Marco Polo (Schiff, 1993)

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Marco Polo
Die Marco Polo auslaufend Warnemünde
Die Marco Polo auslaufend Warnemünde
Schiffsdaten
Flagge Zypern Republik Zypern
andere Schiffsnamen

Via Ionio (1992–1994)
Espresso Ravenna (1994–2017)
Barbara Krahulik (2017–2019)

Schiffstyp RoPax-Fähre
Rufzeichen 5BJX5
Heimathafen Limassol
Eigner Baltic Shipping, Lübeck
Reederei TT-Line, Lübeck
Bauwerft Van der Giessen-De Noord, Krimpen aan den IJssel
Baunummer 287
Kiellegung 7. November 1991
Stapellauf 31. Dezember 1992
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 150,38 m (Lüa)
Breite 23,4 m
Tiefgang (max.) 6,0 m
Vermessung 15955 BRZ / 4786 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 2 × Sulzer-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 11.520 kW (15.663 PS)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 6524 tdw
laufende Spurmeter 1850 m
Zugelassene Passagierzahl 215
Sonstiges
Klassifizierungen Registro Italiano Navale
Registrier­nummern IMO 9019080

Die Marco Polo ist eine von der deutschen Fährreederei TT-Line betriebene RoPax-Fähre, die unter zypriotischer Flagge auf den Routen der TT-Line im Ostseeraum fährt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde 1993 unter dem Namen Via Ionio auf der niederländischen Werft Van der Giessen-De Noord in Krimpen aan den IJssel für die italienische Reederei Viamare di Navigazione erbaut und direkt im Anschluss an TT-Line für die Verbindung von Travemünde nach Trelleborg verchartert. Ab Sommer 1993 wurde es durch den Eigner zwischen Genua und Palermo eingesetzt, ehe es 1994 an Adriatica di Navigazione verkauft und als Espresso Ravenna zwischen Ravenna und Catania in Fahrt genommen wurde. 2017 erfolgte ein weiterer Verkauf, diesmal an Compagnia Italiana Di Navigaz. Das Schiff fuhr daraufhin unter dem Namen Barbara Krahulik.[1]

2019 übernahm TT-Line das Schiff, ließ es ab Ende 2019 in einer polnischen Werft umbauen und renovieren und setzte es ab dem 27. Januar 2020 als Marco Polo auf den Routen der Reederei im Ostseeraum ein.[2]

Havarie 2023[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marco Polo lief am 22. Oktober 2023 vor der Südküste Schwedens auf dem Weg von Travemünde nach Klaipėda zweimal auf Grund, nachdem das Schiff die Fahrrinne verlassen hatte.[3][4] Dabei traten über eine Strecke von mehreren Seemeilen mindestens 25.000 Liter Schweröl in die Ostsee aus.[5][6] Nach der zweiten Grundberührung fuhr sich das Schiff auf Höhe des Ortes Hörvik fest. An Bord befanden sich 71 Menschen, davon 30 Besatzungsmitglieder[7][8] (andere Quellen sprechen von 71 Passagieren und 30 Besatzungsmitgliedern)[4]. Auch nach der Grundberührung trat erneut Öl aus, da das Schiff durch starke Winde abgedriftet war und sich wieder fest fuhr.[9]

Die schwedische Küstenwache und die Reederei TT-Lines teilten am 1. November 2023 den Beginn der Bergungsarbeiten mit.[10] Zwei Besatzungsmitglieder wurden wegen fahrlässigen Handelns zu Geldstrafen verurteilt.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: IMO 9019080 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schiffsinformationen auf faktaomfartyg.se, abgerufen am 8. März 2022.
  2. Umbau zur RoPax-Fähre. TT-Line, 24. Januar 2020, abgerufen am 5. April 2024.
  3. Marco Polo auf Grund gelaufen
  4. a b Ölpest in der Ostsee: „Marco Polo" zweimal auf Grund gelaufen. 23. Oktober 2023, abgerufen am 4. November 2023.
  5. Christian Stichler: Fähre "Marco Polo" vor Schwedens Küste freigeschleppt. Abgerufen am 4. November 2023.
  6. deutschlandfunk.de: Havarierte Fähre Marco Polo freigeschleppt. Abgerufen am 4. November 2023.
  7. RedaktionsNetzwerk Deutschland: Fähre „Marco Polo“ vor schwedischer Küste auf Grund gelaufen. 23. Oktober 2023, abgerufen am 3. November 2023.
  8. dpa: Schweden: Ostsee-Fähre zweimal auf Grund gelaufen. In: Die Zeit. 23. Oktober 2023, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 4. November 2023]).
  9. a b Auf Grund gelaufene Ostseefähre verliert erneut Öl. Abgerufen am 4. November 2023.
  10. Beginn der Bergung am 1. November 2023