Limlingerode

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Limlingerode
Gemeinde Hohenstein
Koordinaten: 51° 33′ N, 10° 32′ OKoordinaten: 51° 32′ 35″ N, 10° 31′ 43″ O
Höhe: 232 m ü. NN
Einwohner: 279 (2009)
Eingemeindung: 18. Oktober 1996
Postleitzahl: 99755
Vorwahl: 036336
Teilansicht von Limlingerode
Teilansicht von Limlingerode
Die Kirche in Limlingerode

Limlingerode ist ein Ort am südlichen Harzrand im Norden Thüringens. Er gehört zur Gemeinde Hohenstein im westlichen Teil des Landkreises Nordhausen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Limlingerode liegt im Nordwesten des Landkreises Nordhausen im Grenzbereich zum thüringischen Landkreis Eichsfeld im Westen und zum niedersächsischen Landkreis Göttingen im Norden. Die Gemarkung befindet sich im Ackerhügelland des Nordthüringer Hügellandes am Übergang zum bewaldeten Silkeroder Hügelland (bis ca. 320 m). Durch den Ort fließt die Sete, ein Zufluss der Helme.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf wurde erstmals 1233 als Lummolingerode erwähnt. Es soll aber bereits im 9. Jahrhundert als Rodeort existiert haben. Er entwickelte sich dann als Straßendorf mit Vierseithöfen. Der Kirchturm von 1824 wurde im April 1945 durch amerikanische Artillerie zerstört. Limlingerode lag zur Zeit der DDR in der Fünf-Kilometer-Sperrzone der innerdeutschen Grenze. Am 18. Oktober 1996 wurde Limlingerode durch die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Grenzland ein Ortsteil der Gemeinde Hohenstein,[1] im gleichen Jahr „Schönstes Dorf“ des Landkreises Nordhausen. Die Fachwerkhäuser wurden unter anderem mit Fördermitteln saniert.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Pfarrkirche von 1652, ein barocker Saalbau. Der Kirchturm von 1824 wurde 1945 zerstört und erst 1991 wiedererrichtet. Der Glockenstuhl von 1835 steht 17 Meter von der Kirche entfernt auf dem alten Friedhof.
  • Im Pfarrhaus wurde 1935 Ingrid Bernstein geboren, die spätere Dichterin Sarah Kirsch. Das Pfarrhaus wurde um 2000 gründlich rekonstruiert.
  • Fachwerkhäuser wie etwa das Dorfgemeinschaftshaus
  • Reihengrab auf dem Friedhof für sechs deutsche Soldaten, die am 11. April 1945 bei der Besetzung des Ortes durch US-Armee ums Leben kamen.

Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Limlingerode ist über die Bundesstraße 243 von Mackenrode aus zu erreichen.

Windkraftanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westlich des Ortes sind fünf Windkraftanlagen geplant, als 150 m hohe Schwachwindanlagen mit 50 m langen Rotorblättern. Gegen den Bau hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die dadurch eine Verschandelung der Landschaft befürchtet und auf ein nahe gelegenes Vogelschutzgebiet verweist.[2] Mitte 2015 sind die WKA noch nicht gebaut.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Förderverein Dichterstätte Sarah Kirsch e. V. in Limlingerode. Die Dichterstätte hat ihre Tagungsräume im Pfarrhaus, dem Geburtshaus von Sarah Kirsch.
  • Schützenverein von 1912 oder früher, wiedergegründet 1990

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten mit Beziehung zum Ort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehrhart Neubert (* 1940), pensionierter Pfarrer im Ehrenamt in Limlingerode, DDR-Oppositioneller
  • Hildigund Neubert (* 1960), Ehefrau von Ehrhart N., 2003 bis 2013 Landesbeauftragte des Freistaats Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Limlingerode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  2. Kristin Müller: Steife Brise gegen Windräder bei Limlingerode. Thüringer Allgemeine, 12. Januar 2011