x
5 Daniel Ståhl Schweden Schweden 66,39000 66,39 65,80 64,76 63,42 65,94 66,00
6 Andrius Gudžius Litauen Litauen 65,40000 x 65,17 x x 63,31 65,40
7 Alin Firfirică Rumänien Rumänien 64,35000 64,35 x 64,32 62,69 63,01 62,83
8 Apostolos Parellis Zypern Republik Zypern 63,32000 63,32 62,23 62,13 62,39 60,70 59,36
9 Lukas Weißhaidinger Osterreich Österreich 63,02000 x x 63,02 nicht im Finale der
besten acht Werfer
10 Henrik Janssen Deutschland Deutschland 61,11000 x 58,21 61,11
11 Guðni Valur Guðnason Island Island 61,00000 x x 61,00
12 Oskar Stachnik Polen Polen 60,36000 x x 60,36

Der Diskuswurf-Wettbewerb hier in München hatte eine hochklassige Besetzung vorzuweisen. Am Start waren der amtierende Weltmeister Kristjan Čeh aus Slowenien, Vizeweltmeister Mykolas Alekna aus Litauen, die beiden Schweden Daniel Ståhl (aktueller Olympiasieger/Weltmeister von 2019) und Simon Pettersson (aktueller Olympiazweiter), der Litauer Andrius Gudžius (Titelverteidiger/Weltmeister von 2017) sowie der Österreicher Lukas Weißhaidinger, der bei den Europameisterschaften 2018, den Weltmeisterschaften 2019 und den Olympischen Spielen 2021 jeweils Bronze gewonnen hatte.

Nach dem ersten Durchgang führte überraschend der Brite Lawrence Okoye mit 67,14 m vor Pettersson (67,12 m), Alekna (66,67 m) und Ståhl (66,39 m). In seinem zweiten Versuch gelangen Weltmeister Čeh 67,62 m, womit er sich an die Spitze setzte. Alekna – Sohn des jeweils zweifachen Olympiasiegers und Weltmeisters Virgilijus Alekna – arbeitete sich mit 67,26 m auf den Silberrang vor. Mit 67,81 m baute Čeh seine Führung in der dritten Runde weiter aus.

In der vierten Versuchsreihe gab es keine Verschiebungen. Anschließend verbesserte sich Čeh zwar weiter auf 68,28 m, aber Alekna zog mit seinem fünften Wurf auf 69,78 m an ihm vorbei. Mit dieser Weite verbesserte der Vizeweltmeister Čehs Meisterschaftsrekord aus der Qualifikation zwei Tage zuvor um 72 Zentimeter. Die letzten Würfe der Finalteilnehmer brachten keine Veränderungen mehr auf den Rängen eins bis fünf.

So gewann Mykolas Alekna seinen ersten großen Titel. Kristjan Čeh errang hinter ihm die Silbermedaille. Lawrence Okoyes Weite aus Durchgang eins reichte am Ende zu Bronze. Die beiden Schweden Simon Pettersson und Daniel Ståhl belegten in dieser Reihenfolge die Ränge vier und fünf vor Andrius Gudžius, der sich mit seinem letzten Wurf auf 65,40 m steigerte und damit seine sechsten Platz untermauerte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Diskuswurf der Männer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Discus throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 6. April 2023