Magenbuch-Lausheim

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Magenbuch-Lausheim
Gemeinde Ostrach
Koordinaten: 47° 58′ N, 9° 19′ OKoordinaten: 47° 57′ 48″ N, 9° 18′ 53″ O
Fläche: 1,65 km²
Einwohner: 262 (31. Jul. 2014)
Bevölkerungsdichte: 159 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 88356
Vorwahl: 07585

Magenbuch-Lausheim ist eine von acht Ortschaften[1] der baden-württembergischen Gemeinde Ostrach im Landkreis Sigmaringen in Deutschland.

Geographie

NSG Lausheimer Weiher

Geographische Lage

Magenbuch-Lausheim liegt etwa fünf Kilometer[2] nordwestlich vom Hauptort Ostrach.

Ausdehnung des Gebiets

Die Gesamtfläche der Gemarkung Magenbuch-Lausheim umfasst rund 1651 Hektar (Stand: 31. Juli 2014[3]).

Gliederung

Die Ortschaft Magenbuch-Lausheim besteht aus den Teilorten Lausheim und Magenbuch.

Schutzgebiete

Nördlich von Lausheim, am Rand des Weitharts, liegt der etwa 13,5 Hektar große Lausheimer Weiher. Der in Familienbesitz befindliche Weiher dient dem Angel- und Badesport. Seit 2014 gibt es hier Probleme mit Bibern, die das ganze Gelände mit Gräben und Dämmen durchziehen.[4]

Geschichte

Magenbuch und Lausheim auf einer Karte mit der „Beschreibung des ostrachischen Bezirks“ aus dem Jahr 1697

Lausheim

Der Ort wurde wahrscheinlich 1266 als „Luzhaim“ erstmals urkundlich erwähnt. Seit Ende des 13. Jahrhunderts gehörte Lausheim zum Kloster Salem.

Ortsname

Für die Herkunft des Ortsnamens gibt es drei Deutungen:

  • Lussen waren Gemeinschaftsanteile, die ursprünglich nach dem Los an die Dorfgenossen verteilt wurden.
  • Ein Lausgütlein ist der kleinste Bruchteil eines zerteilten Hofes.
  • Laus, mittelhochdeutsch Lüs, Lüz oder Lüze kann so viel wie „Versteck“ oder „Schlupfwinkel“ für Wild oder Jäger, aber auch „Hinterhalt“ bedeuten

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Schreibweisen Luzhain (1259), Luzhaim (1266), Lüzhain (1274), Lushain (1324), Lusshain (1399), Luhshain (1494), Lushaym (1514), Laußen (1593 und 1700), Lausheimb (1734) sowie bis heute Lausheim verwendet.

Magenbuch

1216 wurde Maginbuoch oder Magenboch in einer Urkunde erstmals erwähnt. Seit 1324 übte die Grafschaft Sigmaringen die Hochgerichtsbarkeit aus. 1803 kam das Dorf an das Haus Thurn und Taxis, 1806 an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen, mit diesem 1850 an Preußen. Bis 1862 gehörte Magenbuch zum hohenzollerischen Oberamt Ostrach, 1925 kam es zum Landkreis Sigmaringen.[5]

Magenbuch-Lausheim

Im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg wurde Magenbuch mit Lausheim zum 1. April 1972 nach Ostrach eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

2012 wurden 256 Einwohner gezählt, heute wohnen 262 Einwohner in der Ortschaft (Stand: 31. Juli 2014).

Politik

Ortsvorsteher

Ortsvorsteher von Magenbuch-Lausheim ist Hubert Frank (Stand: März 2015).

Wappen

Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Magenbuch zeigt in geteiltem Schild oben in Silber ein wachsender roter Widder, unten in Schwarz ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Lausheim

Die katholische Filialkapelle Sankt Rupert in Lausheim ist ein kleiner, romanischer Bau mit halbrunder Apsis aus dem 12. Jahrhundert. Die Fenster wurden im 18. Jahrhundert vergrößert. Zur Ausstattung zählen ein Altar um 1700 und einige Bildwerke im 14. bis 18. Jahrhundert, darunter auch ein Gemälde der Heiligen Ida von Toggenburg aus dem Jahre 1797.[6] Patrozinium: 24. September

Magenbuch

  • Die katholische Pfarrkirche St. Pankratius in Magenbuch wurde 1263 erwähnt und 1725 durch den ansässigen Baumeister Lukas Schindler neu erbaut. Sie zeigt sich heute als Saalbau mit gerade geschlossenem Chor. Altarmensa und Tabernakel entstanden um 1500, der Aufbau mit Gemälde im 17. Jahrhundert. Zur Ausstattung zählen des Weiteren einige Bildwerke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Im Pfarrhaus befinden sich zwei Gemälde die heilige Bischöfe darstellen aus der Schule des Bartholomäus Zeitblom.[6] Patrozinium: 12. Mai
  • Am Waldweg bei der 1975 erbauten Forsthütte befindet sich ein Kleindenkmal.[7]

Dreiländereck

Östlich von Magenbuch gab es 1806 eine von vier Dreiländerecken auf der Gemarkung Ostrach, dessen Teilorte in Baden, Hohenzollern und Württemberg lagen, an der die drei Länder auf einen gemeinsamen Grenzpunkt stießen. Ein Grenzpfosten mit einer Hinweistafel des Grenzsteinmuseums Ostrach und den drei Wappen der ehemaligen Länder markiert diesen Punkt. Die anderen Dreiländerecken liegen bei Jettkofen, Laubbach und Wangen.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bürgerbus

Haltestelle "Bürgerbus"

Der Ostracher Bürgerbus ergänzt den öffentlichen Nahverkehr und verbessert unter anderem die Mobilität von Menschen mit Behinderungen. An drei Tagen in der Woche fährt der Bus nach einem festen Plan zwischen der Ostracher Ortsmitte und Jettkofen, Wagen, Bernweiler, Einhart, Levertsweiler, Lausheim sowie Magenbuch.
Der Bürgerbus wird von der Gemeinde Ostrach finanziert und vom Bürgerbus-Verein sowie ehrenamtlichen Fahrern und Helfern betrieben.[9]

Literatur

Lausheim

Magenbuch

Weblinks

Commons: Magenbuch-Lausheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Magenbuch-Lausheim auf der Internetseite der Gemeinde Ostrach, abgerufen am 9. März 2015
  2. Top25 Viewer [Top. Karte 1:100000 Baden-Württemberg]
  3. Angaben Gemeinde Ostrach vom 31. Juli 2014.
  4. Südkurier online: Lausheimer Weiher: Vom Badeparadies zum Biberparadies, abgerufen am 9. März 2015
  5. Informationen der Gemeinde Ostrach für Lausheim und Magenbuch im Grenzsteinmuseum Ostrach
  6. a b Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg I: Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe. Deutscher Kunstverlag, München 1993 – Neuauflage Herbst 2011, ISBN 978-3-422-03024-4, Magenbuch, S. 430.
  7. Magenbuch in der privaten Standort-Datenbank Suehnekreuz.de
  8. Infotafel des Grenzsteinmuseums Ostrach am Vermessungslehrpfad
  9. Flyer der Gemeinde Ostrach: "BÜRGERBUS VERBINDET - BÜRGER FAHREN BÜRGER", November 2014