Lena Henke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lena Henke (* 1982 in Warburg) ist eine deutsche Bildhauerin, Fotografin und Installationskünstlerin.[1][2]

Henke hat unter anderem in der Kunsthalle Zürich[3], im Museum für Gegenwartskunst Siegen[4], im Bard Hessel Museum of Art[5], in der Schirn Kunsthalle Frankfurt[6] und auf der 9. Berlin Biennale[7] ausgestellt. Ihre Arbeiten sind zum Beispiel in der Sammlung des Whitney Museum of American Art[8], des ICA Miami[9] und der Sammlung des Bundes vertreten.

Leben und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie studierte an der Glasgow School of Art und der Frankfurter Städelschule und machte dort 2010 ihren Abschluss als Meisterschülerin bei Michael Krebber. Heute lebt sie in Berlin und New York City und beteiligte sich an mehreren internationalen Ausstellungen.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lena Henke testet die Bedingungen und Möglichkeiten der Bildhauerei mit technisch innovativen Herstellungsverfahren aus. Zugleich erweitert sie den Bedeutungsbereich traditioneller Skulptur mit Fragen zur Weiblichkeit und zur Produktion von Machtverhältnissen im Stadtraum. Die Möglichkeiten der Plastik und Bildhauerei dienen Henke dabei als Grundlage, um das (Ab-)Formen von Körpern als einen veränderbaren Prozess des Gestaltens zu begreifen. Das heißt, in Werkgruppen wie ihren Hoofs, Boobs und Sand Bodies kommt die Werk-Werdung des Werks zur Darstellung, es verbinden sich Motive der Mimesis und Phantasmagorie, und es zeigt sich, dass die Künstlerin sich nicht an Idealvorstellungen orientiert, sondern skulpturale Gestalten nach ihren subjektiven Vorstellungsbildern entwirft. Dabei arbeitet sich Henke nicht nur am männlichen Mythos ab, sie arbeitet auch mit den historischen Traditionslinien – der Sockel- und Raumfrage –, um die Logik von skulpturaler Repräsentation und Darstellbarkeit zu befragen. Selbstbewusst hält sie die Zügel in der Hand, kontrolliert die Darstellung von Frauenkörpern, die Symbolkraft des Pferdes und greift in die Wirkungsmechanismen urbaner Architekturen ein. Es sind Henkes tiefgreifende Reflexionen über das Vermögen des Skulpturalen, die es ihr im Umkehrschluss erlauben, Urbanität als eine historisch gewachsene Skulptur zu verstehen, deren soziale In- und Exklusionsmechanismen sich mit gezielten Eingriffen verändern und neu bestimmen lassen. Entsprechend verlegte Henke die Eingänge zu ihren Einzelausstellungen (im Kunstverein Braunschweig und Dortmunder Kunstverein) und intervenierte mit ihren Streetsigns in die Psychologie bestehender Stadtstrukturen (wie zuletzt in Siegen). Im Diesseits von gesellschaftlichen und architektonischen Machtstrukturen öffnen Henkes Werke einen lustvollen Imaginationsraum, in dem schließlich auch das Skulpturale eine Erweiterung qua feministisch-biografischer Perspektive und damit eine neue Aktualität erfährt.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Sammlungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Monografien)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lena Henke: My Fetish Years, Spector Books, 2020
  • LENA HENKE “SCHIRN ROTUNDE”, VfmK Verlag für moderne Kunst, 2017
  • Lena Henke 2010-2015, Verlag Kettler, 2015
  • Yes, I’m pregnant!, Kunststiftung NRW, 2014
  • FIRST FACES, NAK Neuer Aachener Kunstverein, 2012

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lena Henke. In: whitney.org. Abgerufen am 17. April 2019.
  2. Julie Baumgardner: Lena Henke: Star Material. In: W Magazine. Abgerufen am 17. April 2019.
  3. Lena Henke: An Idea of Late German Sculpture; To the People of New York, 2018 | Kunsthalle Zürich. Abgerufen am 12. April 2021.
  4. Lena Henke - Ausstellungen - Museum für Gegenwartskunst Siegen. Abgerufen am 12. April 2021.
  5. In and Out of Place. Abgerufen am 12. April 2021 (englisch).
  6. LENA HENKE. 28. April 2017, abgerufen am 12. April 2021 (englisch).
  7. Berlin Biennale | M/L Artspace. Abgerufen am 12. April 2021 (deutsch).
  8. Lena Henke. Abgerufen am 12. April 2021 (englisch).
  9. Where the Streets have two Names | Institute of Contemporary Art, Miami. Abgerufen am 12. April 2021.
  10. Lena Henke: An Idea of Late German Sculpture; To the People of New York, 2018 - Kunsthalle Zürich. In: kunsthallezurich.ch. Abgerufen am 17. April 2019.
  11. a b Lena Henke Available Light, auf kunstvereinbraunschweig.de
  12. Socrates Sculpture Park. In: socratessculpturepark.org. Abgerufen am 17. April 2019.
  13. a b Lena Henke, auf frieze.com
  14. Sammlung des Bundes, Bonn, Germany
  15. Whitney Museum of Modern Art, New York, USA
  16. CCS Bard Museums in Annandale-on-Hudson, New York, USA
  17. Institute of Contemporary Art Miami, Florida, USA
  18. MAMCO - the modern and contemporary Art Museum in Geneva, Switzerland
  19. Sammlung Verbund Wien, Austria
  20. Socrates Sculpture Park in Queens, New York, USA
  21. Skulpturen Park Köln, Germany
  22. Skulpturen Museum Glaskasten Marl, Germany
  23. Marta-Preis der Wemhöner-Stiftung 2022 geht an Lena Henke, artmagazine.cc, 30. November 2021