Merle Hummrich

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Merle Hummrich (* 1970 in Wuppertal) ist eine Erziehungswissenschaftlerin und Hochschullehrerin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1989 am Privaten Gymnasium Marienstatt studierte Merle Hummrich an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Pädagogik und schloss 1996 als Diplom-Pädagogin ab. 2001 promovierte sie mit einem Stipendium der Landesgraduiertenförderung Rheinland-Pfalz mit einer Arbeit über „Bildungserfolg und Migration. Biographien junger Frauen in der Einwanderungsgesellschaft“. Die Arbeit wurde mit dem Frauenförderpreis der Mainzer Universität ausgezeichnet.

Von 2001 bis 2003 war Hummrich wissenschaftliche Mitarbeiterin am Pädagogischen Institut der Universität Mainz. Von 2003 bis 2005 arbeitete sie in einem Projekt am Zentrum für Schul- und Bildungsforschung (ZSB)[1] der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und von 2005 bis 2011 am Institut für Schulpädagogik und Grundschulpädagogik. Von 2008 bis 2009 war sie zudem Research Fellow der Jacobs Foundation am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP)[2] in Zürich. 2010 folgte die Habilitation zu „Jugend und Raum. Exklusive Zugehörigkeitsordnungen in Familie und Schule.“ und 2010/11 Vertretungsprofessuren an der Universität Duisburg-Essen sowie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Von 2011 bis 2018 war Merle Hummrich Professorin (W3) für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Empirische Bildungsforschung an der Europa-Universität Flensburg, Mitglied (2012–2018) und Vorsitzende (2017/18) des akademischen Senats sowie Gründungsmitglied des Zentrums für Bildungs-, Unterrichts-, Schul- und Sozialisationsforschung (ZEBUSS)[3][4]. 2018 lehnte sie einen Ruf an die Universität Bielefeld ab und folgte dem Ruf auf eine Professur (W3) für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schul- und Jugendforschung an den Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Frankfurt. Dort ist sie im Institut für Pädagogik der Sekundarstufe tätig.

Merle Hummrich ist Mutter von zwei Töchtern, ihre jüngere Tochter ist die Schauspielerin Sophie Elise Hummrich.

Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Forschung- und Arbeitsschwerpunkte von Merle Hummrich liegen in der Jugendforschung, der Migrationsforschung, der Schulpädagogik. Dabei stehen Themen wie Soziale Differenzierung, Rassismus, Inklusion/Exklusion und Anerkennung im Vordergrund. Sie arbeitet auch zu Methodologien der Erziehungswissenschaft, insbesondere zur qualitativen Forschung, Kasuistik und Methoden des Vergleichs.

Merle Hummrich ist Mitglied im Rat für Migration, der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. In der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften war sie im Sektionsvorstand der Sektion Interkulturelle Bildung und International Vergleichende Erziehungswissenschaft (2011–2015) und der Sektion Schulpädagogik (2016–2022).

Projekte (Auswahl)

  • „In Zukunft auf eigenen Füßen“ (1999–2001) – ein Forschungsprojekt der Beauftragten für Migration und Integration des Landes Rheinland-Pfalz.
  • „Pädagogische Generationsbeziehungen in Familie und Schule“ (2003–2008), Mitarbeit im DFG-Projekt, Werner Helsper und Rolf-Torsten Kramer.
  • „Muslimische und christliche Migrantenjugendliche in Deutschland und der Schweiz“ (2008–2010). Jacobs Foundation
  • „Gemeinschaftsschulbildung und Inklusion in Schleswig-Holstein“ (2013–2015) (zus. m. Jürgen Budde, Horst Biedermann, Christine Thon, Beatrix Niemeyer-Jensen), gefördert durch den Forschungsfonds der Europa-Universität Flensburg.
  • EDUSPACE. Schule und Migration im deutsch-amerikanischen Vergleich (2015–2019). DFG-Projekt.
  • GLOBIS. Globale Verantwortung – Interkulturalität und Internationalisierung in der Schule (2017–2022), Kooperation der Universitäten Frankfurt und Flensburg Robert Bosch Stiftung.
  • „VERSA – Veränderungen der Sozialisation durch Schule auf Distanz“ (2021–2022). gefördert durch den Corona-Fonds der Goethe-Universität.
  • „KONTAKTSTUDIUM. Anerkennung und Kompetenz in der Migrationsgesellschaft“ (seit 2020), Kooperationspartnerin der Universität Oldenburg, gefördert vom BAMF.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Merle Hummrich ist zusammen mit Jörg Dineklaker, Wolfgang Meseth, Sascha Neumann und Christiane Thompson Herausgeberin der Kohlhammer-Reihe „Grundrisse Erziehungswissenschaft“. Mit Barbara Asbrand, Till-Sebastian Idel und Anna Moldenhauer gibt sie die Reihe „Schule und Gesellschaft“ und mit Wilfried Breyvogel, Cathleen Grunert, Werner Helsper, Rolf-Torsten Kramer, Heinz-Hermann Krüger und Nicolle Pfaff die „Studien zur Jugendforschung“ bei Springer VS heraus. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für Interpretative Schul- und Unterrichtsforschung und der Zeitschrift für Pädagogik.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zentrum für Schul- und Bildungsforschung [www.zsb.uni-halle.de]
  2. Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik [www.zrwp.ch]
  3. ZEBUSS Flensburg [www.uni-flensburg.de/zebuss/wer-wir-sind]
  4. IDW Beitrag ZEBUSS [idw-online.de/de/image281772]