Menahem Pressler

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Menahem Pressler (* 16. Dezember 1923 in Magdeburg), geboren als Max Pressler, ist Pianist und Gründer des Beaux Arts Trio.

Leben

Max[1] Pressler wurde 1923 in Magdeburg als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Sein Vater war Herrenausstatter. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 musste er als Jude das Gymnasium verlassen. Nach den Novemberpogromen 1938 floh die Familie 1939 über Triest nach Palästina. Presslers Großeltern und auch andere Verwandte wurden Opfer des Holocaust.

1940 wurde er in die USA eingeladen, seitdem hat er seinen Vornamen geändert. Mit dem Gewinn des Debussy-Piano-Wettbewerbs in San Francisco studierte er in Kalifornien unter anderem bei Bruno Walter und begann eine Karriere als Solist. Seit 1955 lebt Pressler in Bloomington, Indiana. In jenem Jahr gründete er das weltweit über 50 Jahre führende Klaviertrio Beaux Arts Trio, das 2008 aufgelöst wurde. Pressler ist Professor an der Indiana University Music School und weiterhin als Solist tätig.[2] Mit dem Beaux Arts Trio spielte Pressler mehr als 50 Schallplattenaufnahmen ein, als Solokünstler über 30 Aufnahmen.[3]

Seit 1956 tritt Pressler regelmäßig auch in Deutschland auf; Honorare spendet er für karitative Zwecke in Israel. Auf Initiative des Geigers Daniel Hope wurde Pressler im Jahr 2012 in Deutschland eingebürgert.

Im Januar 2014 gastierte Menahem Pressler im Alter von neunzig Jahren erstmals bei den Berliner Philharmonikern mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 17.[4] Bei deren Silvesterkonzert im selben Jahr spielte er Mozarts Klavierkonzert Nr. 23.[5] Am 18. Oktober 2015 wurde Menahem Pressler im Alter von 91 Jahren mit dem ECHO Klassik in der Kategorie Würdigung des Lebenswerkes ausgezeichnet.[6]

Preise und Ehrungen

Video

Literatur

  • Menahem Pressler; Holger Noltze: Dieses Verlangen nach Schönheit. Interviews. Edition Körber-Stiftung, 2016

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Austilat, Anna Kemper: Interview, Der Tagesspiegel, 2. November 2008
  2. Website Indiana University (abgerufen am 19. September 2008)
  3. Website der Uni Mainz (abgerufen am 19. September 2008)
  4. Carolin Pirich: Suchen, was einen verzaubert. Eine Begegnung mit Menahem Pressler, dem berühmten Pianisten des Beaux Arts Trios, der mit 90 Jahren sein Debüt als Solist bei den Berliner Philharmonikern gab. In: Die Zeit vom 16. Januar 2014, S. 51.
  5. Eleonore Büning: Herrlichste Musik für nur ein paar sehr Glückliche in der Nacht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Januar 2015, S. 11.
  6. ECHO Klassik 2015 - Würdigung des Lebenswerkes an Menahem Pressler, abgerufen am 19. Oktober 2015
  7. www.presse-service.de (abgerufen am 4. November 2009)