Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/400 m der Frauen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
25. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 400-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 35 Athletinnen aus 19 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 15. August (Vorläufe)
16. August (Halbfinals)
17. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Femke Bol (Niederlande NED)
Silbermedaille Natalia Kaczmarek (Polen POL)
Bronzemedaille Anna Kiełbasińska (Polen POL)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde vom 15. bis 17. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

Mit Silber und Bronze gewannen die polnischen Läuferinnen in diesem Wettbewerb zwei Medaillen. Europameisterin wurde die Niederländerin Femke Bol, die zwei Tage später auch das Rennen über 400 Meter Hürden für sich entschied. Auf der Hürdenstrecke war sie 2021 Olympiazweite und im Monat zuvor Vizeweltmeisterin geworden. Eine dritte Goldmedaille bei diesen Europameisterschaften errang sie mit der niederländischen 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen. Mit ihrer Mixed-Staffel über 4-mal 400 Meter hatte sie bei den Weltmeisterschaften 2022 eine zweite Silbermedaille gewonnen.
Vizeeuropameisterin wurde Natalia Kaczmarek, die zuvor bereits zwei olympische Medaillen und eine EM-Goldmedaille mit polnischen 4-mal-400-Meter-Frauen- und Mixed-Staffeln errungen hatte.
Bronze ging an Anna Kiełbasińska. Auch sie hatte Medaillenerfolge über 4-mal 400 Meter bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften aus vergangenen Jahren vorzuweisen.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 47,60 s Deutschland Demokratische Republik 1949 Marita Koch Canberra, Australien 6. Oktober 1985[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 48,12 s EM Athen, Griechenland 8. September 1982

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die niederländische Europameisterin Femke Bol im Finale mit 49,44 s, womit sie eine neue europäische Jahresbestleistung aufstellte. Sie blieb damit 1,32 s über dem Meisterschaftsrekord. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 1,84 s.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:

Regelungen für die Jahresbesten bis zu Streckenlängen von 400 Metern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie schon bei den Europameisterschaften 2016 und 2018 waren die zwölf Jahresschnellsten in den Sprints und Hürdensprints bis einschließlich 400 Meter auch hier in München direkt für die Halbfinals qualifiziert. Dort wurden zur Ermittlung der Finalteilnehmerinnen jeweils drei Läufe ausgetragen. Alle anderen Athletinnen mussten sich zunächst in einer Vorrunde für die Semifinalteilnahme qualifizieren.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
EL Europajahresbestleistung
IWR Internationale Wettkampfregeln
TR Technische Regeln
eine der zwölf schnellsten Sprinterinnen der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2022

Die Vorrunde wurde in sechs Läufen durchgeführt. Die ersten acht Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2022, 19:35 Uhr MESZ

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Laviai Nielsen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,60
2 Eveline Saalberg Niederlande Niederlande 51,81
3 Silke Lemmens Schweiz Schweiz 52,27
4 Virginia Troiani Italien Italien 52,83
5 Mette Baas Finnland Finnland 53,02
6 Phil Healy Irland Irland 53,10
7 Linn Oppegaard Norwegen Norwegen 53,29

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Milja Thureson – ausgeschieden als Achte des zweiten Vorlaufs

15. August 2022, 19:44 Uhr MESZ

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Iga Baumgart-Witan Polen Polen 51,09
2 Amandine Brossier Frankreich Frankreich 51,26
3 Susanne Walli Osterreich Österreich 51,73
4 Camille Laus Belgien Belgien 51,91
5 Alice Mangione Italien Italien 51,92
6 Tereza Petržilková Tschechien Tschechien 52,35
7 Janet Richard Malta Malta 53,49 NR
8 Milja Thureson Finnland Finnland 53,63

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sokhna Lacoste – ausgeschieden als Fünfte des dritten Vorlaufs

15. August 2022, 19:53 Uhr MESZ

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Cátia Azevedo Portugal Portugal 51,63
2 Gunta Vaičule Lettland Lettland 52,26
3 Alica Schmidt Deutschland Deutschland 52,52
4 Anna Polinari Italien Italien 52,60
5 Sokhna Lacoste Frankreich Frankreich 52,62
6 Sharlene Mawdsley Irland Irland 52,63
7 Naomi Van Den Broeck Belgien Belgien 52,80
8 Norcady Reyes GibraltarGibraltar Gibraltar 59,59

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2022

In den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athletinnen – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Halbfinallauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2022, 13:00 Uhr MESZ

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Anna Kiełbasińska Polen Polen 50,45
2 Lieke Klaver Niederlande Niederlande 50,59
3 Iga Baumgart-Witan Polen Polen 51,17
4 Gunta Vaičule Lettland Lettland 51,25
5 Cátia Azevedo Portugal Portugal 51,42
6 Laviai Nielsen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 51,53
7 Tereza Petržilková Tschechien Tschechien 52,38
8 Corinna Schwab Deutschland Deutschland 52,70

Halbfinallauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2022, 13:08 Uhr MESZ

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Natalia Kaczmarek Polen Polen 50,40
2 Victoria Ohuruogu Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,50
3 Modesta Justė Morauskaitė Litauen Litauen 51,70
4 Lada Vondrová Tschechien Tschechien 51,83
5 Alice Mangione Italien Italien 52,02
6 Eveline Saalberg Niederlande Niederlande 52,45
7 Silke Lemmens Schweiz Schweiz 53,08
8 Camille Laus Belgien Belgien 54,28

Halbfinallauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amandine Brossier – aus­ge­schie­den als Vierte des dritten Halbfinals

16. August 2022, 13:16 Uhr MESZ

Dieses dritte Halbfinalrennen wurde nach dem ersten Start wegen einer regelwidrigen Startstellung der Belgierin Cynthia Bolingo Mbongo abgebrochen und anschließend ohne Disqualifikation der betreffenden Läuferin ein zweites Mal gestartet.

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Femke Bol Niederlande Niederlande 50,60
2 Cynthia Bolingo Mbongo Belgien Belgien 50,83 IWR 162, TR16.5.3 – Regelwidrige Startstellung[2]
3 Rhasidat Adeleke Irland Irland 51,08
4 Amandine Brossier Frankreich Frankreich 51,21
5 Nicole Yeargin Vereinigtes Konigreich Großbritannien 52,09
6 Justyna Święty-Ersetic Polen Polen 52,17
7 Susanne Walli Osterreich Österreich 52,58
8 Alica Schmidt Deutschland Deutschland 53,12

Weitere im dritten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Femke Bol gewann in diesem Rennen
ihren ersten von drei EM-Titeln

17. August 2022, 22:02 Uhr MESZ

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Femke Bol Niederlande Niederlande 49,44 EL/NR
2 Natalia Kaczmarek Polen Polen 49,94
3 Anna Kiełbasińska Polen Polen 50,29
4 Victoria Ohuruogu Vereinigtes Konigreich Großbritannien 50,51
5 Rhasidat Adeleke Irland Irland 50,53 NR
6 Lieke Klaver Niederlande Niederlande 50,56
7 Cynthia Bolingo Mbongo Belgien Belgien 50,94
8 Iga Baumgart-Witan Polen Polen 51,28

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 6. April 2023
  2. Internationale Wettkampfregeln -IWR- Ausgabe 2022-2023 (PDF; 7,1 MB), S. 88, leichtathletik.de, abgerufen am 6. April 2023