Kalbsrieth

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Wappen Deutschlandkarte
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Kalbsrieth
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kalbsrieth hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 21′ N, 11° 20′ OKoordinaten: 51° 21′ N, 11° 20′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Kyffhäuserkreis
Erfüllende Gemeinde: Artern
Höhe: 121 m ü. NHN
Fläche: 11,97 km2
Einwohner: 593 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06556
Vorwahl: 03466
Kfz-Kennzeichen: KYF, ART, SDH
Gemeindeschlüssel: 16 0 65 042
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Westbahnhof
06556 Artern
Bürgermeister: Uwe Ludwig
Lage der Gemeinde Kalbsrieth im Kyffhäuserkreis
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Karte

Kalbsrieth ist eine Gemeinde im thüringischen Kyffhäuserkreis. Sie liegt an der Mündung der Helme in die Unstrut.

Zu Kalbsrieth gehört der Ortsteil Ritteburg.

Die beiden Grabhügel Derfflinger Hügel und Huthügel weisen auf eine lang anhaltende vorgeschichtliche Besiedlung der Gegend um Kalbsrieth hin.

Ritteburg wird als mutmaßlicher Schauplatz der Schlacht bei Riade im Jahre 933 angesehen. Die einstige Wasserburg „Ritteburg“ soll schon im 8. Jahrhundert zur Kontrolle und Sicherung des Unstrutübergangs gebaut worden sein. Im Hersfelder Zehntverzeichnis wurde diese Burg bereits mit erwähnt. 932 und 972 waren die deutschen Könige vor Ort. Man nimmt an, dass dieser Ort Riade hieß, wo 933 König Heinrich I. mit seinen Panzerreitern die Ungarn vernichtend geschlagen hat. Im Jahre 1000 wurde die Anlage dem Erzbischof von Magdeburg geschenkt. Sonst ist über die Burg und den Standort weiter nichts bekannt.[2]

Der Ortsname Kalbsrieth leitet sich von den seit dem 15. Jahrhundert ansässigen Rittern von Kalb ab. Die Herren von Kalb sind ein seit dem 15. Jahrhundert im Ort nachweisbares Adelsgeschlecht, ihre einst im nordöstlichen Bereich der Ortslage befindliche Wasserburg wurde im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden zerstört und um 1690 durch einen repräsentativen Schlossbau ersetzt auf dem Goethe mehrmals bei Charlotte von Kalb zu Gast war. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1945 wurde das bis dahin in Thüringen liegende Kalbsrieth dem Kreis Sangerhausen der Provinz Sachsen zugeordnet.

Die Gemeinde gehörte bis zu deren Auflösung zum 1. Januar 2019 zur Verwaltungsgemeinschaft Mittelzentrum Artern, seither ist die Stadt Artern erfüllende Gemeinde für Kalbsrieth.

Einwohnerentwicklung

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Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

Einwohnerentwicklung von Kalbsrieth von 1994 bis 2017
  • 1994 – 908
  • 1995 – 908
  • 1996 – 901
  • 1997 – 888
  • 1998 – 844
  • 1999 – 847
  • 2000 – 839
  • 2001 – 839
  • 2002 – 826
  • 2003 – 813
  • 2004 – 797
  • 2005 – 796
  • 2006 – 789
  • 2007 – 785
  • 2008 – 789
  • 2009 – 758
  • 2010 – 749
  • 2011 – 705
  • 2012 – 690
  • 2013 – 681
  • 2014 – 662
  • 2015 – 656
  • 2016 – 645
  • 2017 – 638
  • 2018 – 628
  • 2019 – 629
  • 2020 – 628
  • 2021 – 617
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Dorfkirche St. Johannis
Im Schlosspark

Sehenswürdigkeiten

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Schloss Kalbsrieth
  • Das Schloss Kalbsrieth mit seinem bemerkenswerten Landschaftspark wurde 1821 von der Familie Wolzogen übernommen, nachdem die Vorbesitzer durch drohenden finanziellen Ruin diesen Besitz veräußern mussten. Das Schloss wurde danach im klassizistischen Stil der Goethezeit umgestaltet und mit einer Sammlung von Kunstwerken ausgestattet. Nach Kriegsende wurde das Schloss als Wohnung für Übersiedler bereitgestellt, die wertvolle Ausstattung, Türen, Fenster, Öfen und Stuckaturen als Merkmale der wertvollen klassizistischen Innenarchitektur gingen dabei verloren. Ein Förderverein bemüht sich seit der Wende um die Erhaltung der Park- und Gebäudeteile.[3]
  • St.-Johannis-Kirche

Persönlichkeiten

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Commons: Kalbsrieth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 155.
  3. «Kalbsrieth». In: Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Hrsg.): Kulturelle Entdeckungen. Landkreis Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen, Unstrut-Hainich-Kreis. Band 1 (Thüringen). Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2249-3, S. 119.
  4. Franz BrümmerTiersch, Otto. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 288 f.
  5. Wilhelm Stricker: Mühlig, Johann Gottfried Gottlob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 481.