Michael Ohnmacht

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Michael Ohnmacht (* 21. Januar 1970 in München) ist ein deutscher Diplomat. Er leitet seit August 2021 als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter die deutsche Botschaft in Tripolis (Libyen).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ohnmacht wurde am 21. Januar 1970 in München geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Im Jahr 1989 legte Ohnmacht die Abiturprüfung ab und leistete daran anschließend von 1989 bis 1991 Zivildienst. Von 1991 bis 1997 studierte er Islamwissenschaft, orientalische Sprachen, öffentliches Recht und neuere und neueste Geschichte an den Universitäten Heidelberg, Damaskus (Syrien), Straßburg (Frankreich) und Freiburg.

Von 1994 bis 1997 war Ohnmacht als Parlamentsassistent eines deutschen Mitglieds des Europäischen Parlaments tätig. Im Jahr 1998 schloss sich eine Zeit als stellvertretender Referent in der Bertelsmann-Stiftung (Gütersloh) an.

Laufbahn als Diplomat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Ohnmacht und Heiko Maas in Tripolis am 2. September 2021

Ohnmacht trat 1998 in den Auswärtigen Dienst ein und absolvierte zunächst bis zum Jahr 2000 den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst an der seinerzeit noch in Bonn-Ippendorf befindlichen Aus- und Fortbildungsstätte des Auswärtigen Amtes. Seine direkt folgende erste Auslandsverwendung führte ihn als Referent für Politik, Presse und Kultur in das Vertretungsbüro der Bundesrepublik Deutschland bei der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah. Im Jahr 2003 wechselte er in die Zentrale des Auswärtigen Amts in Berlin, wo er im Protokoll Staatsbesuche, offizielle Besuche und Arbeitsbesuche vorbereitete und betreute.

Im Jahr 2006 wurde Ohnmacht als Botschaftsrat für politische Angelegenheiten an die Botschaft Beirut versetzt. Von 2009 bis 2010 fungierte er dort auch als ständiger Vertreter des Botschafters.[1] Im Jahr 2010 erfolgte eine Umsetzung in das Außenministerium Frankreichs, wo er stellvertretender Generalsekretär für die Französisch-Deutsche Zusammenarbeit und Berater des Französischen Europaministers Laurent Wauquiez wurde.[2] Von 2013 bis 2017 war Ohnmacht ständiger Vertreter des Botschafters an der Botschaft Riad (Saudi-Arabien). Zurück in der Zentrale des Auswärtigen Amts leitete er von 2017 bis 2021 das ReferatMittlerer Osten“.[3] Seit August 2021 ist er Botschafter in Libyen.[4] In seine Amtszeit in Libyen fiel unter anderem das Sturmtief Daniel, von dem der Osten des Landes mit über 10.000 Toten stark betroffen war.[5][6][7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sami Zaptia: Michael Ohnmacht takes over as new German Ambassador to Libya as of August. In: Libya Herald. 1. Juli 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  2. Nathalie Versieux: Quand les ministères recrutent chez le voisin. In: Libération. 21. Januar 2013, abgerufen am 21. Dezember 2021 (französisch).
  3. Saudi-Arabien. In: Diplomatisches Magazin. 26. November 2019, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. New German ambassador presents credentials in Tripoli. In: The Libya Observer. 4. August 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  5. Michael Ohnmacht, Deutscher Botschafter in Libyen, berichtet von der Flutkatastrophe. In: Tagesschau. 29. September 2023, abgerufen am 7. Dezember 2023.
  6. "Große Solidarität" nach Katastrophe. In: ZDF heute. 15. September 2023, abgerufen am 7. Dezember 2023.
  7. Deutscher Botschafter in Libyen: Hilfe muss verteilt werden. In: Süddeutsche Zeitung. 21. September 2023, abgerufen am 7. Dezember 2023.