M3 (Maschinenpistole)

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M3A1
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung M3 SMG
Entwickler/Hersteller Guide Lamp Division
Produktionszeit 1942 bis 1950
Modellvarianten M3 / M3A1
Waffenkategorie Maschinenpistole
Ausstattung
Gesamtlänge mit Schulterstütze 745 mm
ohne 570 mm
Gewicht (ungeladen) 4,45 kg
Lauflänge 200 mm
Technische Daten
Kaliber .45 ACP, 9 × 19 mm
Mögliche Magazinfüllungen 30 Patronen
Munitionszufuhr Stangenmagazin
Kadenz 350 - 450 Schuss/min
Feuerarten Vollautomatisch
Anzahl Züge 4
Drall Rechts
Visier Offene Visierung
Ladeprinzip Rückstoßlader
Listen zum Thema

Die Maschinenpistole M3 war eine US-amerikanische rückstoßladende Infanteriewaffe. Sie wurde im Dezember des Jahres 1942 - während des Zweiten Weltkrieges - von George J. Hyde entwickelt, um die teuer und kompliziert herzustellende Thompson zu ersetzen. Wie jene verschoss sie Patronen des Kalibers .45 ACP.

Einsatz

Zwei deutsche Gefangene werden mit einer M3 in Schach gehalten

Die M3 konnte nur vollautomatisch schießen. Ihr Magazin fasste 30 .45 ACP Patronen. Die Kadenz lag bei 350 bis 450 Schuss in der Minute und war damit vergleichsweise gering. Deshalb war es möglich, bei einer nur leichten Berührung des Abzuges auch einzelne Schüsse abzugeben.

Bevor man abfeuern konnte, musste man den Schutzdeckel, der das Auswurffenster verschloss und gleichzeitig als Sicherung fungierte, manuell öffnen. Die Waffe war mit Schulterstütze 74,5 cm und ohne 57 cm lang. Es gab wenige Modelle mit Schalldämpfer für Spezialeinheiten und Widerstandskämpfer. Alle Modelle verfügten über einen Pistolengriff und eine zusammenschiebbare Draht-Schulterstütze. Später wurde noch eine Mündungsbremse in der M3 und M3A1 eingebaut.

Die M3 war bei den Soldaten aufgrund ihrer Instabilität beim Schießen sehr unbeliebt. Die nur grob verarbeiteten Gehäuseteile vermittelten zudem einen billigen Eindruck; die Waffe erhielt deshalb auch abwertende Spitznamen wie Grease gun (deutsch: Fettpresse) oder auch Cake Decorator (Tortenspritze).

Die M3 wurde im Zweiten Weltkrieg vorwiegend in Europa, die spätere M3A1 in geringen Zahlen auch im pazifischen Kampfraum, im Koreakrieg und im Vietnamkrieg von den US-Streitkräften eingesetzt. Insgesamt wurden 679.200 Stück hergestellt. Im Falklandkrieg 1982 wurde die M3A1 noch durch die Streitkräfte Argentiniens verwendet.

Die M3 und die M3A1 wurden bis 1990 von Panzerdivisionen der US-amerikanischen Nationalgarde und der US-Army aufgrund ihrer handlichen Größe benutzt. Sie kam noch bis 1995 von US-Einheiten in Bergepanzern des Typs M88 Hercules zum Einsatz.

Unterschiede

Die M3 verfügte über einen Spannhebel an der rechten Gehäuseseite, mit dem die Waffe gespannt und das Patronenauswurffenster bei Betätigung automatisch geöffnet wurde. Bei gespannter Waffe diente die Klappe des Auswurffensters auch als Sicherung, da der Masseverschluss bei geschlossener Klappe nicht nach vorn schnellen konnte.

Die M3A1 wurde stark vereinfacht, der Spannhebel entfiel. Um die Waffe zu spannen, musste das nun vergrößerte Auswurffenster per Hand geöffnet werden und der Verschluss mit dem Finger in die hinterste Position gezogen werden. Dazu befand sich ein Fingerloch im Verschluss.

Nachbauten

Die M3/M3A1 wurde aufgrund der sehr einfachen Bauweise in China als Modell 36 unverändert nachgebaut.

Varianten

M3

Die M3 wurde entwickelt, um eine kostengünstigere Maschinenpistole als die bereits vorhandenen, wie beispielsweise die Thompson, herzustellen. Die Thompson war zwar zuverlässig, aber teuer und zeitaufwändig zu produzieren. Die deutsche MP 40 diente als Vorlage und beide ähneln sich in vielen Punkten. Die M3 wurde aus gestanzten Metallteilen hergestellt. Diverse Mängel, insbesondere die nicht immer zuverlässige Munitionszufuhr, veranlassten die Hersteller die M3 zur M3A1 weiterzuentwickeln.

M3A1

Die M3A1 wurde 1944 entwickelt. Sie hatte ein größeres Patronenfach und konnte nun auch auf das Kaliber 9 × 19 mm umgerüstet werden, indem man Lauf und Verschluss auswechselte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein gebogener Schlagbolzen in die M3A1 integriert.

Literatur

  • Ian Hogg: Military Small Arms of the 20 th Century. Arms & Armour Press, 1982, ISBN 0-910676-87-9.
  • Lidschun/Wollert:Infanteriewaffen gestern. Brandenburgisches Verlagshaus 1998

Weblinks

Commons: M3 (Maschinenpistole) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien