Mary Vieira

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Cuborama, Böblinger Straße Sindelfingen

Mary Vieira (* 30. Juli 1927 in Minas Gerais, Brasilien; † 24. Februar 2001 in Basel) war eine brasilianische Künstlerin und Grafikdesignerin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mary Viera studierte zunächst Pädagogik, anschließend Kunst, mit Schwerpunkt Bildhauerei bei Alberto da Veiga Guignard in Belo Horizonte. 1947 stellte sie im Saal der brasilianischen jungen Künstler der Gemeinde Belo Horizonte aus.

1951 übersiedelte sie nach Europa und nahm auf Einladung von Max Bill an der letzten Ausstellung der Schweizer Gruppe allianz teil.[1]

In Europa entwickelte sie dynamisch geformte Skulpturen und beschäftigte sich intensiv mit den Themen Raum und Bewegung. Die Künstlerin gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der kinetischen Kunst. Von 1966 bis 1993 unterrichtete sie Raumgestaltung an der Kunstgewerbeschule Basel.[1]

Vieira erlangte darüber hinaus als Grafik-Designerin Bekanntheit. Zwar gestaltete Vieira nur wenige Plakate, diese werden jedoch regelmäßig in historischen Überblicken zur Geschichte des Grafik-Design abgedruckt und als »zwar begrenzter, aber wichtiger Beitrag zur Schweizer Grafik«[2] bezeichnet.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgerichtetes Kreuz, 1968. Von Mary Vieira (1927–2001), Bachmatten Schulhaus Reinach, BL, Schweiz
Aufgerichtetes Kreuz, 1968. Bachmatten Schulhaus, Reinach

Ihre Werke sind u. a. Teil der Sammlung des Museum of Modern Art[3], New York, des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe[4], des Museum für Gestaltung Zürich[5] sowie der Daimler Art Collection[6], werden weltweit ausgestellt und sind oftmals im öffentlichen Raum installiert, etwa in der Universitätsbibliothek Basel, im Seefeldquai-Park in Zürich oder im Ibirapuera Park in São Paulo.

Online sind einige ihrer Werke u. a. auf artnet.de zu sehen.[7] Das Mary Viera Archive wird vom Isisuf (Istituto Internazionale di Studi sul Futurismo) in Mailand, Italien, verwaltet.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vieira erhielt 1953 auf der 2. Biennale von São Paulo den Preis des Museu de Arte Moderna do Rio de Janeiro im Bereich „Brasilianische Skulptur“.[8]

1966 erhielt sie den „International Marinetti Award for Plastic Research on Kinevisual Expression“ anlässlich des 20-jährigen Gründungsjubiläums der Salons des Réalités Nouvelles.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mary Vieira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Urbane Plastiken von Mary Vieira. In: Das Werk: Architektur und Kunst, Bd. 55, 1968, S. 669–673 (doi:10.5169/seals-42929#2396).
  • Brazilian sculpture from 1920 to 1990 : a profile. Cultural Center, Inter-American Development Bank, Washington, D.C. 1997, OCLC 757584421.
  • Siegfried Odermatt: 100+3 Schweizer Plakate. Waser, Zürich 1998, ISBN 3-908080-49-5.
  • Angélica Madeira: The itinerancy of artists: the construction of the visual arts field in Brasília (1958–1967). In: Tempo Social. Band 14, Nr. 2, 2002, S. 187–207. doi:10.1590/S0103-20702002000200010. ISSN 0103-2070.
  • Denise Mattar: Mary Vieira : o tempo do movimento : Centro Cultural Banco do Brasil, São Paulo, 29 de janeiro a 27 de março de 2005. Centro Cultural Banco do Brasil, São Paulo 2005, ISBN 85-982510-5-4.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Julia Meer: Vieira, Maria. In: Gerda Breuer, Julia Meer (Hrsg.): Women in Graphic Design. 1890 - 2012. jovis, Berlin 2012, ISBN 978-3-86859-153-8, S. 578.
  2. Richard Hollis: Schweizer Grafik – Die Entwicklung eines internationalen Stils 1920–1965. Basel/ Boston/ Berlin 2006, ISBN 3-7643-7267-2.
  3. Profilseite Vieira. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  4. Profilseite Sammlung. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  5. Sammlungsseite Vieira. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  6. Profilseite Vieira. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  7. Mary Vieira | artnet. Abgerufen am 11. Januar 2020.
  8. Angélica Madeira: The itinerancy of artists: the construction of the visual arts field in Brasília (1958–1967). In: Tempo Social. Band 14, Nr. 2, 2002, S. 187–207, doi:10.1590/S0103-20702002000200010.