Max-Ernst-Gymnasium Brühl
Max-Ernst-Gymnasium | |
---|---|
Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1865 |
Adresse |
Rodderweg 66 |
Ort | Brühl |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 49′ 46″ N, 6° 53′ 20″ O |
Träger | Stadt Brühl |
Schüler | 1155 (2011/12) |
Leitung | Berthold Phiesel |
Website | www.meg-bruehl.de |
Das heutige Max-Ernst-Gymnasium in Brühl ist das erste und älteste Gymnasium zwischen Köln und Bonn. Es war bis 1961 auch das einzige im Kölner Umland. Auch nach der Bildung des Rhein-Erft-Kreises blieb es dessen ältestes Gymnasium.
Geschichte
Das Schulwesen im Rheinland besserte sich erst in der Franzosenzeit und mit der dann beginnenden Zeit Preußens. In Brühl gab es um 1816 schon eine Knabenschule (ab 1818 im Franziskaner-Kloster) und mehrere Mädchenschulen, die mehrere Klassen hatten. 1783, noch in der Zeit des Kurfürstentums Köln, wurde auf Anordnung von Kurfürst Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels ebenfalls in den Klostergebäuden eine erste Sekundarschule eingerichtet mit einer Elementarklasse und einer Klasse zur Vorbereitung höherer Studien. 1807 wurden die Gebäude der Mairie Brühl im Kanton Brühl überlassen zur Einrichtung einer École Secondaire Communale. Sie wurde ab 1812 bis zum Tode des Kölner Inhabers Caspar Schug, 1822, erfolgreich als private Handelsschule fortgeführt. 1865 wurde erneut eine städtische höhere Knabenschule eingerichtet, die 1879 zum Progymnasium und 1902 zum Gymnasium mit Abitur ausgebaut wurde. Sie war bis 1961, als die Stadt Hürth das nachmalige Ernst-Mach-Gymnasium Hürth begründete, das einzige Gymnasium des damaligen Landkreises Köln.[1]
Name
Seit 1981, fünf Jahre nach dessen Tod, trägt das Städtische Gymnasium Brühl den Namen Max-Ernst-Gymnasium. Max Ernst war Absolvent des Gymnasiums im Jahre 1910. Spätestens seit dieser Namensgebung fühlt sich die Schule in ihrem Schulprogramm dem Musischen und Humanitärem und einer weltoffenen Toleranz, die sich mit diesem Namen verbinden, verpflichtet. So werden Austausche mit der Partnerstadt Sceaux und mit Israel veranstaltet.
Heutige Situation
Gebäude
Das neue Gebäude wurde in den Jahren 1962 bis 1965 von Peter Busmann geplant und gebaut. 1967 erhielt der Architekt und das Gebäude als erste Schule den Kölner Architekturpreis. Im Herbst 2002 wurde eine Erweiterung zu einer vierzügigen Schule mit zwei Gebäudeteilen abgeschlossen. Dazu kam eine Aufstockung des vorhandenen Gebäudes mit 13 Klassen- und Nebenräumen sowie einem Pavillon mit Unterrichtsräumen, einer Bibliothek, einem Medienraum und einem Musikraum. Als Besonderheit erhielt das Gymnasium einen mit Glas überdachten und intensiv begrünten Innenhof als ganzjährigen Pausenhof.[2] Busmann war auch für die letzten Erweiterungsbauten, 2011 eine Mensa, zuständig.[3]
Besondere Ausstattung
Die Schule hat im Schulgelände/Schulgarten einen Geologischen Garten und Steinabgüsse von Kunst- und Geschichtswerken. Außer der üblichen Schülerbibliothek pflegt die Schule bibliophile Raritäten der überkommenen Lehrerbibliotheken, die 1990 in die Reihe der ‚Historischen Buchbestände der Bundesrepublik Deutschland‘ aufgenommen wurden. Dazu gehört zum Beispiel eine Ausgabe der Cronica van der hilliger stat von Coellen des Johann Koelhoff von 1499.[4] Eine Artothek verzeichnet 130 Kunstblätter.
Besondere Angebote
Seit dem Schuljahr 2013/14 kann die Schule für Mittelstufenschüler eine berufsorientierende Förderung durch die von der Telekom geförderte Junior-Ingenieur-Akademie anbieten.
Lage, Größe
Die Schule liegt am Stadtrand, am Rodderweg, und hat (im Schuljahr 2011/12) 1155 Schüler.
Ehemalige Schüler/Absolventen
- Adolf Dasbach ca. 1905/6 Braunkohlegruben-Direktor Hürth
- Karl Flink ca 1914, Fußballspieler und -Trainer
- Heinz Erven ca 1918, Biolandbau-Pionier
- Otto Räcke 1933, Stadtdirektor Hürth
- Josef Metternich 1934, Sänger
- Wilhelm Josef Revers ca. 1937, Psychologieprofessor Salzburg
- Günter Verheugen 1963, Politiker
- Dieter Spürck, Bürgermeister Kerpen
- Jürgen Nimptsch 1972, Oberbürgermeister Bonn
- Dieter Freytag 1973, Bürgermeister Brühl
- Mike Herting 1973, Jazz-Pianist, Bandleader und Arrangeur
- Wolfgang Thönissen 1974, Theologieprofessor Paderborn
- Edina Müller 2003, Nationalspielerin im Rollstuhlbasketball
Einzelnachweise
- ↑ Heimatchronik des Landkreises Köln, hg.i.A. des Kuratoriums für Deutsche Heimatpflege, Bonn; bearbeitet von J. Klersch u.A., Archiv für Deutsche Heimatpflege, Köln 1954, S. 48 f
- ↑ Aus Referenzen bei Buschmann (Zugriff Jan. 2012)
- ↑ Schulzeitschrift Megafon vom Nov. 2011 PDF (Zugriff Jan 2012) und Eintrag zur Mensaeinweihung mit Bildern unter Was ist Neu? auf der Webseite
- ↑ Eintrag im digitalen HB der Historischen Buchbestände (Zugriff Juni 2014)
Weblinks
- Webseite des MEG
- Programm des Progymnasiums zu Brühl. 1880/81–1889/90 (Digitalisat)
- Martin Mertens: Katalog der Lehrerbibliothek des Progymnasiums zu Brühl. 1896 (Digitalisat)
- Jahresbericht des Progymnasiums zu Brühl : über das Schuljahr …Brühl, 1891–1899 (Digitalisat)
- Jahresbericht : über das Schuljahr … Progymnasium (Gymnasium in Entw.) zu Brühl, 1900–1901 ([http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:1-12
- Martin Mertens: Die höhere Lehranstalt zu Brühl während der Jahre 1783–1821. 1900 (Digitalisat) 0465 Digitalisat])
- Jahresbericht : über das Schuljahr … Gymnasium zu Brühl. Brühl, 1902 (Digitalisat)
- Martin Mertens: Zur Geschichte der Anstalt während der Jahre 1865–1902 : Festschrift zur Feier der Anerkennung des Gymnasiums und der Einweihung des neuen Gymnasial-Gebäudes am 23. und 24. April 1902. 1902 (Digitalisat)
- Jahresbericht. Gymnasium zu Brühl. Brühl, 1903–1915 (Digitalisat)