Manfred Weck

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Manfred Weck (* 20. November 1937 in Solingen) ist ein deutscher Ingenieur und emeritierter Hochschullehrer. Sein Haupttätigkeitsfeld ist die Entwicklung von Fertigungsanlagen insbesondere Werkzeugmaschinen sowie deren Steuerungen und Automation.

Leben und Wirken

Nach einer Lehre als Werkzeugmacher (1955–58) und einer Facharbeitertätigkeit bei der Firma Bremshey & Co in Hilden (1958–1959) sowie nach Absolvierung der Höheren Handelsschule in Solingen studierte Weck an der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen in Iserlohn (1959–1961) und an der RWTH Aachen Maschinenbau, Fachrichtung „Fertigungstechnik“ (1963–1966) zum Dipl.-Ing. Er war Stipendiat der „Prof. Dr. Koepchen Studienstiftung“ der Firma RWE und der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“. In der Zeit von 1962 bis 1963 arbeitete er als Konstrukteur und Entwickler für Produktionsanlagen bei seiner Lehrfirma Bremshey & Co sowie im väterlichen Betrieb, der Firma Gustav Weck[1], in Solingen, die chirurgische Instrumente herstellte.

Nach einer dreijährigen Assistententätigkeit am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH-Aachen promovierte Weck 1969 bei dem damaligen Institutsleiter des Labors, Professor Herwart Opitz, zum Dr.-Ing. mit der Dissertationsschrift: „Analyse linearer Systeme mit Hilfe der Spektraldichtemessung und ihre Anwendung bei dynamischen Werkzeugmaschinenuntersuchungen unter Arbeitsbedingungen“. 1969 bis 1971 war er an demselben Institut als Oberingenieur für die Konstruktion, Steuerungstechnik und Automation von Werkzeugmaschinen verantwortlich. Des Weiteren führte er die Getriebeabteilung am WZL. 1971 habilitierte er sich mit dem Thema: „Dynamisches Verhalten spanender Werkzeugmaschinen, Einflussgrößen, Beurteilungsverfahren, Messtechnik“ und hielt zu dieser Thematik Vorlesungen als Privatdozent an der RWTH.

1971 wechselte Weck wieder in die Industrie zur Fa. Wolf-Geräte in Betzdorf, wo er als Geschäftsführer für das Ressort Technik zuständig war, bis er im Jahr 1973 dem Ruf zum ordentlichen Universitäts-Professor an die RWTH-Aachen als einer der Nachfolger von Opitz auf den Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen folgte und zum Mitgeschäftsführer des Werkzeugmaschinenlabors ernannt wurde. Seine Lehr- und Forschungsgebiete waren die Werkzeugmaschinen einschließlich deren Steuerungen und Automation.

Ab 1980 war Weck darüber hinaus Mitglied des Direktoriums des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT), in Aachen und für die Bereiche „Ultrapräzisionsmaschinen“ und „Maschinenleichtbau mit Faserverbundkunststoff“ zuständig. Von 1987 bis 2000 leitete er den DFG-Sonderforschungsbereich 332: „Produktionstechnik für Bauteile aus nichtmetallischen Faserverbundwerkstoffen“. Im Jahre 1988 gründete Professor Weck am IPT die AIF-Mitgliedsgesellschaft: „Forschungsgemeinschaft Ultrapräzisionstechnik e. V.“, der er bis zu seiner Emeritierung vorstand.

Er war tätig in den Aufsichtsräten der Firmen: Traub, Thyssen-Hüller-Hille, Demag, Dörries-Scharmann-Technologie, Otto-Junker-Stiftung, Mannesmann, Liebherr-Verzahntechnik sowie in den technischen bzw. wissenschaftlichen Beiräten der Firmen: Maho, Wotan, Heyligenstaedt, Hegenscheidt, Schütte, Chiron, Mubea, Hydac und über viele Jahre im Vorstand der ThyssenKrupp-Rheinstahl-Stiftung.

Er war darüber hinaus Mitglied in vielen Verbänden und Gremien. U. a. war er in den Jahren 1991 und 1992 Dekan der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH. In der Zeit 1984–1989 hatte er den Vorsitz der DFG-Gutachtergruppe: „Konstruktion und Fertigungstechnik“ inne und stand von 1990 bis 1996 der AIF-Gutachtergruppe GAG IV vor. Von 1996 bis 2000 war er Stellvertretender Fachausschussvorsitzender der DFG für Konstruktion und Produktionstechnik. 1999 bis 2006 leitete Weck die Gutachter-Jury des BMWi-Forschungsprogramms „INNONET“. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Mitglied der European Society for Precision Engineering and Nanotechnology (euspen), deren Präsident er in den Jahren 2000 und 2001 war. Des Weiteren ist er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, sowie Ehrenmitglied von CIRP der International Akademy für Production Engineering und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik, WGP.

Mehr als 200 seiner Wissenschaftlichen Mitarbeiter bzw Assistenten an WZL und IPT promovierten unter seiner Anleitung und Betreuung.

Im Jahr 2004 wurde Weck nach 31 Jahren Hochschullehrer-Tätigkeit emeritiert. Drei Jahre nach seiner Emeritierung wurde der WZL-Erweiterungsneubau auf dem Seffenter Hochschulgelände in Erinnerung an Weck auf dessen Namen „Manfred-Weck-Haus“ getauft.

Im November 2015 wurde Weck in die Hall of Fame der deutschen Forschung berufen[2].

Privates

Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder. Seine Hobbys sind Tennis, Segeln, Klavierspielen, Fotografieren und Wandern.

Preise und Auszeichnungen

Fachbücher

  • Weck; Werkzeugmaschinen Fertigungssysteme in 5 Bänden, Springer, 1997–2002
  • Weck; Werkzeugmaschinen-Atlas, Teil I und II, VDI-Verlag 1992, ISBN 3-18-400995-5

Weblinks

  • Eintrag auf Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste
  • Eintrag auf Werkzeugmaschinenlabor der RWTH-Aachen
  • Eintrag auf Geschichte des WZLs der RWTH-Aachen
  • Eintrag auf Geschichte des Fraunhofer Institutes für Produktionstechnologie, IPT-Aachen
  • Eintrag auf Veröffentlichungen in DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Internetseite: Firma Gustav Weck Chirurgische Instrumente
  2. RWTH-Mitteilungen: Hall of Fame
  3. Industrie-Anzeiger: Ernst-Blickle-Preis