Liste der Schleusen der Unstrut

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Die Liste der Schleusen der Unstrut führt alle vorhandenen und ehemaligen Schleusen[1] im Verlauf des Flusses Unstrut und in den zur Verbesserung der Schifffahrt beziehungsweise aus hydrologischen Gründen künstlich angelegten und kanalartigen, Wasser der Unstrut führenden Seitenarmen auf. Die Namen nicht mehr vorhandener Schleusen sind kursiv geschrieben.

Die Unstrut ist ein etwa 192 km langer, linker Nebenfluss der Saale und deren wasserreichster Zufluss. Einzugsgebiet ist fast das gesamte Thüringer Becken nebst einem Teil der westlichen und nördlichen Randplatten, Teile des Südharzes und kleinere Teile des nördlichen Thüringer Waldes. Bei den Rekonstruktions- und Sanierungsarbeiten an den Unstrutschleusen wurden die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt. Die Staustufen Artern und Ritteburg mit ihren Schleusen befinden sich auf dem Territorium des Freistaates Thüringen. Die Kilometrierung erfolgt zu Berg, entgegen der Fließrichtung des Flusses.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voraussetzung für die Aufnahme des Schiffsverkehrs auf der Unstrut im April 1795 zwischen Bretleben (km 78,5) und der Mündung in die Saale waren im Zeitraum von 1791 bis 1795 u. a. der Bau von 12 Schleusen zwischen Artern (km 65,0) und Freyburg (km 5,2) sowie Maßnahmen des Flussausbaues (Verbreiterungen und Vertiefungen). Die Hauptabmessungen der Schleusen betrugen: Torbreiten zwischen 5,52 m und 5,65 m sowie Kammerlängen zwischen 50,50 m und 51,50 m. Möglich war der Verkehr von Schiffen bis 150 t Tragfähigkeit. Noch im 20. Jh. betrugen lt. Bekanntmachung vom 30. Dezember 1936 die zulässigen Schiffsabmessungen auf der Unstrut 5,50 m Breite und 44,50 m Länge. Ab 1826 war durch den weiteren Ausbau der Saale der durchgängige Schiffsverkehr von Artern/Unstrut bis Halle/Saale möglich.

Schleusen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ort Name der Schleuse Wasser­straßen­kilometer Abmessungen (Kammerlänge/ Torweite/ Kammerbreite/ Fallhöhe) Verkehrsfreigabe/ Baujahr/ Sanierung/ Umbau Schleusenbild bzw. Flussbild ungefähre ehemalige Lage Anmeldung Koordinaten (ungefähre Lage nicht mehr vorhandener Schleusen)
f1 Karte mit allen Koordinaten Name der Schleusen: OSM | WikiMap
Artern Schleuse Artern Unstrut 61,00 L ca. 50,00 m/ B 5,45 m/ B 5,45 m/ Fallhöhe 1,60 m 1791 bis 1793 Bedarfsschleuse Kanuverein Artern, Kontakt für Schleusung[2] 51° 21′ 42″ N, 11° 17′ 7″ O
Kalbsrieth Schleuse Ritteburg Unstrut 57,50 L ca. 46,00 m/ B 5,20 m/ B  m/ Fallhöhe 1,25 m 1791 bis 1794, 1986 stillgelegt, Sanierungsbeginn 2000, Wiedereröffnung Juli 2002 Anmeldung per Telefon unter +49 3466/322332 51° 20′ 52″ N, 11° 19′ 21″ O
Schönewerda Schleuse Schönewerda Unstrut ca. 53 L ca. 46,00 m/ B 5,20 m/ B ca. 6,00 m/ Fallhöhe ? m 1792 bis 1794, in den 1960ern abgebrochen 51° 19′ 17″ N, 11° 21′ 57″ O
Roßleben Schleuse Roßleben[3] Unstrut L ca. 46,00 m/ B 5,20 m 1794, in den 1960ern abgebrochen Unstrut in Roßleben 51° 17′ 42″ N, 11° 25′ 17″ O
Wendelstein (Memleben) Schleuse Wendelstein Unstrut 44,60 L ca. 46,00 m/ B 5,50 m/ B  m/ Fallhöhe 1,80 m Schleuse Wendelstein Anmeldung per Telefon unter +49 34672/93147 51° 16′ 31″ N, 11° 28′ 2″ O
Nebra Schleuse Nebra Unstrut ca. 37,10 L ca. 46,00 m/ B 5,50 m 1791 bis 1794, abgebrochen Unstrut in Nebra 51° 17′ 12″ N, 11° 34′ 41″ O
Querfurt OT Vitzenburg Schleuse Vitzenburg Unstrut L ca. 46,00 m/ B 5,50 / Fallhöhe (unbekannt) 51° 17′ 52″ N, 11° 34′ 22″ O
Karsdorf Schleuse Karsdorf, bis 1936/37 Carsdorf Unstrut 25,80 L ca. 46,00 m/ B 5,50 m/ B  m/ Fallhöhe ? m 1791 begonnen, am 16. November 1793 eingeweiht, in den 1960ern abgebrochen 51° 16′ 59″ N, 11° 39′ 0″ O
Laucha an der Unstrut, (Burgscheidungen) Schleuse Tröbsdorf Unstrut 20,70 L ca. 46,00 m/ B 5,50 m/ B  m/ Fallhöhe ca. 1,00 m 1822, Umbau 1882/83 Anmeldung per Telefon unter +49 34462/20031 51° 14′ 53″ N, 11° 37′ 56″ O
Laucha an der Unstrut Schleuse Laucha Unstrut 13,30 L ca. 46,00 m/ B 5,20 m/ B  m/ Fallhöhe ? m 1791 bis 1794 Schleuse Laucha Anmeldung per Telefon unter +49 34462/22902 51° 13′ 34″ N, 11° 40′ 38″ O
Freyburg Schleuse Zeddenbach Unstrut 6,70 L ca. 50,50 m/ B 5,52 m/ B ca. 6,00 m/ Fallhöhe 1,60 m 1791 bis 1794 Anmeldung per Telefon unter +49 34464 28095 51° 12′ 42″ N, 11° 44′ 37″ O
Freyburg Schleuse Freyburg Unstrut 5,20 L 50,67 m/ B 5,65 m/ Fallhöhe ? m 1791 bis 1795, in den 1960ern stillgelegt, Wiedereröffnung 27. November 1995 Schleuse Freyburg Anmeldung per Telefon unter +49 34464/28095 51° 12′ 35″ N, 11° 46′ 7″ O

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Kühnlenz: Städte und Burgen an der Unstrut. Greifenverlag, 1. Auflage 1992, ISBN 3-7352-0293-4 oder Sondereinband – Verlagshaus Thüringen 1999, ISBN 3-89683-121-6
  • Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt; Hg. Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Deutschen Burgenvereinigung, Hefte 7 & 8
  • Michael Eile: Die Schifffahrt auf der oberen Saale und Unstrut: früher und heute Ringelbergverlag, Erstauflage (23. März 2016) ISBN 3-9458-5005-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Unstrutschleusen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutschland und seine Bewohner: ein Handbuch der Vaterlandskunde für ..., Band 1 von Karl Friedrich Vollrath Hoffmann, Stuttgart, 1834.
  2. Kanu und Wanderverein Artern abgerufen am 22. Februar 2019.
  3. [1] Bekanntgabe einer Sperrung der Schleuse Roßleben; Merseburg, den 15. Juli 1841 im Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Merseburg: 1841