Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen

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FFH-Gebiet
„Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen“
Lage Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg, Deutschland
WDPA-ID 555522164
Natura-2000-ID DE-8219-341
FFH-Gebiet 17,42 km²
Geographische Lage 47° 44′ N, 8° 56′ OKoordinaten: 47° 44′ 22″ N, 8° 55′ 56″ O
Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen (Baden-Württemberg)
Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 1. Januar 2005
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg
Besonderheiten 3 Teilgebiete
f6
f2

Das Gebiet Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen ist ein mit Verordnung vom 1. Januar 2005 durch das Regierungspräsidium Freiburg nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) ausgewiesenes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-8219-341) im Süden des deutschen Landes Baden-Württemberg.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 1.742 Hektar (ha) große Schutzgebiet „Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen“ gehört zum Naturraum Hegau. Seine drei Teilgebiete erstrecken sich im Landkreis Konstanz entlang der Radolfzeller Aach von Singen im Norden über Rielasingen-Worblingen und Radolfzell bis zu ihrer Mündung in den Zeller See im Südosten sowie die Mettnau und ein Teilgebiet südlich der Bundesstraße 33 bei Böhringen. Sie verteilen sich auf die zwei Städte und drei Gemeinden:

  • Stadt Singen (Hohentwiel): 22 % = 383,2436 ha
  • Stadt Radolfzell am Bodensee: 17 % = 296,1428 ha
  • Gemeinde Moos: 13 % = 226,4621 ha
  • Gemeinde Rielasingen-Worblingen: 1 % = 17,4201 ha
  • Gemeinde Steißlingen: 1 % = 17,4201 ha

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesentlicher Schutzzweck des FFH-Gebiets „Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen“ ist die Erhaltung der erdgeschichtlich bedeutsamen, würmeiszeitlich geprägten Grundmoränen-Landschaft des Aachlaufs mit großem Riedkomplex, natürlichem Mündungsbereich, Auwald, Verlandungs- und Streuwiesenkomplexen der Mettnau sowie Flachwasserzonen des Zeller Sees.[1]
Das Gebiet mit Pfeifengras-Streuwiesen, kalkreichen Stillgewässern und Sümpfen, Schotterterrassen, Schmelzwasserrinnen, Endmoränen und Toteislöchern ist Fischlaichplatz sowie Nahrungs-, Brut- und Überwinterungsraum für Wasservögel.[2]

Lebensräume und Lebensraumklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vielfalt von trockenen und feuchten Lebensraumtypen im Schutzgebiet wird unter anderem mit

  • 3140: „Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen“, 820,9 ha
  • 3260: „Fließgewässer mit flutender Wasservegetation“, 22,0 ha
  • 6410: „Pfeifengraswiesen“, 35,2 ha
  • 6430: „Feuchte Hochstaudenflure“, 18,5 ha
  • 6510: „Magere Flachland-Mähwiesen“, 39 ha
  • 7210: „Kalkreiche Sümpfe mit Schneidried“, 4,0 ha
  • 91E0: „Auwälder mit Erle, Esche und Weide“, 28,1 ha
  • 91F0: „Hartholzauenwälder“, 2,0 ha

beschrieben.

Lebensraumklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N06 – Binnengewässer (stehend und fließend)
  
47 %
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
36 %
N15 – Anderes Ackerland
  
6 %
N16 – Laubwald
  
2 %
N17 – Nadelwald
  
1 %
N19 – Mischwald
  
3 %
N21 – Nichtwaldgebiete mit hölzernen Pflanzen, Gestrüpp usw.
  
4 %
N23 – Sonstiges (Städte, Straßen, Deponien, Gruben, Industriegebiete)
  
1 %

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem FFH-Gebiet „Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen“ sind die Naturschutzgebiete

sowie die Landschaftsschutzgebiete

  • Galgenberg“ (3.35.002) und
  • „Bodenseeufer“ (3.35.003)

als zusammenhängende Schutzgebiete ausgewiesen.

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende, im Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Pflanzenart ist im Schutzgebiet erfasst: Grünes Gabelzahnmoos (Dicranum viride).

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende, im Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten sind im Schutzgebiet erfasst: Gelbbauchunke (Bombina variegata), der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus), der Europäische Biber (Castor fiber), Dunkler- (Maculinea nausithous) und Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Maculinea teleius), Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) und Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior), Groppe (Cottus gobio) und Bachneunauge (Lampetra planeri) sowie die Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Mettnau und Radolfzeller Aach unterhalb Singen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steckbrief des FFH-Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
  2. Standarddatenbogen (Memento des Originals vom 11. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www4.lubw.baden-wuerttemberg.de des FFH-Gebiets auf den Seiten der LUBW